* 4.8.1890 Magdeburg,
† 20.4.1953 Berlin,
Schriftsteller.
W. besuchte ab 1896 die Bürgerschule, erlernte den Beruf des Lokomotivbauers, studierte bis 1910 in Magdeburg an der Kunstgewerbeschule und bis 1912 an der Königlichen Kunstschule in Berlin. Nach seinem Examen als Zeichenlehrer war er bis 1913 als freiberuflicher Grafiker tätig und begann Gedichte zu schreiben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges arbeitete W. bis 1920 als Zeichenlehrer. 1920 war er in Leipzig am Kabarett "Retorte", 1923 am Berliner Kabarett "Kü-Ka", 1925 am Kabarett "Die Wespen" in Berlin, verfasste für andere Kabarettbühnen Deutschlands Liedtexte und publizierte in der Weltbühne seine politisch-satirischen Texte. Ab 1924 war W. ständiger Mitarbeiter der Roten Fahne, der Zeitung der KPD, deren Mitglied er 1929 wurde. 1928 gehörte er zu den Gründern des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und wurde Vorstandsmitglied. 1933 auf Auslandstournee, ging er über die Schweiz nach Frankreich, kämpfte im Saarland gegen das NS-Regime und wurde 1934 ausgebürgert. 1935 war er in Moskau. Von 1937 bis 1939 nahm er in Spanien am Kampf gegen Franco (1892-1975) teil. Von Februar bis Herbst 1939 in St. Cyprien in Frankreich interniert, kehrte W. anschließend in die Sowjetunion zurück. Er wurde Mitbegründer und ab 1945 Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland in der UdSSR und kämpfte für die Beendigung des Zweiten Weltkrieges und den Sturz des Hitlerregimes. Ab 1946 wirkte er in Deutschland als Vizepräsident der Zentralverwaltung für Volksbildung und gehörte 1950 zu den Gründern der Deutschen Akademie der Künste in Berlin. Sein Gesamtwerk wurde in der DDR in zehn Bänden verlegt. Die Erich-Weinert-Straße, ein Park und die Erich-Weinert-Siedlung im Bezirk Pankow erinnern an W. In der Kreuznacher Straße 34 gibt es seit 2003 eine Gedenktafel für W. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg).
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Emigration, Voß, Schriftsteller, Literatur
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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