Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster

Schmargendorf,
Salzbrunner Straße 41-47/Ecke Hohenzollerndamm.

Dia-Serie Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster Das E. ist ein staatlich anerkanntes grundständiges humanistisches Gymnasium. Schulträger ist die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg. Am 13.7.1574 wurde das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster in den ungenutzten Räumen des säkularisierten Franziskanerklosters in Berlin-Mitte gegründet. Es ging als Schule des Bürgertums aus der Reformation hervor und ist seit seinem Bestehen eine Schule humanistischer Prägung. Durch Bombenangriffe am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Klosteranlage und die Kirche 1945 weitgehend zerstört. Der Schulbetrieb wurde danach im ehemaligen Rektorenhaus der Friedrichwerderschen Oberrealschule in der Weinmeisterstraße in Berlin-Mitte wiederaufgenommen. 1949 wurde er in der Niederwallstraße in Berlin-Mitte fortgesetzt, nachdem das Französische Gymnasium von dort nach Wedding umgezogen war. Im gleichen Jahr gründete die Evangelische Kirche (Kirchliche Erziehungskammer) das Evangelische Gymnasium in Berlin-Tempelhof, wo im dortigen Gemeindehaus der Schulbetrieb durchgeführt wurde. 1954 zog das Gymnasium an den Standort in der Wilmersdorfer Salzbrunner Straße 41 um. Das ehemalige im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte Verwaltungsgebäude wurde nach Kriegsende von der Evangelischen Kirche erworben und 1953-1955 mit Mitteln aus dem Marshall-Plan von J. Scherer zum Schulhaus umgebaut. Äußerlich ähnlich gestaltet wie der Mauerwerksbau fügten 1957 Werner Harting (1904-1987) sowie 1971/72 Harting und Gerhard Strauchmann Erweiterungsbauten in Stahlskelett- bzw. Mischbauweise hinzu. Das Hauptgebäude, der älteste Teil des Ensembles, ist eine zweigeschossige Dreiflügelanlage mit ausgebautem Dachgeschoss, die einen Vorhof umschließt. Die Fassade ist mit roten Klinkern versehen, im betonten Mittelrisalit befindet sich das Portal. 1963 nahm die Schule den Namen "Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster" an und führte damit auch die Tradition des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster fort. Die zum Abitur führende Privatschule in kirchlicher Trägerschaft mit protestantischer, altsprachlicher Ausrichtung kann ab Klasse 5 besucht werden. Die Zeugnisse des E. haben dieselbe Geltung wie die der öffentlichen Schulen. Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz. Am 31.5.1989 wurde eine Gedenktafel am E. enthüllt, die Harald Haacke(* 1924) schuf und von der Stiftung "Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster" gespendet wurde. Sie zeigt über der Inschrift im Flachrelief eine Ansicht der alten Schule mit der Kirche und erinnert an den ehemaligen Standort dieses ältesten Berliner Gymnasiums in der Klosterstraße 74. 1999 fanden Doppelfeierlichkeiten zum 425. Jahrestag des Gymnasiums zum Grauen Kloster und 50. Jubiläum des Evangelischen Gymnasiums (zum Grauen Kloster) statt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB V Bd. C, Kloster.de ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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