1802 |
König Friedrich Wilhelm III. unterzeichnet das »Reglement für die
Zeugdruckereien in Berlin, zur genauern Bestimmung des Verhältnisses der
Besitzer solcher Druckereien und der Drucker und ihrer gegenseitigen Rechte und
Verbindlichkeiten«.
|
1807 |
Johann Gottlieb Fichte reicht seinen »Deduzierten Plan einer zu Berlin zu
errichtenden Lehranstalt« ein.
|
1813 |
Eine polizeiliche Bekanntmachung legt fest, daß Pferde, andere Tiere und
Sachen jeglicher Art von Kriegsschauplätzen nicht mitgenommen werden
dürfen. Konnte kein Eigentumsnachweis erbracht werden, galten
mitgeführte Dinge als geplündert oder gestohlen.
|
1813 |
Eine Verordnung legt fest, daß die bei den Gefechten gegen die
französischen Truppen zurückgebliebenen Lazarett-Gegenstände, wie
chirurgische Instrumente, wertvolle Arzneimittel usw., in der Kaserne an der
Weidendammer Brücke abzugeben seien.
|
1822 |
Die von einer Aktiengesellschaft auf Anregung des Baumwollfabrikanten Christian
August Jannowitz errichtete erste hölzerne Brücke über die Spree
am Holzmarkt (Jannowitzbrücke, Mitte) wird ihrer Bestimmung übergeben.
Bis 1840 wurde Brückenzoll erhoben.
|
1823 |
Ludwig Ziemssen wird in Greifswald geboren. Der Erzähler und Publizist kam
1846 nach Berlin und beendete hier 1850 seine philosophisch-
historischen Studien mit der Promotion. Erst als er 1882 in Pension trat,
blieb er dauerhaft als Publizist in Berlin.
|
1841 |
Hans Gruner wird in Dresden geboren. Der Mineraloge war Leiter des
mineralogischen-pedologischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hochschule in
der Invalidenstraße (Mitte).
|
1844 |
Theodor Fontane wird von dem preußischen Offizier und Dichter Bernhard von
Lepel in den Literatenverein »Tunnel über der Spree«
eingeführt.
|
1848 |
Prinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., wird in der
Schloßkapelle zu Charlottenburg eingesegnet.
|
1859 |
Robert Scheibe wird in Gera geboren. Der Mineraloge folgte 1885 einem Ruf
als Assistent von Prof. Ernst Christian Weiß für die mineralogischen
und geologischen Sammlungen der Geologischen Landesanstalt und der Bergakademie
nach Berlin.
|
1867 |
Walther Rathenau, Sohn des AEG-Gründers Emil Rathenau, wird in Berlin
geboren. Der Chemiker war u.a. AEG-Vorsitzender, nach 1918 zunächst
Wiederaufbauminister, dann Außenminister. Er wurde am 24. Juni
1922 bei einem Attentat ermordet.
|
1867 |
Die erste Berliner Markthalle zwischen Karlstraße und Schiffbauerdamm (Am
Zirkus, Mitte) wird eröffnet (nach anderen Quellen erst am 1. Oktober).
Bereits am 18. April 1868 wurde sie wegen Unrentabilität wieder
geschlossen und zum Zirkus umgebaut.
|
1871 |
Die Kolonie Charlottenau wird nach Zehlendorf eingemeindet.
|
1874 |
Die Versuchsanstalt des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland wird in
Berlin gegründet. Sie hatte zunächst Arbeitsplätze für
Studierende an der Gewerbeakademie, später dann im Landwirtschaftlichen
Institut in der Dorotheenstraße (Mitte).
|
1883 |
Das Deutsche Theater in der Schumannstraße (Mitte) wird mit Friedrich
Schillers Drama »Kabale und Liebe« eröffnet.
|
1886 |
William Shakespeares »Wintermärchen« wird im Schauspielhaus am
Gendarmenmarkt erstmalig für Berlin aufgeführt.
|
1892 |
Robert Zelle wird Berliner Oberbürgermeister.
|
1903 |
Im Neuen Theater Berlin findet die Premiere von Oscar Wildes Schauspiel
»Salome« unter der Regie von Max Reinhardt statt. Die Titelrolle war
zunächst mit Gertrud Eysoldt besetzt, wurde später aber von Tilla
Durieux mit großem Erfolg gespielt.
|
1904 |
Der Zoologe Alfred Nehring stirbt in Berlin. Nehring war Professor für
Zoologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin.
