Haus der zionistischen Organisationen

(ehem.)
Charlottenburg,
Meinekestraße 10.

Dia-Serie Haus der zionistischen Organisationen Das Gebäude ist Teil des denkmalgeschützten Bausensembles Meinekestraße 3-10 und wurde 1899/1900 von Max Fraenkel (1856-1926) als Mietshaus mit Läden sowie als Privatsanatorium (Quergebäude) errichtet. Eine 1986 enthüllte Gedenktafel verweist darauf, dass sich in diesem Haus das Palästina-Amt der Jewish Agency, das bis zu seiner Schließung 1941 etwa 50 000 Menschen zur Auswanderung verhalf, die Zionistische Vereinigung für Deutschland, die "Jüdische Rundschau" sowie andere zionistische Organisationen befanden. 1925 kaufte der Verlag Jüdische Rundschau G.m.b.H., dessen Hauptschrift 1896 als "Israelitische Rundschau" ins Leben gerufen worden war, das Haus Meinekestraße 10. Die "Jüdische Rundschau" (Name ab 1902) war das Zentralorgan der Zionistischen Vereinigung für Deutschland und bis zu ihrem Verbot 1938 wichtigstes Kommunikationsorgan der in Deutschland lebenden Juden. Am 10.11.1938 richteten NS-Trupps in der Meinekestraße 10 erhebliche Zerstörungen an. Noch bis Ende 1942 hatten in diesem Gebäude ca. 30 zionistische Organisationen, u. a. der Jüdische Kulturbund und die Kinder- und Jugend-Alijah, Teil der Jugendhilfe des Palästina-Amtes (Pal-Amt) ihren Sitz. Anstelle der "Jüdischen Rundschau" ordnete das Reichspropagandaministerium die Herausgabe eines Jüdischen Nachrichtenblattes an, das bis Mai 1943 in der Meinekestraße 10 existierte. Im Haus befinden sich heute das Hotel "Meineke", das Restaurant "Meineke X" und die Bar "Pssst!".

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Schoeps, Schönfeld ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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