Offizielle Delegation des Souveränen Malteser-Ritterordens

in der Bundesrepublik Deutschland
Charlottenburg,
Lüdtgeweg 1/Alt Lietzow 33.

Der Malteserorden, mit vollem Namen "Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta" - ist der katholische Zweig des alten Johanniterordens. Nachdem der Ordensstaat der Johanniter auf der Mittelmeerinsel Rhodos 1522 von den Türken erobert worden war und sich auch der deutsche Ordenszweig Brandenburg der Reformation angeschlossen hatte, wurde der katholische Zweig neu aufgebaut. Er erhielt 1530 von Kaiser Karl V. (1500-1558) die Insel Malta als Lehen, daher die Bezeichnung "Malteser", wo er nun seine Wirksamkeit entfalten konnte. Dabei entstanden die modernsten medizinischen Einrichtungen der damaligen Zeit. In die nachrevolutionären Auseinandersetzungen der zweiten Hälfte der 1790er Jahre wurde auch Malta einbezogen. Obgleich die Russen sich als Schutzmacht anboten, konnte das napoleonische Heer die Insel 1798, nach fast 270 Jahren Ordenspräsenz auf Malta, kampflos einnehmen. Letzter Großmeister des Ordens in Malta war der Deutsche Ferdinand von Hompesch zu Bollheim (1744-1805), 71. Großmeister des souveränen militärischen und Krankenpfleger-Ordens des hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta. 1798 verlagerte sich der Ordenskonvent nach Triest, 1834 siedelte er nach Rom über. Der Orden behielt seine Souveränität, der neue Sitz in der Via Condotti blieb exterritorial. Die Malteser bilden heute eine religiöse Gemeinschaft und einen Ritterorden. Letzterer unterteilt sich in fünf große Priorate und eine Anzahl nationaler Versammlungen, die diplomatische Verbindungen zum Vatikan und verschiedenen Ländern pflegen. 1998 hatte der Souveräne Malteser-Ritterorden 12 000 Mitglieder in 42 nationalen Assoziationen. Er unterhält diplomatische Beziehungen zu 81 Staaten, hat Beobachterstatus in der UNO und ist mit einer Vielzahl von Hilfswerken und Hilfsprogrammen weltweit caritativ tätig. In Deutschland wurde für die katholischen Ordensritter 1859 die Genossenschaft der Rheinisch-Westfälischen Malteserritter und 1867 der Verein der Schlesischen Malteserritter gegründet, die sich 1992 zur Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens zusammenschlossen. 1953 erfolgte die Gründung des Malteser-Hilfsdienstes durch zwei deutsche Malteser-Assoziationen und den Deutschen Caritasverband. Der Orden ist heute in Deutschland Träger des  Kontext zu: Malteser Hilfsdienst e VMalteser-Hilfsdienstes, der Krankenhäuser, Hospize, Alten- und Pflegeheime betreibt, Umsiedler und Asylbewerber betreut, Katastrophenhilfe, Ausbildung in Erster Hilfe, Betreuung Schwerkranker auf Pilgerfahrten u. a. m. leistet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ OrdenMalteser.de ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon