Hämer, Hardt-Waltherr

* 13.4.1922 Hagen bei Lüneburg,
Architekt.

Er studierte an der Hochschule für die bildenden Künste Berlin und schloss 1952 seine Ausbildung als Architekt ab. Zwischen 1948 und 1959 arbeitete H. in mehreren Architektur- und Planungsbüros mit. 1959 machte er sich mit Brigitte Hämer-Buro selbständig. Sein erstes Bauwerk, die Schifferkirche in Ahrenshoop auf dem Darß, entwarf und realisierte er 1949 bis 1951. Zu seinen frühen Werken gehören in Ingolstadt das Theater und der Festsaal (1961-1966) sowie das Katharinen-Gymnasium. (1967-1970). Von 1968 bis 1986 begleitete H. das Pilotprojekt zur Stadt- und Altbauerneuerung in den Berliner Bezirken Wedding und Charlottenburg. Insbesondere mit dem Sanierungsgebiet Klausenerplatz ist der Übergang von der ursprünglich geplanten Kahlschlagsanierung zur behutsamen, mit Erhaltung der Altbausubstanz einher gehenden Rekonstruktion verbunden. Der so genannte Hämerblock 118 an der Schloßstraße gilt als Pilotprojekt dieses Strategiewechsels. Seit 1980 war er Planungsdirektor der IBA-Berlin-Alt (Internationale Bauausstellung 1984/87), "Behutsame Stadterneuerung Kreuzberg". Nach Abschluss der IBA-Alt war H. bis Ende 1997 Geschäftsführer der im Januar 1986 gegründeten S.T.E.R.N., Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung GmbH mit Arbeiten in Kreuzberg, Tiergarten, Prenzlauer Berg, Kaulsdorf und mit einem diskursiven Verfahren zum Umgang mit Prora auf Rügen. H. lehrte von 1967 bis 1986 an der Hochschule der Künste Berlin, Lehrstuhl für Entwerfen, und war von April bis Oktober 1998 amtierender Direktor und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau. Er veröffentlichte diverse Schriften zu Theaterbau, Stadterneuerung und Stadtfragen und erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Deutschen Architekturpreis, den Fritz-Schumacher-Preis Hamburg und den Deutschen Kritikerpreis.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist wer 1990, BBLF-K, Stadterneuerung ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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