|
1906 |
Bernhard Rose eröffnet mit Max Kretzers Stück
»Millionenbauern« das von ihm erworbene Ostendtheater (Rose-Theater)
in der Großen Frankfurter Straße 132 (Friedrichshain).
|
1907 |
Richard Scherhag wird in Düsseldorf geboren. Der Meteorologe war von
1952 bis zu seinem Tod 1970 Direktor des Meteorologischen Instituts
der Freien Universität Berlin.
|
1921 |
Otto Prokop wird in St. Pölten (Niederösterreich) geboren. Der
Gerichtsmediziner kam 1956 als ordentlicher Professor und Direktor des
Instituts für gerichtliche Medizin der Humboldt-Universität nach
Berlin.
|
1921 |
Die Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) bringt in
der Inszenierung von Jürgen Fehling das Stück von Ernst Toller
»Masse Mensch« heraus.
|
1923 |
Der Chemiker Benno Jaffe stirbt in Berlin. Jaffe war Aufsichtsratsvorsitzender
der »Vereinigte Chemische Werke AG«.
|
1924 |
Das Institut für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation der
Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin gibt aus Anlaß
seines 50jährigen Bestehens eine Festschrift heraus, in der die Versuchs-
und Lehranstalt für Brauerei vorgestellt wird.
|
1926 |
Die Berliner Berufsfeuerwehr, die 1851 auf Vorschlag des damaligen
Polizeipräsidenten Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey gegründet
wurde, feiert ihr 75jähriges Bestehen mit einem historischen Festumzug.
|
1933 |
Im Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft kommt es zu einer
Auseinandersetzung zwischen den nationalsozialistischen Betriebszellen-Obleuten
und einigen Direktoren der Dahlemer Institute der Gesellschaft.
|
1933 |
Der Direktor des Berliner Zeughauses, Dr. Moritz Binder, wird entlassen.
|
1933 |
Der Direktor der Abteilung afrikanische, ozeanische und amerikanische Sammlungen
im Berliner Zeughaus, Prof. Dr. Walter Lehmann, wird entlassen.
|
1933 |
Der Vorstand der Berliner Wertpapierbörse genehmigt die Anträge von
314 freien Maklern auf Zulassung. Für 155 Personen erlosch die
Zulassung.
|
1934 |
Der Bund der Berliner Haus- und Grundbesitzervereine bittet die Berliner
Hauseigentümer, auch in den Herbst- und Wintermonaten die Haustüren
bis 21.00 Uhr offenzuhalten. Diese Öffnungszeit galt bereits für
den vorangegangenen Sommer.
|
1944 |
Der sozialdemokratische Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner wird in
Plötzensee hingerichtet.
|
1945 |
Wie aus einer Mitteilung des Rechtsanwalts Dessau, Vorsitzender der Spruchkammer
des Magistrats, hervorgeht, darf es keine Sippenhaft geben. Ein
Verwandtschaftsverhältnis zu einem ehemaligen Mitglied der Nazipartei war
»keine Belastung«.
|
1945 |
Wie aus einer Mitteilung des Magistrats hervorgeht, wurde einer Reihe von
Geschäftsleuten die Gewerberlaubnis entzogen, weil sie als politisch
unzuverlässig galten oder kein öffentliches Bedürfnis für
ihr Gewerbe vorlag.
|
1945 |
Auf Beschluß der Alliierten Kommandantur wird die Lebensmittelration
für Kinder zwischen neun und 14 Jahren von 1 388 auf
1 550 Kalorien pro Tag erhöht. Im Britischen Sektor erfolgte die
Austeilung in Form einer Mittagsmahlzeit in den Schulen.
|
1945 |
Nach Mitteilung des Magistrats ist die Spruchkammer beim Amt für Handel und
Handwerk zuständig, wenn gegen den Entzug von Gewerbegenehmigungen oder die
Einsetzung eines Treuhänders wegen NSDAP-Mitgliedschaft Einspruch erhoben
wird.
|
1945 |
Auf Beschluß des Aufsichtsrats des Aktienvereins des Zoologischen Gartens
wird Werner Schröder Verwaltungsdirektor.
|
1945 |
Auf Abschnitt 1 der Berliner Raucherkarte erhalten Männer zwölf
Zigaretten oder drei Zigarren, Frauen erhalten sechs Zigaretten. Eine
Voranmeldung in den Zigarettenläden war erforderlich, als Beleg diente
Abschnitt 2 der Raucherkarte.
|
1945 |
Im Bericht über eine Pressekonferenz im Fachamt für Textilien beim
Magistrat wird nach Verhandlungen mit den vier alliierten
Besatzungsbehörden die Ausgabe von Bekleidung angekündigt. Dazu war
eine Kleiderkarte in Vorbereitung.
