Wilmersdorf,
Fehrbelliner Platz 4.
Das R. wurde am 1.4.1954 dem Bezirk als Rathaus übereignet. Das frühere Rathaus in der Brandenburgischen Straße 2 brannte 1945 aus. Das heute als R. dienende Gebäude wurde 1941 bis 1943 vom Architekten A. Remmelmann errichtet und sollte ursprünglich der Deutschen Arbeitsfront dienen. Nach seiner Fertigstellung zog eine Wehrmacht-Verwaltungsstelle des Oberkommandos des Heeres in das Bauwerk ein. Von 1945 bis 1954 diente es als britisches Hauptquartier. Zwei Gedenktafeln in der Eingangshalle erinnern seit 1994 an die Verabschiedung der britischen Garnison nach 49 Jahren Präsenz im Bezirk. Baukünstlerisch ist der fünfgeschossige Mauerwerkbau durch seine leicht konkav geschwungenen Fassaden und geringe architektonische Gliederung gekennzeichnet. Der Grundriss ist wie ein großes Schlüsselloch gestaltet. Die Gebäudeteile umschließen einen von Säulen flankierten Rundhof und einen Wirtschaftshof. 1958/59 erfolgte der Aufbau eines 5. Geschosses auf den drei Nebenflügeln. Teile der Architektur, insbesondere der Rundhof, lehnen sich an das Polizeipräsidium in Kopenhagen (1919 bis 1924) an. An seiner Fassade wurden 1957 die von Ludwig Peter Kowalski (1891-1967) künstlerisch gestalteten Wappenmosaiken ehemals ostdeutscher Länder und Städte angebracht. Eine Erläuterungstafel weist u. a. darauf hin, dass mit den dargestellten Wappen keine Ansprüche verbunden sind, sondern dass mit ihnen an einen Teil der deutschen und europäischen Geschichte erinnert werden soll. Seit 1960 existieren im Rundhof auch zwei Gedenksteine für die Opfer der nationalsozialistischen Willkür und für die Opfer der beiden Weltkriege. Den Opfern der kommunistischen Willkür wird seit 1981 durch einen Gedenkstein gedacht.
Quellen und weiterführende Literatur:
[ A bis Z, BuB III, Berlin Handbuch, BM 10.10.2001
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon