Loewe, Wilhelm

(genannt Loewe-Calbe)
* 14.11.1814 Olvenstedt bei Magdeburg,
† 2.11.1886 Meran/Südtirol,
Österreich-Ungarn, Mediziner, Politiker.

Dia-Serie Loewe, Wilhelm L. war vom 18.5.1848 bis 30.5.1849 Mitglied und zeitweise Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung, ab Juni 1849 war er Mitglied und Präsident des so genannten Rumpfparlaments in Stuttgart. Zu lebenslanger Verbannung verurteilt, gelang ihm die Flucht in die Schweiz, von wo aus er über London nach New York ging. Nach der Amnestie von 1861 kehrte er nach Preußen zurück und war ab 1861 Abgeordneter im Preußischen Landtag. Ab 1863 war er praktischer Arzt in Berlin. L. war Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei (DFP) und gehörte zu führenden Köpfen seiner Fraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus, dessen Vizepräsident er von 1873 bis 1875 war. Ab Anfang 1874 war er Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der DFP. Er war von August 1867 bis 1881 Mitglied des Reichstages. L. wohnte ab 1874 in der Wilhelmstraße 86, ab 1878 in der Victoriastraße 15 und in den letzten Jahren in Charlottenburg in der Ahornallee 12 und in der Landgrafenstraße 10. L. war im Aufsichtsrat mehrerer Bergbauunternehmen. Auf dem Alten St.-Matthäus-Friedhof, Großgörschenstraße 12 (heute Tempelhof-Schöneberg) befindet sich sein Ehrengrab.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wohlbereth, PAOH, Kullnick ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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