* 20.1.1834 Klötze/Altmark,
† 30.5.1916 Charlottenburg,
Kommunalpolitiker, Chemiker.
F. studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin bei Eilhard Mitscherlich (1794-1863) Chemie und wurde 1862 promoviert. Er gehört zu den Begründern der chemischen Verfahrenstechnik und der Kaliindustrie. Es gelang ihm erstmalig, Brom aus den Abraumsalzen zu gewinnen. Gemeinsam mit dem Chemiker Nikodem Caro (1871-1935) entwickelte F. ein Verfahren zur Gewinnung von Kalkstickstoff (Frank-Caro-Verfahren). F. entdeckte 1860 die Kalilager in Staßfurt und gründete daraufhin das Unternehmen Deutsche Kali-Industrie. Bis 1876 war er Generaldirektor der Vereinigten chemischen Fabriken in Lepoldshall. 1876 schied er aus dem Unternehmen aus und übernahm die wissenschaftliche und technische Leitung einer Glashütte in Charlottenburg. F. führte hier u. a. braune Flaschen zum Lichtschutz und die Pasteurisierung des Bieres ein. 1885 gab er diese Stellung auf und war als freier Chemiker tätig. F. wohnte in Charlottenburg von 1879 bis 1900 in der Leibnizstraße 80 und dann bis zu seinem Tod in der Berliner Straße 26 (heute Otto-Suhr-Allee). F. war Mitglied der Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung und Stadtrat. Die Stadt verdankte ihm den Aufschwung der Gaswerke sowie die moderne Gasbeleuchtung. Charlottenburg war die erste deutsche Stadt, die das Gasglühlicht für die Straßenbeleuchtung einführte. In den Archivakten war vermerkt, dass die Stadt Charlottenburg F. mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt geehrt hatte. Er wurde auf dem
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Heinig, DBE
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon