Herder-Oberschule

Charlottenburg,
Westendallee 45/46.

Dia-Serie Herder-Oberschule Die nach dem Theologen, Philosophen und Schriftsteller Johann Gottfried von Herder (1744-1803) benannte H. ist ein Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil. Bereits in den 70er Jahren begann die Schule ihre fachliche Ausrichtung durch den weiteren Ausbau der mathematisch-naturwissenschaftlichen Angebote zu schärfen und insbesondere den Aufbau eines in den Fachbereich Mathematik integrierten Faches Informatik zu forcieren. Im Leistungskurs Mathematik werden in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität universitäre Inhalte berücksichtigt. Durch die fortgesetzte Ausprägung ihres mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil spricht die H. Schüler aus vielen Berliner Bezirken an. Die Schule befindet sich in einer 1927/28 von Hans  Kontext zu: Winterstein HansWinterstein und Josef Reuters auf L-förmigem Grundriss errichtete viergeschossige Anlage. Erdgeschoss und gliedernde Teile des Mauerwerkbaus sind mit blauroten Klinkern verblendet. Bei der architektonischen Gestaltung zeigen sich Anklänge an die Neue Sachlichkeit wie Nachwirkungen des Expressionismus. 1929 bezog die 1912 gegründete Westend-Schule, eine höhere Mädchenschule, den Neubau. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schulhaus zum Lazarett umfunktioniert und diente nach Kriegsende bis 1952 als Krankenhaus. Die Schülerinnen der Westend-Schule wurden bis zur Evakuierung im alten Gebäude der 1903 gebildeten Herder-Oberschule, ursprünglich ein Reform-Realgymnasium, in der Bayernallee unterrichtet. Nachdem das Gebäude - das den Krieg weitgehend unbeschädigt überstanden hatte - kurz nach Kriegsende völlig ausgebrannt war, nahmen die Westend-Schule und die Herder-Oberschule im Sommer 1945 in einer größeren Villa in der Bayern-/Ecke Hessenallee den Unterricht wieder auf. Im Juli 1951 vereinigte die Schulbehörde beide Schulen zu einer Schule mit dem Namen "Herder - Westend". In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre verschwand der Name "Westend" aus der Schulbezeichnung. Inzwischen hatten Lehrer, Eltern und Öffentlichkeit erreicht, dass die Schulbehörde der Wiedereinrichtung des als Krankenhaus genutzten ehemaligen Gebäudes der Westend-Schule als Schule zustimmte. Allerdings mussten noch lange viele Unbequemlichkeiten in Kauf genommen werden. Aufgrund der gravierenden Raumnot wurde die 1978 beginnende Grundinstandsetzung des Gebäudes mit einem Umbau verbunden, der zum Aufgeben der großen zweigeschossigen Aula zugunsten von Fachräumen für die naturwissenschaftlichen Fächer führte.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB V Bd. C, Herder.de ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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