1901 bis 1906 errichteten Hermann Dernburg und Ernst Petersen den in neoromanischem Stil gehaltenen Werksteinbau. Das Gebäude mutet burgähnlich an und weist auf unregelmäßigem Grundriss mit zahlreichen Höfen errichtet zahlreiche Rundbogenfenster, Fenster- und Portalsäulen auf, die teilweise mit Löwen besetzt sind. Die Bildhauerarbeiten wurden von Hermann Engelhardt (1874-1915), die Kunstschmiedearbeiten von Julius Schramm (1870-1945) ausgeführt. Am 1.7.1906 wurde mit der Übergabe des Hauses an die Berliner Justiz das Landgericht III Berlin gegründet. Es war zuständig für 13 Amtsbezirke. Da sich diese Dienststelle für die Wahrnehmung seiner juristischen Aufgaben bald als zu klein erwies, wurde 1912 bis 1915 durch Baurat Waldemar Pattri ein Erweiterungsbau gleichen Stils zur Herschelstraße angefügt. Ein zweiter Erweiterungsbau wurde 1983 bis 1987 im angepassten Baustil errichtet. Von Juli 1933 bis 1945 war hier der Sitz des Arbeitsgericht Berlin. Ende 1950 bezog das neue Landgericht von West-Berlin, das nach Kriegsende lange Zeit in acht Zehlendorfer Villen Recht sprechen musste (Villengericht), das Gebäude am Tegeler Weg. Nach der Wiedervereinigung hat das Landgericht Berlin, das größte Landgericht Deutschlands, seine Dienststellen erweitert. Die Gerichtsverwaltung und die erstinstanzlichen Zivilkammern sind am Tegeler Weg tätig, ebenso das Anwaltsgericht (ein Ehrengericht). Das Landgericht Berlin beschäftigt heute ca. 880 Mitarbeiter, davon 387 Richterinnen/Richter. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Landgericht
]