* 9.5.1878 Oschersleben/Bode,
† 6.11.1956 Berlin,
Kommunalpolitiker.
Der Sohn des Gutsaufsehers A. und dessen Ehefrau Marie, geborene Sanderling, besuchte die Bürgerknabenschule und erlernte anschließend bei der "Bodezeitung" den Beruf des Druckers. Nach seiner Gesellenprüfung ging A. auf Wanderschaft und trat in Berlin 1897 der Deutschen Buchdruckergewerkschaft bei. Ein Jahr später wurde er Mitglied der SPD. Von 1903 bis 1933 hatte A. das Amt des Vorsitzenden der Allgemeinen Ortskrankenkasse inne und war in gleicher Position im Verband Berliner Krankenkassen tätig. Ab 1910 lebte A. in Berlin, wo er sich mit der Gründung einer größeren Druckerei selbständig machte. In seinem Betrieb wurden vor allem Publikationen der Krankenkassen produziert. Bereits 1911 hatte man ihn zum Stadtverordneten von Charlottenburg gewählt und fünf Jahre später wurde er dort Stadtrat. Bei der Gründung der neuen Stadtgemeinde Berlin 1920 war A. dann Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin und wirkte vorrangig in den Dezernaten der Feuerwehr und des Park- und Gartenamtes. Eineinhalb Jahre später wurden diese Ämter den Bezirken unterstellt. 1933 wurde A. inhaftiert. Er wurde gezwungen, seine Rotationsmaschinen gegen ein geringes Entgelt zu verkaufen und damit seiner Existenzgrundlage beraubt. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, was letztlich nach zwei Jahren eingestellt werden musste. Er lebte dann bis 1945 außerhalb Berlins. Nach dem Krieg kam er in die Stadt zurück und baute gemeinsam mit seinem Sohn wieder eine Druckerei auf. Anlässlich seines 75. Geburtstages bedankte sich der Senat von Berlin bei A. mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt. Auf dem Landeseigenen
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Wer ist wer? 1955, Brockhaus 1986, Academie
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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