Thiess, Frank Theodor

* 13.3.1890 Eluisenstein bei Uexküll/Lettland,
† 22.12.1977 Darmstadt,
Schriftsteller.

T. kam mit seinen Eltern 1895 nach Berlin und besuchte das Bismarck-Gymnasium. Er studierte dann in Berlin und Tübingen Germanistik, Geschichte und Philosophie. 1913 wurde er in Tübingen promoviert. Reisen führten ihn nach Italien und Russland und von 1915 bis 1918 war T. freier Journalist und Redakteur beim Berliner Tageblatt. 1920 ging er für einige Monate als Regisseur und Dramaturg an die Stuttgarter Volksbühne und lebte dann zwei Jahre als Theaterkritiker in Hannover. 1923 kehrte er als freier Schriftsteller nach Berlin zurück. Er schrieb Romane wie "Die Verdammten" (1923), den vierteiligen Romanzyklus "Jugend: Tor zur Welt" (1926), "Abschied vom Paradies" (1927), "Der Leibhaftige" (1924) und "Der Zentaur" (1931). Nach der Errichtung des NS-Regimes wurden einige seiner Werke beschlagnahmt und deren weitere Veröffentlichung verboten. T. blieb dennoch in Deutschland und wurde einer der führenden Vertreter der Inneren Emigration. T. war Vizepräsident der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und Mitglied der Mainzer Akademie für Wissenschaften und Literatur, Mitglied des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und des Verbandes Deutscher Erzähler. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen autobiographische Schriften, wie "Freiheit bis Mitternacht" (1965) und "Jahre des Unheils" (1972). T. wohnte in den 1920er Jahren Eosanderstraße 51, um 1930 Richard-Wagner-Straße 7, nach 1945 Holsteinische Straße 34 und Bundesallee 95 und lebte dann in Darmstadt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ DBE, Kosch, Köpfe ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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