* 9.5.1843 Grätz/Provinz Posen,
† 8.9.1920 Schenkendorf,
Verleger.
M. absolvierte eine Buchhändlerlehre und war dann in Leipzig tätig. 1861 kam er zu seinem Bruder Salomon Mosse (1837-1903), der ein Wäschegeschäft hatte, nach Berlin. Er arbeitete in der Geschäftsleitung der Zeitschrift "Kladderadatsch" mit und wirkte 1864 in Leipzig als Annoncenwerber für "Die Gartenlaube". Am 1.1.1867 gründete er in Berlin eine Zeitungs-Annoncen-Expedition, die erste und einzige ihrer Art in der damaligen Zeit. Bis 1873 wurden in allen wichtigen deutschen Städten und auch im Ausland Filialen dieser Annoncen-Expedition eröffnet. M. gründete dann eine eigene Zeitung, das seit dem 1.1.1872 erscheinende liberale Berliner Tageblatt. Es wurde von seinem Neffen Theodor Wolff (1868-1943) mit großem Erfolg geführt. 1889 übernahm er den Verlag Berliner Morgenpost, 1904 die Berliner Volkszeitung und dann das 8-Uhr-Abendblatt. 1898 gab er erstmals das Reichsadressbuch heraus. Es folgte 1922 der Rudolf-Mosse-Code für den telegrafischen internationalen Handelsverkehr. M. war Vorsteher der Jüdischen Reformgemeinde in der Johannisstraße und viele Jahre Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlins. M. hatte 1893 die "Mossesche Erziehungsanstalt für Knaben und Mädchen"
Quellen und weiterführende Literatur:
[ NDB, Christoffel, Jäger 1991
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon