Herzog, Wilhelm

* 12.1.1884 Berlin,
† 18.4.1960 München,
Schriftsteller, Publizist.

H. besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster und studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Berliner Universität. 1909 gründete er zusammen mit Paul Cassirer (1871-1926) die Zeitschrift "Pan". 1908 bis 1911 gab er eine 6-bändige Ausgabe der Werke Heinrich von Kleist´s (1777-1811) heraus und 1911 eine Kleistbiographie, die er schon 1905 begonnen hatte. 1912/13 übernahm er die Leitung der Zeitschrift "März" und 1914 das "Forum", in dem er seine Ablehnung des Ersten Weltkrieges publik machte. 1915 wurde die Zeitschrift verboten. H. gab dann die wöchentlich erscheinenden "Groschenhefte" Weltliteratur und die "Kleinen Schriften des Forum-Verlages" heraus. Nach dem Krieg setzte er mit dem "Forum" und der sozialistischen Tageszeitung "Die Republik" seinen Kampf um Völkerverständigung fort. 1929 erschien das zusammen mit Hans José Rehfisch (1891-1960) verfasste Drama "Die Affäre Dreyfus". Im gleichen Jahr verließ H. angesichts des aufkommenden Faschismus Deutschland und lebte in der Schweiz und in Frankreich. Hier 1941 interniert, gelang ihm die Flucht in die USA. 1947 kehrte er nach Basel zurück und lebte danach in München. H. wohnte von um 1918 bis 1930 Derfflingerstraße 4. 1959 wurde sein Essaysammlung "Menschen, denen ich begegnete" veröffentlicht.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist´s? 1955, Reichshandbuch 1, 1930 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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