Höcker, Paul Oskar

* 7.12.1865 Meiningen,
† 5.5.1944 Rastatt,
Schriftsteller.

Der Sohn des Schauspielers und Schriftstellers Oskar Höcker (1840-1894) studierte zunächst Komposition an der Musikhochschule Berlin und wurde Theaterdirigent. Nach kurzer Tätigkeit als Kapellmeister wechselte er zur Schriftstellerei. H. übernahm den Auftrag seines schwer erkrankten Vaters für ein Jugendbuch über Joseph Haydn (1732-1805), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) und schrieb das Buch "Lorbeerkranz und Dornenkrone", das 1894 erschien. Danach schrieb H. Kriminalromane, Berichte über seine zahlreichen Auslandsreisen und Beiträge für Berliner Zeitschriften und Zeitungen. Von 1905 bis 1935 war er Herausgeber von "Velhagen und Klasings Monatsheften" und publizierte Schriften von jungen Autoren wie Hermann Hesse (1877-1962), Hermann  Kontext zu: Sudermann HermannSudermann (1857-1928) u. a. 1914 zum Kriegsdienst eingezogen, schrieb H. "Feldpostbriefe" für den "Berliner Lokalanzeiger" und gründete die "Liller Kriegszeitung". 1935 schied er bei Velhagen und Klasings aus und lebte als freier Schriftsteller in Berlin. Er wohnte um 1895 bis 1900 Motzstraße 91. Im Februar 1900 zog er in die Kastanienallee 4, 1905 wohnte er Flottwellstraße 5, um 1910 bis 1935 Lindenallee 37 und danach Nußbaumallee 8. Zahlreiche seiner Unterhaltungsromane waren Bestseller und wurden dramatisiert, verfilmt und übersetzt, so "Fräulein Doktor" (1897), "Die Sonne von St. Moritz" (1910) oder "Hans im Glück" (1921). In seinen letzten Lebensjahren wandte sich H. von aktuellen Themen ab und verfasste historisch-biographische Romane, wie "Die reizendste Frau-außer Johanna" (Bismarck-Roman, 1935). Seine Autobiographie "Lebenserinnerungen eines 75-jährigen" erschien 1940.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, DBE, Reichshandbuch; Wer ist's ? 1935 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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