Courths-Mahler, Hedwig

(eigtl. Ernestine Friederike Elisabeth), geb. Mahler (Pseud. Relham H. Brandt)
* 18.2.1867 Nebra an der Unstrut,
† 26.11.1950 Tegernsee/Bayern,
Schriftstellerin.

Dia-Serie Courths-Mahler, Hedwig C. wurde in Weißenfels von Pflegeeltern erzogen und kam mit 17 Jahren als Hausdame zu einer älteren Frau nach Leipzig. Dort hatte sie erstmals Berührung mit Literatur. Schon als Kind hatte sie sich aus Bewunderung für eine Zirkusreiterin deren Vornamen Hedwig zugelegt und 1889 heiratete sie den Maler Fritz Courths. Im November 1914 zog C. von Karlshorst in die Knesebeckstraße 12. Im selben Jahr erschien ihr Roman "Griseldis". Sie schrieb im Jahr zwischen zehn und zwölf Unterhaltungsromane. Von 1932 bis 1935 wohnte sie in der Landshuter Straße 32 (Tempelhof-Schöneberg) und zog 1935 endgültig in das schon ab 1933 als Sommerwohnung genutzte Haus am Tegernsee. Insgesamt kamen aus ihrer Feder 200 Romane, in denen sie die Wunschträume von Menschen gestaltete, die im Großen und Ganzen nicht gerade vom Leben verwöhnt waren. Sie gaukelte ihnen eine Scheinwelt vor, in die sie für die Zeit der Lektüre eintauchen konnten. So erschienen im Januar 1921 der Roman "Arbeit adelt", 1922 "Die Pelzkönigin", im Januar 1924 "Fräulein Domina" und im Dezember 1932 "Judys Schwur", um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Einige ihrer Romane boten später die Vorlage für Verfilmungen. Alle Versuche der NS-Kulturpolitiker, sie für das Regime zu vereinnahmen, konnte C. erfolgreich abwehren. Sie ignorierte einfach deren Wunsch, in ihren Büchern und Geschichten Größen des NS-Regimes zu verherrlichen. Gedenktafeln Knesebeckstraße 12 und Dönhoffstraße 11 (Lichtenberg) erinnern an C.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1928, Voß, Budke ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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