Kolmar, Gertrud

(eigtl. Chodziesner, Gertrud)
* 10.12.1894 Berlin,
† 2.3.1943 Auschwitz,
Schriftstellerin.

Dia-Serie Kolmar, Gertrud K. erhielt eine Ausbildung als Sprachlehrerin und Übersetzerin und war als Militärdolmetscherin bzw. als Erzieherin tätig. 1917 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband. Ab 1928 widmete sie sich vor allem der Betreuung ihrer Eltern. Nach 1933 befand sie sich aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in zunehmender künstlerischer und gesellschaftlicher Isolierung, so wurde ihr Gedichtband "Die Frau und die Tiere" 1938, bereits kurz nach Erscheinen eingestampft. Dennoch lehnte sie mit Rücksicht auf ihren betagten Vater eine Emigration ab. 1941 zur Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb verpflichtet, wurde die Dichterin am 2.3.1943 nach Auschwitz deportiert. Am 2.5.1943 erklärte das Amtsgericht Berlin-Schöneberg sie für tot und gab als Sterbedatum den 2.3.1943 an. Ihr Geburtshaus befand sich in der Poststraße 14 (heute Mitte). In der Ahornallee 37 erinnert eine Gedenktafel daran, dass K. hier ihre Kindheit und Jugend verbrachte.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Voß, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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