Sperber, Manès

(Pseud. Heger, Jan)
* 12.12.1905 Zablotów/Galizien (Ukraine),
† 5.2.1984 Paris,
Psychologe, Schriftsteller, Philosoph.

S. kam 1916 aus Galizien nach Wien, studierte Psychologie und wurde Mitarbeiter Alfred Adlers (1870-1937), von dem er sich 1932 wegen theoretischer und politischer Differenzen trennte. 1927 kam er nach Berlin und wurde Dozent für Psychologie und Soziologie an der Hochschule für Politik. Er wurde Mitglied der KPD und gab die "Zeitschrift für individualpsychologische Pädagogik und Psychohygiene" heraus. Er wohnte bis zu seiner Verhaftung durch das NS-Regime Paulsborner Straße 3. Als österreichischer Staatsbürger wurde er wieder freigelassen. S. emigrierte nach Frankreich, meldete sich 1939 als Freiwilliger zur französischen Armee und floh nach deren Niederlage in die Schweiz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte S. als Kulturphilosoph und Lektor in Paris. Sein Hauptwerk ist die Romantrilogie "Wie eine Träne im Ozean" (1961, 1965). Seine zwischen 1975 und 1977 verfassten Erinnerungen erschienen 1983 unter dem gemeinsamen Titel "All das Vergangene". Für sein literarisches und essayistisches Werk erhielt S. u. a. 1975 den Georg-Büchner-Preis und 1983 den Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Er wurde auf einem Friedhof im Pariser Stadtteil Montparnasse bestattet.

Quellen und weiterführende Literatur:
[ DBE, Killy ]

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon