Stiftung Preußische Seehandlung

Charlottenburg,
Spandauer Damm 19.

Dia-Serie Stiftung Preußische Seehandlung König  Kontext zu: Friedrich IIFriedrich II. wollte nach den Schlesischen Kriegen die Wirtschaft in Preußen wiederbeleben. Ein Impuls dazu sollte die 1772 errichtete Seehandlungs-Societät sein. Ihre Aufgaben waren zunächst die Seeschifffahrt und der Handel (vor allem mit Salz und Wachs) mit dem Ausland, ab 1784 aber auch Geldgeschäfte. In der Folge wurde die Seehandlung mehr und mehr mit der Verwaltung der Staatsschulden betreut. 1820 erhielt sie den Status eines unabhängigen, allein dem König verpflichteten Geld- und Handelsinstituts des preußischen Staates. 1904 wurde der Name in Königliche Seehandlung (Preußische Staatsbank) und 1918 in Preußische Staatsbank (Seehandlung) geändert. 1945 endete die Geschäftstätigkeit der Staatsbank, 1947 verlor sie durch die Aufhebung Preußens durch Kontrollratsgesetz ihre Basis und 1983 fand sie durch ein Berliner Gesetz ihr endgültiges Ende. Letzteres enthielt jedoch gleichzeitig die Ermächtigung, ein Vermögen von 19 Mio. Mark auf eine zu gründende Stiftung Preußische Seehandlung zu übertragen. Diese entstand noch im selben Jahr. Sie hat kulturelle und wissenschaftliche Aufgaben, insbesondere die Förderung des literarischen Schaffens und die Veröffentlichung hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten. Unter anderem werden Stipendien an Berliner Autoren sowie an Schriftsteller aus Mittel- und Osteuropa vergeben und literarische Veranstaltungen unterstützt. Zu den von der Stiftung ausgelobten Preisen gehören der Theaterpreis Berlin, der Berliner Literaturpreis sowie der Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung, das Berliner Erich Kästner Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur und das Eberhard Roters-Stipendium für Junge Kunst. Schwerpunkt der Wissenschaftsförderung ist die Aufarbeitung der Berliner und brandenburgisch-preußischen Geschichte. Die S. hat ihren Sitz in einem 1891/92 von Wilhelm Klopsch errichteten Mietshaus (mit Läden, heute Ausstellungsräumen). Das breite, fünfgeschossige Gebäude mit zwei Erkern und einem schmalen Dachgeschoss steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Seehandlung ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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