Bilse, Benjamin

* 17.08.1816 Liegnitz/Schlesien,
† 13.07.1902 Liegnitz,
Dirigent.

B., Sohn eines Gastwirts, wurde bereits in seiner Kindheit als Musiker ausgebildet. Er war von 1842 bis 1867 Stadtmusikus im schlesischen Liegnitz. 1867 fuhr er mit einem eigenen Orchester zur Weltausstellung nach Paris und gastierte dann noch in weiteren Städten. Ab 1868 war Bilse Militärkapellmeister in Berlin. In dieser Eigenschaft leitete er die so genannten Bilse-Konzerte im Konzerthaus am Dönhoffplatz an der Leipziger Straße. Während der Sommermonate unternahm er ausgedehnte Konzertreisen. Charakteristisch für B. war, dass er seine Konzerte nicht dem Orchester, sondern dem Publikum zugewandt dirigierte. 1877 wurde B. zum Hofmusikdirektor ernannt, nachdem ihm sieben Jahre zuvor bereits die Leitung von Konzerten bei Hof übertragen worden war. 1882 verließen einige seiner Musiker das Bilse-Orchester und gründeten das Berliner Philharmonische Orchester, das in der Folgezeit Weltruf erlangte. B. zog sich 1885 aus der Öffentlichkeit zurück und wohnte in seinen letzten Lebensjahren in seiner Geburtsstadt Liegnitz. Nach ihm wurde die Bilsestraße benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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