Wilmersdorf,
Heidelberger Platz 3.
Der S. ist einer der bedeutendsten Wissenschaftsverlage weltweit und der drittgrößte Buchverlag Deutschlands (zum Presseverlag Axel Springer bestehen weder verwandtschaftliche noch wirtschaftliche Verbindungen). Im Jahre 1842 gründete der Buchhändler Julius Springer (1817-1877) in der Breite Straße/Ecke Scharrenstraße in Mitte eine Sortimentsbuchhandlung und kurz darauf einen Verlag. Schwerpunkte waren politische und philosophische Bücher und Schriften. Auch die Literatur war u. a. mit Dichtern wie Jeremias Gotthelf (1797-1854) und Theodor Fontane (1819-1898) vertreten. Später widmete sich der S. mehr wissenschaftlichen Werken und Fachbüchern über Land- und Forstwirtschaft, Volkswirtschaft, Naturwissenschaften und Technik. Nach dem Tod des Verlagsgründers übernahm sein Sohn Ferdinand Springer (1846-1906) den S. 1881 wurde das Pferdchen des Schachspiels zum Symbol des Verlages. Es begann der planmäßige Ausbau des Technikprogramms. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Bereiche Naturwissenschaften und Medizin erweitert, wodurch das internationale Ansehen des Verlages wuchs. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der S. einige namhafte Medizin-Verlage. Er gelangte in den 1920er Jahren mit an die Spitze der deutschsprachigen Wissenschaftsverlage. 1945 waren jedoch die Berliner Geschäftshäuser des S. weitgehend zerstört. Deshalb wurde 1946 neben Berlin ein zweiter Standort in Heidelberg gegründet. Seitdem wuchs der Verlag wieder und hatte bald erneut Weltgeltung. Es erfolgte die Übernahme einer Reihe von Verlagen sowie die Gründung von Tochtergesellschaften und Niederlassungen an verschiedenen Orten der Erde. Auch wurden verstärkt Bücher wie Zeitschriften in englischer Sprache produziert und internationale Märkte erschlossen. 1999 bis 2003 hielt die Bertelsmann Springer GmbH etwa 87 Prozent der Gesellschaftsanteile am S. Der Verlag war in diesen Jahren ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Der S. hat seinen Sitz in einem 1936 von Emil
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Kulturhandbuch
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon