Paul-Hertz-Siedlung

Charlottenburg,
wurde 1960 bis 1965 nach Entwürfen der Architekten Wils Ebert (1909-1979) und Fritz Gaulke auf ehemaligem Kleingartenland errichtet und nach dem SPD-Politiker Paul  Kontext zu: Hertz PaulHertz benannt.

Dia-Serie Paul-Hertz-Siedlung Die P. kann als Fortsetzung der Bebauung von Charlottenburg Nord (Heilmannring) östlich des Kurt-Schumacher-Damms betrachtet werden. Als Bauherr trat die Gemeinnützige Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin (Gewobag) auf, die hier 2 686 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau errichten ließ. Dazu kommen noch 493 Dachaufbauten im Neubau. Die P. wird durch die Bernhard-Lichtenberg-Straße und den Reichweindamm mit angeschlossenen Stichstraßen erschlossen, dazwischen ein zentraler, nordsüdlicher Grünzug. Zentrale öffentliche Einrichtungen befinden sich am nördlichen Rand der P. Die Wohnbebauung ist durch vier Typen gekennzeichnet. Es überwiegen viergeschossige Z-förmige Nord-Süd-Zeilen, dazwischen sind viergeschossige Ost-West-Zeilen mit Kopfbildung quergestellt. Am Grünzug und am westlichen Siedlungsrand befinden sich neun achtgeschossige Punkthäuser im Allbeton-Vorfertigungsverfahren mit braunen Waschbetonplatten als Außenhaut. Ebenfalls am Grünzug liegen drei zweigeschossige kurze, schmale Laubenganghäuser mit Altenwohnungen in Nord-Süd-Richtung. Mit Ausnahme der Punkthäuser handelt es sich um Mauerwerksbauten, wobei die Z-förmigen Zeilen in einem grauen Farbton und die quergestellten Ost-West-Zeilen karminrot und braunrot gehalten sind. Die P. ist ein Beispiel für eine nach dem Ideal der "Stadtlandschaft" errichtete Siedlung, das sich durch landschaftsbezogene, durchgrünte Zeilen auszeichnet und die dichten Blockrandbebauungen überwindet. Einheitlichkeit in der Architektur sollte durch die unterschiedliche Höhe der vier- bis achtgeschossigen Gebäude und differenzierte Gestaltung der Anlage vermieden werden. Nach 1993 wurden Baumaßnahmen zur Verdichtung und Ergänzung durchgeführt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wohnen in Berlin, BuB IV A ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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