* 17.8.1894 Oldenburg,
† 30.8.1957 Berlin,
Politiker.
S. führte ab 1925 in Berlin die wirtschaftspolitische Abteilung des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes und lehrte als Dozent an der Berliner Hochschule für Politik. Durch die Zerschlagung der Gewerkschaften im Mai 1933 wurde er arbeitslos. Zwischen 1935 und 1945 arbeitete S. als freier Volkswirt und Schriftsteller. Er hatte Kontakt zu oppostionellen Kreisen, die das Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 vorbereiteten. Die Berliner SPD hatte den entschiedenen Gegner der Zwangsvereinigung von KPD und SPD im August 1946 zu ihrem Generalsekretär gewählt. Im Oktober 1946 wurde er in das Stadtparlament und im November zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt. 1951 wurde S. Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin. Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Berlin vom 18.3.1948 wurde die Wiedereröffnung der Deutschen Hochschule für Politik in Angriff genommen. Vom 15.1.1949 bis 1955 war S. Direktor dieser Einrichtung, die 1958 als Otto-Suhr-Institut in die Freie Universität eingegliedert wurde. 1948/49 gehörte S. dem Parlamentarischen Rat und 1949 bis 1952 dem Bundestag an. Von 1951 bis 1955 war S. Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses. Am 11.1.1955 wurde S. Regierender Bürgermeister von Berlin. Zu dieser Zeit wohnte S. Hüninger Straße 4 (Steglitz-Zehlendorf). Die Otto-Suhr-Allee, Gedenktafeln, ein Gedenkstein, ein Denkmal und sein Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75 (Steglitz-Zehlendorf) bewahren sein Andenken.
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Wer ist's ? 1948, Wer ist wer? 1955, Köpfe, Wörterbuch, Berlinische Lebensbilder Stadtoberhäupter
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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