Buchholz, Peter

* 31.1.1888 Eisbach bei Königswinter,
† 4.5.1963 Düsseldorf,
Theologe.

B. studierte Theologie in Bonn und Köln. 1911 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst Kaplan in Düsseldorfer und Essener Gemeinden, war er im Ersten Weltkrieg Divisionspfarrer. 1926 wurde B. Gefängnispfarrer in Essen und ab 1941 in Düsseldorf. Im Mai 1943 wurde er Oberpfarrer in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee und war zugleich für die Betreuung des Frauengefängnisses in der Barnimstraße (heute Friedrichshain-Kreuzberg), des Jugendgefängnisses Lichtenberg, der Gefängnisse in Charlottenburg und Tegel zuständig. In Plötzensee half er trotz ausdrücklichen Verbots verurteilten Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime. Er betreute auch ausländische Häftlinge. In enger Zusammenarbeit mit Pfarrer Harald  Kontext zu: Poelchau Harald GuntherPoelchau vermittelte er zwischen den Verurteilten und ihren Angehörigen letzte Kontakte, übermittelte Nachrichten oder überbrachte heimlich Lebensmittel und Briefe. In einzelnen Fällen konnten sie auch Aufschübe erwirken und damit einige Häftlinge vor der Hinrichtung retten. Nach dem Krieg arbeitete B. vom Mai 1945 bis November 1946 als Beauftragter für kirchliche Angelegenheiten im Magistrat von Berlin. Von 1947 bis zu seiner Pensionierung 1953 war er in Düsseldorf wieder als Gefängnispfarrer tätig und leitete die Konferenz der katholischen Strafanstaltsseelsorger. 1952 wurde er zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Der Buchholzweg wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Gundlach/Panzer, Hanauske ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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