Koch, Robert

* 11.12.1843 Clausthal, heute Clausthal-Zellerfeld,
† 27.5.1910 Baden-Baden,
Mediziner, Kommunalpolitiker.

Dia-Serie Koch, Robert K. begann 1862 in Göttingen mit dem Studium der Naturwissenschaften und wechselte ein Jahr später zum Medizinstudium. 1866 wurde er promoviert und hörte dann in Berlin u. a. bei Rudolf Virchow (1821-1902) Vorlesungen. Ab 1872 war er als Kreisarzt in Wollstein (Provinz Posen), tätig. Dort konnte er aufgrund seiner Forschungen den Erreger des Milzbrandes entdecken, worüber er 1876 publizierte. 1880 wurde K. zum ordentlichen Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin berufen. Als Leiter der Bakteriologischen Abteilung setzte er mit seinen Schülern die Forschungen über Krankheitserreger fort. Am 24.3.1882 veröffentlichte K. seine Erkenntnisse über das Tuberkulosebakterium (Kochscher Bazillus) und ein Jahr später über den Choleraerreger. Er erforschte die Schlafkrankheit und die Malaria. Dabei untersuchte er zugleich die Möglichkeiten zur Verhütung und Heilung dieser Seuchen. 1885 erhielt er an der Universität in Berlin eine Professur und wurde zum Leiter des Hygieneinstituts berufen. 1891 war er Direktor des Berliner Instituts für Infektionskrankheiten. Er unternahm häufige Studienreisen, auf denen er die Erreger der Pest, der Rinderseuche und anderer Infektionskrankheiten erforschen konnte. Seine Arbeiten auf diesem Gebiet waren bahnbrechend für die Begründung der modernen Medizin. 1905 erhielt K. für seine Forschungen über die Tuberkulose den Nobelpreis für Medizin und wurde ein Jahr später in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. Bereits am 21.11.1890 hatten der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung von Berlin K. die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen. Er wohnte um 1900 Ahornallee 30 und ab 1902 Kurfürstendamm 25. 1910 erkrankte er schwer und starb in einem Sanatorium in Baden. Er wurde zuerst in Clausthal bestattet. Zwei Jahre später wurde die Urne mit seiner Asche nach Berlin überführt. Sie befindet sich im Mausoleum seiner einstigen Wirkungsstätte (Ehrengrab), dem 1912 nach ihm benannten Robert-Koch-Institut, Nordufer 20. Ein Denkmal auf dem Robert-Koch-Platz, Gedenktafeln an der Dorotheenstraße 96, an der Luisenstraße 57, am Nordufer 20 (heute Mitte) und am Kurfürstendamm 52 erinnern an K.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB,Wer ist's ? 1906, Goerke, Lebensbilder ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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