Katzenstein, Simon

* 1.1.1868 Gießen,
† 28.3.1945 Solna/Schweden,
Publizist, Politiker.

K. studierte von 1885 bis 1890 Geschichte, Philosophie, Staats- und Rechtswissenschaften in Gießen und Leipzig und war danach zweieinhalb Jahre Referendar in Hessen. Seit 1889 Mitglied der SPD, wurde er deswegen 1893 aus dem Staatsdienst entlassen. 1894 bis 1896 lebte er als freier Schriftsteller in Leipzig und 1897/98 in Mainz. In Berlin war er 1903 bis 1906 Herausgeber des "Genossenschaftspionier". K. war Mitglied der Agrarkommission der SPD und Vorstandsmitglied des Arbeiter-Abstinentenbundes. 1904 bis 1908 war er Pressekorrespondent und Auslandskorrespondent. 1915 bis 1918 war K. Stadtverordneter in Charlottenburg und wurde 1925 in die Bezirksversammlung von Berlin-Charlottenburg gewählt. 1919/20 gehörte er der Nationalversammlung an. 1928 bis 1933 war er Herausgeber der Zeitschrift des Arbeiter-Abstinentenbundes, anschließend sozialpolitischer Mitarbeiter des "Vorwärts" sowie der Zeitschriften "Deutsche Freiheit" und "Westland". Im Januar 1933 wurde er als Stadtrat in Charlottenburg gewählt, ging dann nach Saarbrücken und emigrierte 1935 über Frankreich, die Niederlande, Großbritannien, Dänemark nach Stockholm und war dort Beisitzer im Vorstand der Gruppe Stockholm der Sozialdemokraten im Exil (Sopade) sowie Mitglied der so genannten Emigrantengemeinschaft. 1908 erschien sein Werk "Anarchismus und Arbeiterbewegung".

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Emigration, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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