Salomon, Charlotte

verehel. Nagler
* 16.4.1917 Berlin,
† vermutl. 12.10.1943 Auschwitz, Malerin.

Dia-Serie Salomon, Charlotte, verehel. Nagler S. besuchte das Charlottenburger Fürst-Bismarck-Gymnasium. Schikanen und antisemitische Angriffe veranlassten das junge Mädchen, 1933 diese Lehranstalt zu verlassen und sich nach anderen Möglichkeiten der Qualifizierung umzusehen. Sie besuchte zuerst eine private Malschule, dann gelang es ihr, ab Frühjahr 1936 die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst zu besuchen. Sie nahm dort an einem Malwettbewerb teil, erhielt für ihr Bild den ersten Preis, musste aber auch diese Schule im Wintersemester 1937/38 verlassen. Im Januar 1939 emigrierte S. zu den Großeltern, die bereits zuvor wegen des praktizierten Antisemitismus Deutschland verlassen hatten. Die Malerin lebte nun in Südfrankreich. Bei Kriegsbeginn nahm ihre Großmutter sich das Leben. Gemeinsam mit ihrem Großvater wurde sie in Frankreich interniert. Sie kamen noch 1939 aus diesem Lager wieder frei und lebten anschließend in Nizza. In ihrem Bilderzyklus "Leben oder Theater...?" setzte S. sich in farbenkräftigen Gouachen mit ihrem bisherigen Leben auseinander, schilderte ihre akuten Ängste und Wünsche. S. wurde im Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich am 12.10. umkam. Eine Gedenktafel an ihrem Wohnhaus Wielandstraße 15 ist Mahnung und Erinnerung zugleich. Die Charlotte-Salomon-Grundschule, Großbeerenstraße 40 (Friedrichshain-Kreuzberg) wurde nach ihr benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Rebellion und Reform, Wörmann, Emigration ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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