|
1945 |
Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner ruft mit Unterstützung der
Alliierten Kommandantur zu einer Sammlung von Spinnstoffen auf. Es ging um die
Beschaffung von Bekleidung für ehemalige Kriegsgefangene und Opfer des
Faschismus.
|
1945 |
Es wird mitgeteilt, daß das Preisamt unter der Leitung des früheren
Ministerialdirigenten Friedrich Resch steht.
|
1945 |
Wie »Der Berliner« berichtet, hat sich der erste
Nachkriegsbürgermeister von Tiergarten, Fritz Bachmann, vor dem britischen
Militärgericht zu verantworten. Er sollte u.a. gegen Geld Mitglieder der
Nazipartei von der Mitgliederliste gestrichen haben.
|
1945 |
Die Bezirksamtsmitglieder des Bezirks Wedding werden durch den stellvertretenden
Oberbürgermeister Berlins, Paul Schwenk, in ihr Amt eingeführt.
|
1945 |
Auf Beschluß des Aufsichtsrats des Aktienvereins des Zoologischen Gartens
(Tiergarten) wird Frau Dr. Katharina Heinroth wissenschaftlicher Direktor.
|
1947 |
Zum Gedenken an den durch das NS-Regime hingerichteten Gewerkschaftsführer
Wilhelm Leuschner wird an seinem letzten Wohnhaus in Charlottenburg,
Bismarckstraße 84, eine Tafel enthüllt.
|
1951 |
Der Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Adolf Dünnebacke (SPD),
eröffnet die Festwoche »600 Jahre Dalldorf-Wittenau«.
Anschließend übergab Bezirksverordnetenvorsteher Georg Rohde (SPD)
den Ergänzungsbau eines Flügels des Rathauses Reinickendorf.
|
1952 |
Monika Zehrt (verheiratet Landgraf) wird in Riesa (Sachsen) geboren. Die
Leichtathletin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in
München 1972 die Goldmedaillen über 400 m und 4 x
400 m. 1971 war sie Europameisterin über 4 x 400 m.
|
1953 |
Die dem Senat von Berlin unterstehende Abteilung für Post- und
Fermeldewesen mit Sitz in der Dernburgstraße (Charlottenburg) wird dem
Bund unterstellt und in eine Landespostdirektion umgewandelt.
|
1953 |
Der Ingenieur Denes von Mihaly stirbt. Der gebürtige Ungar zählte zu
den Berliner Pionieren der deutschen Fernsehtechnik.
|
1953 |
Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter stirbt in seiner Zehlendorfer
Wohnung. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf,
Potsdamer Chaussee 75-77/Wasgensteig.
|
1953 |
Die Walther-Rathenau-Schule (vormals Grunewald-Gymnasium) in Berlin-Wilmersdorf
feiert ihr 50jähriges Bestehen.
|
1954 |
Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Otto Suhr, enthüllt in der
Brandenburg-Halle des Schöneberger Rathauses eine von Prof. Bernhard
Heiliger geschaffene Büste des ersten Regierenden Bürgermeisters Ernst
Reuter.
|
1957 |
Das neuerbaute Warenhaus der Helmut Horten GmbH in der
Tauentzienstraße/Ecke Rankestraße (Charlottenburg) wird
eröffnet.
|
1959 |
Im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin beginnt der 24. Deutsche
Physikertag.
|
1963 |
Während einer Informationsreise durch Europa weilt der Gouverneur des
Staates New York, Nelson Aldrich Rockefeller, für etwa acht Stunden in der
Stadt. Nach einer Stadtrundfahrt durch West- und Ost-Berlin folgte ein Empfang
im Schöneberger Rathaus.
|
1967 |
Die »Mendelssohn-Gesellschaft«, die sich der Dokumentation zur
Geschichte der Familie Mendelssohn und der Nachkommen von Moses und Fromet
Mendelssohn widmet, wird in Berlin gegründet. Vorsitzende wurde Cécile
Lowenthal-Hensel.
|
1973 |
Nach der Feierstunde im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses des Rathauses
Schöneberg zum 20. Todestag von Ernst Reuter wird die Ausstellung
»Bilder aus seinem Leben« eröffnet. Erste Besucher waren der
Regierende Bürgermeister Klaus Schütz und Hanna Reuter.
|
1975 |
Die Gebrauchsgrafik-Ausstellung »Visuell 75« wird im
Ausstellungszentrum am Berliner Fernsehturm (Mitte) eröffnet.
