Martin-Luther-Krankenhaus (MLK)

Schmargendorf,
Caspar-Theyß-Straße 27-31.

1928 führten die zahlreichen neu errichteten katholischen Krankenhäuser und die Kontroverse wegen des Verbotes der Krankenhausseelsorge in den städtischen Krankenanstalten des Bezirks Neukölln zur Gründung eines Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser. Dieser beauftragte 1929 den aus Bad Saarow stammenden Architekten Ernst Kopp, ein Krankenhaus mit 400 Betten zu entwerfen. Am 9.3.1930 erfolgte die Grundsteinlegung, die Einweihung am 15.3.1931 und die Inbetriebnahme am 1.4.1931 mit 400 Betten. Erstmals wurde die bis dahin übliche Pavillonbauweise zu Gunsten eines Kompaktbaus aufgegeben. Alle medizinischen und funktionstechnischen Abteilungen fanden in einem sechsgeschossigen Gebäude Platz. Die nach dem Reformator Martin Luther (1483-1546) benannte Klinik verfügte zunächst nur über die Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie und Frauenheilkunde/Geburtshilfe. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der radiologische, unfallchirurgische und anästhesiologische Bereich hinzu. In den 1960er Jahren erfolgten erste bauliche Erweiterungen durch Paul Janke und Georg Lichtfuß (Schwesternwohnheim 1961, Umbauten des Wirtschaftsgebäudes 1966/67). Von 1987 bis 1990 errichtete die Fa. Just & Kehr einen Erweiterungsbau und 1990 bis 1993 folgte ein Neubau für moderne Operationsräume, eine Intensivstation, die Zentrale Ambulanz, eine Apotheke, einen Laborkomplex und eine Physiotherapie. Die Anlage aus mehreren miteinander verbundenen drei- bis sechsgeschossigen Häusern besteht heute aus einem großen Bettentrakt an der Caspar-Theyß-Straße sowie mehreren Vorbauten, seitlichen Gebäuden und rückwärtigen Flügeln. Zusammen mit dem Park nimmt das Bauensemble nahezu das gesamte Dreieck zwischen Caspar-Theyß-, Paulsborner und Auguste-Viktoria-Straße ein. Das M., dessen Träger die Martin Luther Krankenhausbetrieb GmbH ist, verfügt über 320 Betten und beschäftigt etwa 680 Mitarbeiter. Mit seinen Behandlungsschwerpunkten Unfallchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Innere Medizin, Plastische Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Intensivmedizin/Anästhesie hat das M. jährlich etwa 25 000 Patienten, von denen etwa 11 000 stationär behandelt werden. Eine Plastik vor dem Krankenhaus erinnert an Margot Sauerbruch (1905-1995), Ehefrau des Chirurgen Ferdinand  Kontext zu: Sauerbruch FerdinandSauerbruch, die als Internistin am M. gearbeitet hat.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg-Wilmersdorf, Bericht Berlin 1936, A bis Z, BuB VII Bd A,Charlottenburg-Wilmersdorf, Metzger Kirchen ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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