Lindau, Paul

* 3.6.1839 Magdeburg,
† 31.1.1919 Berlin,
Schriftsteller, Journalist.

L. studierte in Halle/Saale und Leipzig, wurde promoviert und ging Anfang der 1860er Jahre nach Paris. 1863 kam er nach Deutschland zurück und war Redakteur bei der Düsseldorfer Zeitung. 1865 ging er als Parlamentberichterstatter des "Telegrafenbureau Wolff" nach Berlin, 1866 zur Elberfelder Zeitung und übernahm 1870 die Leitung des Neuen Blattes in Leipzig. 1871 gründete er in Berlin die einflussreiche Wochenschrift ,,Gegenwart". Ab 1878 war er Herausgeber der politischen Monatsschrift ,,Nord und Süd". 1895 übernahm L. die Direktion des Meininger Hoftheaters. Von 1900 bis 1903 leitete er das Berliner Theater und 1904/05 das Deutsche Theater. 1909 bis 1918 war er erster Dramaturg des Königlichen Schauspielhauses. 1869 wurde sein erstes Drama, ,,Marion" in Leipzig uraufgeführt. Seine erfolgreichen Stücke ,,Gräfin Lea" (1879), ,,Ein Erfolg" (1874), ,,Mariannens Mutter" (1885), ,,Maria Magdalena" (1872), ,,Verschämte Arbeit" (1881) waren Sittengemälde seiner Zeit. Mit der Trilogie ,,Berlin" (Der Zug nach Westen, 1886; Arme Mädchen,1887; Spitzen, 1888) versuchte L. ein Abbild der Großstadt zu geben. L. wohnte um 1903 Charlottenstraße 90-92, 1905 Alexanderufer 3 (Mitte) und ab 1908 Kantstraße 123.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wrede, Brümmer ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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