Kaserne Soorstraße

(ehem.)
Charlottenburg,
Soorstraße 83-85.

Die Westend-Kasernenanlage für das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nro. 3 wurde 1893 bis 1896 nach Entwürfen von Georg Wieczorek (1852-1899) im Stil der deutschen Renaissance gebaut. Die militärische Einrichtung entstand auf 6 ha Grundfläche entlang der heutigen Soorstraße. Die Gebäude wurden überwiegend aus hellroten Ziegeln mit Putzflächen und Sandsteinverkleidungen errichtet, die Dächer sind Schiefer gedeckt und haben Dachgauben. In der einschossigen, mit zwei Spitzgiebelrisaliten versehenen ehemaligen Offizier-Speiseanstalt (Soorstraße 85, ganz im Norden der Anlage) unterhielt das Bezirksamt Berlin-Charlottenburg zuletzt ein Jugendfreizeitheim. Etwa in der Mitte der Anlage (Soorstraße 84) sind mehrere zusammenhängende schlichte zweigeschossige Klinkerbauten erhalten: so die ehemalige Latrine sowie das Patronenlager. Hier unterhält, entsprechend umgebaut, die  Kontext zu: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk THWBundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) Dienststellen. An der Zufahrt zu diesem Gebäude befindet sich das  Kontext zu: Kriegerdenkmal des Koenigin ElisabethKriegerdenkmal des Königin Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. Das Denkmal wurde von Wilhelm II. (1859-1941) 1896 bei Indienststellung der Kasernenanlage eingeweiht. Erhalten blieb auch das dreigeschossige Mannschaftsgebäude für das 4. Bataillon (Soorstraße 83) im Süden der Anlage. Den Kern dieser Kaserne bildeten in jedem Stockwerk sechs Stuben für je zehn Soldaten. Im rechten und linken viergeschossigen Seitenteil des Gebäudes befanden sich Wohnungen für Offiziere. Seit 1995 sind hier nach sorgfältiger Sanierung und dem harmonisch erfolgten Aufsatz eines weiteren Stockwerks Dienststellen des Zolls der Länder Berlin und, seit 2001, Brandenburg untergebracht. Weiter südlich befindet sich ein Bürokomplex der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA). Er wurde auf dem Gelände des kriegszerstörten Offizier-Reitstalls, des Exerzierhauses und der beiden Wohnhäuser für verheiratete Unteroffiziere errichtet. Die erhalten gebliebenen Kasernengebäude stehen unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB II und III, Dehio, BF ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon