Das G. wurde 1889-1891 nach den Entwürfen des Architekten Paul Bratring errichtet. Nach kriegsbedingten Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges wurde das G. nach Kriegsende wieder aufgebaut und war damit eines von vier wieder in Betrieb genommenen Gaswerken im Westteil Berlins. Die Umstellung der Gasproduktion aus Kohle auf Gaserzeugung durch Spaltung von Leichtbenzin erfolgte in den 1960er Jahren. Im Zusammenhang mit der Umstellung der Gasversorgung in Berlin auf Erdgas wurde das G. 1991 stillgelegt. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände Gaußstraße 1 sind heute verschiedene Firmen untergebracht. Zwei moderne silbergraue Kugel-Hochdruckbehälter und der alte Reservoirturm (Wasserturm) von Paul Bratring kennzeichnen noch heute das weitläufige Gelände des früheren Gaswerkes. Der 5-geschossige Wasserturm ist ein roter Backsteinbau mit flachem Kuppeldach und kleinen Nebentürmen. Er ist reich verziert und besitzt Rundbogenfenster, die im Bogenabschnitt mit gelben Ziersteinen umrahmt sind. Verzierte Gesimse zwischen Erdgeschoss und ersten Obergeschoss bzw. unterhalb der Fenster des fünften Geschosses bilden horizontale Elemente der Fassadengliederung. Der Reservoirturm ist als Baudenkmal geschützt.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Berlin Handbuch, Denkmalliste Berlin 2003, Nitsch
]