Bleibtreu, Carl

* 13.1.1859 Berlin,
† 30.1.1928 Locarno,
Schriftsteller.

Der Sohn des Malers Georg  Kontext zu: Bleibtreu GeorgBleibtreu trat nach kurzer Studienzeit in Berlin schon 1879 mit ersten literarischen Versuchen über seine Reisen durch Europa an die Öffentlichkeit. Als Chefredakteur verschiedener Zeitschriften, u. a. der 1888 bis 1890 mit Michael Georg Conrad (1846-1927) herausgegebenen "Gesellschaft", engagierte sich B. auch als Kritiker und Publizist. Seine Schrift "Revolution der Literatur" (1886) war ein Programm des frühen Münchner Naturalismus nach dem Vorbild Emile Zolas (1840-1902). Unter seinem Einfluss forderte B. einen neuen Realismus. Weitere literarische Leitfiguren waren William Shakespeare (1564-1616) und Lord George Byron (1788-1824). Sein Programm widerspiegelt sich auch in seinen Romanen "Dies irae", "Größenwahn" (1888), in dem Novellenband "Schlechte Gesellschaft" (1885) und Dramen über Cesare Borgia (1475-1507), Napoleon Bonaparte (1769-1821) und Oliver Cromwell (1599-1658). B. wohnte um 1890 bei seinem Vater, Knesebeckstraße 98 und um 1900 Ludwigkirchplatz 2. 1908 ging er nach Zürich.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, DBJ, Wer ist's ? 1909, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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