Sonnenschein, Carl

* 15.7.1876 Düsseldorf,
† 20.2.1929 Berlin,
Theologe.

Dia-Serie Sonnenschein, Carl Der katholische Geistliche wurde deutschlandweit durch sein soziales Engagement bekannt. Am 28.10.1900 zum Priester geweiht, war er in verschiedenen Städten als Kaplan tätig. Er organisierte den 1. Internationalen Katholischen Studentenkongress und gründete 1908 das Sekretariat Sozialer Studentenarbeit in Mönchen-Gladbach. 1918 übersiedelte S. nach Berlin und wohnte in der Wilhelmstraße 37 (Friedrichshain-Kreuzberg), in der Markgrafenstraße 18 und in der Georgenstraße (beide Mitte). Er leitete u. a. das "Katholische Kirchenblatt für Berlin" und das Akademische Arbeitsamt. Er engagierte sich in der Großstadtseelsorge, für die er neue Methoden entwickelte. Im Gefolge der politischen Auseinandersetzungen in der Studentenschaft, u. a. um den so genannten Arierparagraphen, der zur Ausgrenzung jüdischer Studenten führte, verlor S. seinen Einfluss und seine Stellung als anerkannter Sprecher auf den Studententagen. 1928 brach er physisch zusammen und starb bald. Der Papst erteilte dem Geistlichen ohne Amt den apostolischen Segen. Die Trauerfeierlichkeit wurde im Berliner Rundfunk übertragen. Beigesetzt ist er auf dem St.-Hedwig-Friedhof I, Liesenstraße 8 (Mitte). S. wurde in Berlin mit der Benennung einer Straße, einer Schule und durch eine Gedenktafel in der Wilmersdorfer Delbrückstraße 35 geehrt. Zum Gedenken an S. wurde hier 1955/56 unter der Leitung von Alfons Leitl (1909-1975) die  Kontext zu: St Karl Borromaeus KircheSt.-Karl-Borromäus-Kirche errichtet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Berlinische Lebensbilder Bd. 5, Bautz, Thrasolt ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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