Ury, Else

* 1.11.1877 Berlin,
† 12.1.1943 Auschwitz,
Schriftstellerin.

Dia-Serie Ury, Else U. wohnte bei ihren Eltern im Berliner Neuen Westen. Sie schrieb zunächst Gedichte und Beiträge für die Vossische Zeitung. Ab 1900 begann sie mit dem Schreiben von Kinderbüchern. Während des Ersten Weltkrieges engagierte sie sich für die Kriegsfürsorge. Von 1918 bis 1932 publizierte U. ihre bekannte "Nesthäkchen"-Serie in zehn Bänden. In ihren insgesamt 39 Romanen beschrieb sie das bürgerliche Ideal von der Frau am Herd und im Heim. Die Milieuschilderungen beschreiben zum größten Teil ihren Charlottenburger Kiez. 1933 wurde ihr letzter Roman "Jugend voraus" publiziert. 1935 wurde U. wegen ihrer jüdischen Herkunft aus dem Reichsverband der Schriftsteller ausgeschlossen. Sie wohnte von 1932 bis 1939 Kaisderdamm 24 und zuletzt in der Tiergartener Solinger Straße 10 (heute Mitte). Am 12.1.1943 wurde sie mit dem 26. Transport in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie im Alter von 66 Jahren ermordet wurde. Eine Gedenktafel in der Kantstraße 30 und der Else-Ury-Bogen erinnern an U.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Gedenkbuch, Eckhardt/Nachama, Dick/Sassenberg, Brentzel ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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