|
1979 |
Die 23. Berliner Festtage (das Ostberliner Pendant zu den alljährlich in
West-Berlin stattfindenden Festwochen) werden eröffnet. Bis zu ihrem
Abschluß am 21. Oktober fanden mehr als 380 Veranstaltungen mit
über 230 000 Besuchern statt.
|
1979 |
Der neue S-Bahnhof Karl-Maron-Straße (Poelchaustraße) zwischen
Springpfuhl und Marzahn wird seiner Bestimmung übergeben.
|
1984 |
Der DGB ehrt mit einer Feierstunde in der Gedenkstätte Plötzensee den
früheren hessischen Innenminister und Gewerkschafter Wilhelm Leuschner, der
hier gemeinsam mit anderen Beteiligten des 20. Juli 1944 vor genau
40 Jahren hingerichtet worden war.
|
1993 |
Im Wappensaal des Berliner Rathauses (Mitte) überreicht der Regierende
Bürgermeister Eberhard Diepgen die Ernst-Reuter-Plakette an den Sänger
Dietrich Fischer-Dieskau in Würdigung der herausragenden kulturellen
Verdienste des Berliners und Weltstars.
|
1993 |
Die Choreographin Tatjana Gsovsky, deren Kunst das deutsche Nachkriegsballett
bestimmte, stirbt im Alter von 92 Jahren in Berlin. Sie wirkte
zunächst an der Staatsoper und wechselte später an die Städtische
Oper.
|
1994 |
Der Militärbahnhof Tegel wird geschlossen. Am Vortage war der letzte
französische Militärzug von Berlin nach Straßburg abgefahren.
|
1994 |
Im Kulturzentrum »Altes Straßenbahndepot« in der
Sickingenstraße (Tiergarten) wird die Greenpeace-Ausstellung »Die
Welt der Wale« eröffnet. Bis zum 29. Januar 1995 wurde die Schau
von mehr als 166 000 Menschen besucht.
|
1995 |
Stefan Heym (für PDS), Abgeordneter für die Bezirke Mitte und
Prenzlauer Berg und Alterspräsident des Deutschen Bundestages, legt aus
Protest gegen die von CDU/CSU und SPD angestrebte Diätenerhöhung
für Bundestagsabgeordnete sein Bundestagsmandat nieder.
|
1996 |
Die Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit teilt mit, daß der
InterCity »Hamburg - Berlin« nach der durchgehenden Elektrifizierung
des Abschnitts »Nauen - Hamburg Hauptbahnhof« nur noch zwei Stunden
und 40 Minuten unterwegs sein wird.
|
1996 |
Im Haus der Demokratie (Friedrichstraße, Mitte) findet eine
»Aktionskonferenz der Initiativen gegen den Transrapid« statt.
Eingeladen hatten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
und der Verein »BürgerInnen gegen den Transrapid«.
|
1997 |
Hannelore Kohl, die in Berlin geborene Ehefrau des Bundeskanzlers, vergibt
feierlich für die in der Nähe des Reichstagsgebäudes (Tiergarten)
unter dem Regierungsviertel gelegenen vier Röhren des Fernbahn-
Tunnelabschnitts die Namen Hannelore I bis IV.
|
1997 |
Der Verkehrsausschuß in Friedrichshain verabschiedet sich von dem Projekt
autoarme Zone auf der Halbinsel Stralau mit der Begründung, daß man
ein Grundstück nicht vermarkten könne, wenn nicht für jede
geplante Wohnung ein Parkplatz zur Verfügung steht.
|
1998 |
Der Senat beschließt, insgesamt 57 marode Schulen mit Hilfe privater
Finanzierungsformen in den kommenden Jahren zu sanieren. Durch den Verkauf
sollte ein Investitionsvolumen in Höhe von 300 Millionen Mark
erwirtschaftet werden.
|
1998 |
Der Senatssprecher teilt mit, daß Berlin im Frühjahr 1999 einen
neuen, zentralen Festplatz auf einem 7,5 Hektar großen Areal am Kurt-
Schumacher-Damm (Wedding) erhält. Der Senat wollte für notwendige
Bauarbeiten zehn Millionen DM bereitstellen.
|
1999 |
Im Japanisch-Deutschen-Zentrum in Dahlem wird ein Deutsch-Japanisches
Gemeinschaftswerk vorgestellt: Computerprogramme, mit denen virtuelle Modelle
des Berliner Stadtschlosses und der Nobunaga-Residenz in Gifu (Japan)
dargestellt werden.
|