Mann, Luiz Heinrich

* 27.3.1871 Lübeck,
† 12.3.1950 Santa Monica/USA,
Schriftsteller.

Dia-Serie Mann, Luiz Heinrich M. absolvierte eine Buchhändlerlehre in Dresden. Er arbeitete später als Volontär im S. Fischer Verlag Berlin. Er versuchte sich erst als Maler und dann als freischaffender Schriftsteller. M. lebte von 1893 bis 1898 in Frankreich und Italien. 1895/96 gab er die Monatsschrift für deutsche Art und Wohlfahrt "Das zwanzigste Jahrhundert" heraus. 1897 erschienen seine ersten Novellen unter dem Titel "Das Wunderbare" und 1900 wurde sein Buch "Schlaraffenland. Ein Roman unter feinen Leuten" veröffentlicht. Ab 1925 wohnte M. in der Trautenaustraße und ab 1.12.1932 in der Fasanenstraße 61. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern der am 26.10.1926 in Berlin von Carl Heinrich Becker (1876-1933) gegründeten Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste. 1930 wurde M. zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Künste, Sektion für Dichtkunst gewählt. Wegen seiner demokratischen Gesinnung wurde er am 15.2.1933 zum Rücktritt von seiner Präsidentschaft an der Akademie gezwungen. Einen Tag später verzichtete er öffentlich, so wie Käthe  Kontext zu: Kollwitz KaetheKollwitz, Martin  Kontext zu: Wagner MartinWagner und Alfons Paquét (1881-1944) auf diese Mitgliedschaft. M. wurde aus der Preußischen Dichterakademie ausgeschlossen, seine Bücher wurden am 10.5.1933 öffentlich verbrannt und stand auch auf der ersten Ausbürgerungsliste des NS-Regimes vom 23.8.1933. Er emigrierte nach Frankreich und kam 1940 über Spanien in die USA. Gemeinsam mit Johannes R. Becher (1891-1958) leitete M. 1935 in Paris den Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur gegen den Faschismus. 1938 wurde er Präsident des deutschen Volksfrontkomitees in seinem französischen Gastland. Er starb 1950 in Santa Monica. Seine Urne wurde am 25.3.1961 nach Berlin überführt und auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 in Mitte in einem Ehrengrab beigesetzt. Seine bekannteste Werke sind "Professor Unrat" (1905, unter dem Titel "Der blaue Engel" verfilmt), "Der Untertan" (1914) und die zwei Bände "Die Jugend des Königs Henri Quatre" und "Die Vollendung des Königs Henri Quatre" (1935-1938). Sein autobiographisches Werk "Ein Zeitalter wird besichtigt" erschien 1945. Insgesamt schrieb M. 19 Romane, 55 Novellen, zahlreiche Essays sowie publizistische Arbeiten und Dramen. Eine Gedenktafel in der Fasanenstraße 61, ein Denkmal im Pankower Bürgerpark, der Heinrich-Mann-Platz und die Heinrich-Mann-Straße in Pankow sowie die Heinrich-Mann-Gesamtschule, Gerlinger Straße 21 in Neukölln erinnern an M.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s ? 1928; Emigration, Killy, Voß, Jäger 1991 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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