Hofer, Carl (Karl) Christian Ludwig

* 11.10.1878 Karlsruhe,
† 3.4.1955 Berlin,
Maler, Grafiker.

Der gelernte Buchhändler und talentierte Zeichner studierte an der Karlsruher Kunstakademie. Von 1906 bis 1908 lebte er in Rom und ging später nach Paris. In Frankreich wurde er während des Ersten Weltkrieges als Ausländer interniert. 1917 aus der Internierung entlassen, kam er 1919 nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode lebte. 1920 wurde er Professor an den Vereinigten Staatsschulen für bildende Künste. Ab 1923 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1931 zeigte der Duisburger Museumsverein eine Ausstellung von Hs. Werken, die die Entwicklung des Malers zum abstrakten Stil in der Malerei verdeutlichte. Vom NS-Regime wurde er im Frühjahr 1933 aus dem Lehramt und 1938 aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Seine Werke wurden diffamiert und 1938 aus der Öffentlichkeit entfernt. 1945 wurde H. Direktor der Hochschule für Bildende Künste, 1947 Präsident der Akademie der Künste Berlin. Er schuf stark konturierte Figurenbilder, Stillleben und Landschaften. Am 31.5.1952 wurde H. in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. 1953, anläßlich seines 73. Geburtstages, erhielt H. das Bundesverdienstkreuz. H. wohnte von 1920 bis 1933 Grunewaldstraße 44 (Tempelhof-Schöneberg), ab 1933 Freiherr-von-Stein-Straße 6 (Reinickendorf) und 1943 Speyererstraße 17/18 (Tempelhof-Schöneberg). Auf Beschluss des Berliner Senats von 1990 erhielt er auf dem Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47 (Steglitz-Zehlendorf) ein Ehrengrab. Die Karl-Hofer-Straße (Zehlendorf-Steglitz) und Gedenktafeln in Zehlendorf-Steglitz und Tempelhof-Schöneberg erinnern an H.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1935/1948., Thieme/Becker, Overesch/Saal Weimar, Academie, BM 12.10.1968 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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