Kisch, Egon Erwin

* 29.4.1885 Prag,
† 31.3.1948 Prag,
Schriftsteller.

Dia-Serie Kisch, Egon Erwin K., der schon ab 1905 in Berlin tätig war, arbeitete seit 1921 wieder in Berlin. Er wohnte in der Hohenstaufenstraße 36 (Tempelhof-Schöneberg). Als Mitarbeiter der Arbeiterpresse durchreiste er viele Länder der Erde. Er war Mitbegründer des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller in Deutschland. In der Wilmersdorfer Güntzelstraße 3 hatte K. seine letzte Berliner Wohnung, woran eine Gedenktafel erinnert. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er verhaftet. Die NS-Behörden schoben ihn zwei Wochen später in die Tschechoslowakei ab, weil die Prager Regierung gegen seine Inhaftierung interveniert hatte. Ks. Bücher standen auf der ersten Verbotsliste vom 22.4.1933 und wurden öffentlich verbrannt. K. gehörte 1933 zu den Initiatoren des in Paris gegründeten Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller. 1937/38 nahm der Journalist am Kampf des spanischen Volkes im Bürgerkrieg teil. 1939 gelang es ihm, in die USA zu kommen. Er lebte dann von 1940 bis 1946 in Mexiko und ab 1946 wieder in Prag, wo er Stadtrat wurde. Die Reportage avancierte durch ihn zum literarischen Genre. Zu seinen Werken gehören u. a. "Der rasende Reporter" (1925), "China geheim" (1933) und "Abenteuer auf fünf Kontinenten" (1936). K. wurde auf dem Prager Ehrenfriedhof, auf dem Vysehrad, beigesetzt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Schriftsteller, Voß, Overesch/Saal Weimar ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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