Charlottenburger Baugenossenschaft

Charlottenburg,
Dresselstraße 1 (Geschäftsstelle:  Kontext zu: Wohnanlage RiehlstrasseWohnanlage Riehlstraße).

Dia-Serie Charlottenburger Baugenossenschaft Die C. wurde am 8.2.1907 unter dem Namen "Baugenossenschaft Mieterverein Charlottenburg" gegründet und am 11.3.1907 in das Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Berlin Mitte eingetragen. An der Gründungsversammlung nahmen 17 Personen teil, hauptsächlich Beamte und Angestellte des Magistrats. Die neue Bezeichnung "Charlottenburger Baugenossenschaft" entstand auf einer bereits von einigen hundert Personen besuchten Versammlung gegen Ende April 1907. Anliegen der Gründung war es, einen Beitrag zur Beseitigung des Wohnungsproblems zu leisten. Insbesondere bei Familien mit geringem Einkommen war es zu einer ungeheuren Wohnungsnot gekommen. Vor allem wandte sich die Genossenschaft deshalb an Gewerbetreibende, Beamte, Lehrer, Angestellte und Arbeiter. Die ersten Mitglieder des Vorstandes der C. waren Magistratssekretär Carl Zimmermann, Magistratsassistent Paul Wartenberg, Dipl.-Ing. Max Kluge. Zum ersten Vorsitzenden des Aufsichtsrates wurde der Direktor des Städtischen Statistischen Amtes, Prof. Dr. Johannes Rahts (1854-1933), gewählt. Das erste Gebäude der Genossenschaft entstand 1908/09 in der Eosanderstraße 4 (1943 zerstört). Von 1925 bis 1929 erreichte die Bautätigkeit mit 2 686 erstellten Wohnungen einen ersten Höhepunkt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden 808 von 4 286 Wohnungen zerstört. Die C. hatte im Jahr 2000 ca. 12 700 Mitglieder, darunter etwa 1 100 Personen unter 18 Jahre. Sie verfügt heute über einen Bestand von ca. 6 600 Wohnungen und 700 anderen Mietobjekten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow, Reinickendorf, Spandau und Steglitz-Zehlendorf. Das oberste Organ der C. ist die Vertreterversammlung, die von den Mitgliedern alle vier Jahre gewählt wird. ca.150 Mitarbeiter sind für die C. tätig. Auch nach Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes bleibt die gemeinnützige Verhaltensweise (kostendeckende Mieten) bestehen. Zahlreiche Sozialleistungen wie z. B. Gästewohnungen, Kinderspielplätze, Mietgärten, Alten- und Kindertagesstätten, Arztpraxen und durchschnittlich 31 m² Grünfläche je Wohnung stellt die C. ihren Mitgliedern zur Verfügung.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Arndt, Charlottenburger Baugenossenschaft, Charlottenburger Baugenossenschaft 2000, Charlottenburger Baugenossenschaft 50, Charlottenburger Baugenossenschaft 75 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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