Charlottenburg,
Fasanenstraße 79.
Ein Denkmal von Richard Heß (* 1937) aus dem Jahr 1987 steht gleich vorn am Eingang des Geländes. Auf einem Marmorsockel (3 m x 1 m x 1 m) ruht auf der einen Seite eine etwa 3 m hohe Thora-Rolle aus Bronze, die unten absichtlich zerstört ist. Oben steht eine hebräische Inschrift, ein Zitat aus dem Buch Mose: "Ein Gesetz sei für den Bürger und für den Fremden, der mit Euch ist." Auf der anderen Seite des Sockels liegt ein aufgeschlagenes Buch aus Bronze, auf dem die obige Inschrift in Deutsch steht. Erinnerungsmale befinden sich direkt am Haupteingang des Gemeindehauses bzw. an dessen linker Seite vor der Fassade. Sie stammen noch von der alten, 1911/12 von Ehrenfried Hessel (†1915) erbauten Synagoge, die 1938 von den Nazis zum Teil zerstört wurde. 1959 haben die Architekten Arnold Paul Knoblauch (1878-1963) und Hans Heise oder Rudolf Heise (* 1889) die Fragmente in das von ihnen neu erbaute Gemeindehaus integriert. Damit wollten sie an die Zerstörung der Synagoge sowie an das Schicksal der Juden in Deutschland generell erinnern. Das Portal der alten Synagoge ist etwa 8 m hoch. Über dem Rundbogen befinden sich mehrere Türmchen sowie eine Kuppel. Die Fragmente links am Gebäude, etwa 12 m hoch, zeigen mehrere aufeinander stehende Halb- und Dreiviertelsäulen mit Konsole und Löwen. Eine Gedenkwand rechts wurde ebenfalls mit dem Neubau des Hauses 1959 errichtet. Sie ist etwa 10 m lang, 4 m hoch und 1 m breit. Links sieht man einen Davidstern (etwa 1,5 m groß). Über die Wand verteilt sind die Namen von insgesamt 21 Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern zur Zeit des NS-Regimes 1933-1945.
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Endlich/Wurlitzer
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon