* 20./21.1.1880 Wien,
† 27.11.1953 London,
Schauspieler, Theaterleiter, Regisseur.
Nach dem Besuch des Friedrich-Gymnasiums in Berlin studierte B. ab 1899 sechs Semester Kunstgeschichte und Philosophie. Als sein Vater mit 46 Jahren verstarb, musste B. das Studium abbrechen und die Familie ernähren. Er entschloss sich 1900, als Schauspieler zur Bühne zu gehen. Bereits 1901 hatte er gemeinsam mit Carl Meinhardt (* 1875) das Ensemble "Die bösen Buben" gegründet. Es spielte jährlich ein Mal, stets um Mitternacht und vor geladenem Publikum. Otto Brahm (1856-1912) engagierte ihn ans Deutsche Theater. Von 1903 bis 1905 war er am Neuen Theater und ab 1905 wieder am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Dort führte B. ab Herbst 1906 auch Regie. In dieser Zeit wohnte B. in der Charlottenburger Niebuhrstraße 1. B. und sein Freund Meinhardt pachteten 1908 das Berliner Theater. Ab 1911 war er zudem noch Direktor des Theaters an der Königgrätzer Straße (heute Hebbel-Theater) und etwas später auch des Komödienhauses am Schiffbauerdamm sowie das Theaters am Nollendorfplatz. B. schrieb in jenen Jahren die Texte zu den bekannten Liedern "Untern Linden, untern Linden", "Es war in Schöneberg ...", 1907 "Lieder eines bösen Buben" sowie "Der liebe Augustin". Ferner stammte aus seiner Feder die Operette "Der Rebell". Er führte auch selbst Regie. 1923 verpachteten Meinhard und B. ihre Theater. B., der ungarischer Staatsbürger war, hatte 1920 die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. 1928 begann seine Filmkarriere. 1933 wurde er staatenslos. Aufgrund der rassistischen Politik musste B. das Land verlassen. Er ging nach Großbritannien. Eine Gedenktafel am Viktoria-Luise-Platz 1 (Tempelhof-Schöneberg) erinnert an B.
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Wer ist's ? 1906; Bernelle, Brümmer
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon