Berlin am 27. September
 
1382 Kurfürst Sigismund ermahnt die Städte Berlin und Cölln, ihren Streit zu beenden und die gemeinschaftliche Stadtverwaltung beizubehalten. Der Streit war um die Verteilung der Kosten für den Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1380 entstanden.
1382 Markgraf Sigismund befiehlt den Ratsleuten zu Berlin, ihrem Bürger Tyle Wardenberg zu seinem Recht zu verhelfen.
 
1576 Der Alchemist Leonhard Thurneysser, der in Berlin von Kurfürst Johann Georg als Leibmedicus angestellt worden war, bekommt vom kurfürstlichen Rentmeister Jacob Pilterisch sein »Michaelisquartal« von 250 Talern zugeschickt.
1635 Christian Friedrich Hartmann wird als Sohn des fürstlich anhaltischen Amtsrates Paul Hartmann in Zerbst geboren. Hartmann war lange Jahre in der Geheimen Kanzlei und dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig.
1680 Der Alchemist und Glasmacher Johann Kunckel, der sich zwischen 1677 und 1692 vorwiegend in Berlin und Potsdam aufhielt und seit 1678 im Dienste des Großen Kurfürsten stand, tritt nach dem Tod seiner ersten Frau in den Ehestand mit Anna de Nevin.
1717 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein »Stuhl-Reglement, der Königl. Dohm-Kirche zu Berlin«. Es enthielt Vorschriften für den Besitz von Kirchenstühlen und -sitzen in der Berliner Domkirche und dafür zu entrichtende Abgaben.
1725 Im Preußischen Medizinaledikt wird verfügt, daß irgendwelche »Materialisten-Läden« und andere »Kram-Buden« nicht das Recht haben, sich »Apotheken« zu nennen, sondern nur diejenigen, in denen tatsächlich Arzneien angefertigt und angeboten werden.
1774 Friedrich Karl Gollmick wird in Berlin geboren. Der Sänger und Kabinettssekretär des Generals Graf von Schwerin glänzte als Tenor in den Jahren 1792 bis 1822 auf den meisten Bühnen Deutschlands.
1778 Karl Friedrich Rungenhagen wird in Berlin geboren. Der Komponist und Professor der Komposition war Mitglied der Akademie der Künste und galt als moderner Vertreter der Kirchenkomposition im A-cappella-Gesang. Er war Direktor der Berliner Singakademie.
1784 Karl Friedrich Friesen wird in Magdeburg geboren. Friesen kam 1806 nach Berlin zum Studium in der Bauakademie und wurde Architekt. Ab 1809 war er Lehrer an der Plamannschen Knabenschule. Er ging als Sportpionier in die Geschichte ein.
1788 Der Franzose François Blanchard führt seinen ersten Ballonaufstieg in Berlin an der Stelle durch, an der kurz darauf der Bau des Brandenburger Tores (Mitte) begann.
1792 Ernst Eiselen wird in Berlin geboren. Er war Mitarbeiter von »Turnvater« Jahn auf dem Turnplatz in der Hasenheide, Fecht- und Turnlehrer an der Berliner Universität und gründete eine »Anstalt für Leibesübungen« in der Dorotheenstraße (Mitte).
1803 In Berlin wird bekanntgegeben, daß Druckschriften über die Juden, mögen sie für oder gegen diese sprechen, in Zeitungen nicht mehr angekündigt werden dürfen.
1814 Die Berliner Mäzenatin und Schriftstellerin Rahel Antonie Friederike Robert-Tornow (Rahel Varnhagen von Ense) heiratet den Schriftsteller, Literaturkritiker und Diplomaten Karl August Varnhagen von Ense.
1848 Ernst Horn, Professor für Heilkunde an der Berliner Universität und Arzt an der Charité, stirbt in Berlin.
1848 Axel Fintelmann wird in Elmhold (Schweden) geboren. 1867 bis 1869 besuchte er die Gärtnerlehranstalt, 1904 wurde er Königlicher Gartenbaudirektor und von 1898 bis 1907 war er Mitglied des Kuratoriums der Königlichen Gärtnerlehranstalt Wildpark- Dahlem.
1853 Peter Christian Wilhelm Beuth, Initiator sowohl des »Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen« als auch der Technischen Gewerbeschule, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kichhof der Dorotheenstädtischen Gemeinde (Mitte).
1857 Der Arzt Johann Christoph Albers stirbt in Berlin. Albers trat 1814 als Stabsarzt in preußische Dienste. Seit 1832 in Berlin, wurde er 1840 Direktor der Tierarzneischule.
1872 Für die 168,75 km lange Strecke der Berlin-Dresdener Bahn wird die sächsische Konzession erteilt.
1883 Die von König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1855 gestiftete silberne Preismedaille »für Fleiß auf der Bauakademie« kann jetzt »für erfolgreichen Fleiß auf der Technischen Hochschule zu Berlin« an Studierende aller Abteilungen verliehen werden.
1886 Die naturwissenschaftliche Ausstellung schließt ihre Pforten. Sie zählte mehr als 10 000 Besucher.
1886 Der Buchhändler Franz Grunert stirbt.
1894 Otto Nagel wird als fünftes Kind einer Tischlerfamilie im Hinterhof der Reinickendorfer Straße 67 (Wedding) geboren. Der Maler, u.a. bekannt durch seine Altberliner Stadtansichten, war Ehrenbürger von Potsdam (1965) und Berlin (postum 1970).
1897 Das Königin-Augusta-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 bezieht die neue Kaserne an der Friesenstraße (Kreuzberg).
1900 Der Botaniker Prof. Albert Bernhard Frank, der von 1881 bis 1899 Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und danach Mitarbeiter am Kaiserlichen Gesundheitsamt war, stirbt in Berlin.
1900 Eine Verkehrszählung in der Zeit von 6.00 bis 22.00 Uhr an der Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden (Mitte) erfaßt 134 779 Fußgänger und 19 514 Fuhrwerke.
1905 Ernst Baier wird in Zittau geboren. Der Berliner Eiskunstläufer gewann bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen 1936 im Paarlauf die Goldmedaille und im Einzelwettbewerb die Silbermedaille. Er war 1936 - 1939 Weltmeister im Paarlauf.
1909 Der Franzose Latham führt für das Warenhaus Wolf Wertheim seinen Antoinette-Eindecker vor und fliegt vom Tempelhofer Feld über Britz nach Johannisthal. Dieser erste Überlandflug in Deutschland dauerte 14 Minuten und 31 Sekunden.
1910 Der Polizeipräsident Traugott von Jagow erteilt während der Streikkämpfe in Moabit Schießbefehl. 150 schwerverletzte »Tumultanten« mußten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Zwei Arbeiter wurden erschossen.
1929 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die NSDAP eine Kundgebung in Vorbereitung der Berliner Gemeindewahlen am 17. November unter dem Motto »Die Volksfront gegen Young!«. Redner waren u.a. Hermann Göring und Dr. Joseph Goebbels.
1930 Der erste Raketenflugplatz der Welt wird auf dem Schießplatzgelände in Reinickendorf durch Rudolf Nebel und W. Riedel eröffnet. In den Jahren 1930 bis 1934 wurden hier Raketen bis in Höhen von 1 000 Metern getestet.
1930 Der Physiker und Fernsehpionier Fritz Schröter veröffentlicht seine Arbeiten zum Zeilensprungverfahren für eine verbesserte Fernseh- Bildwiedergabe.
1933 Die Nationalsozialisten verleihen dem Stadtbezirk Friedrichshain und dem Krankenhaus Friedrichshain den Namen »Horst Wessel« nach dem im genannten Krankenhaus verstorbenen SA-Sturmführer dieses Namens, der 1930 einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war.
1934 Im Wege der Zwangsversteigerung gehen das Deutsche Theater und die Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) aus dem Besitz von Max Reinhardt, der in Wien weilt, zum Gesamtpreis von 150 000 RM in den Besitz der Deutschen Nationaltheater A.G. über.
1935 In Berlin gibt es »vorübergehende Buttersorgen«. Man sei »auf dem jahreszeitlich tiefsten Zeitpunkt angelangt«, schrieb die Abendzeitung »Der Angriff«. Trotzdem sollte der Butterpreis unverändert zwischen 1,52 bis 1,60 Reichsmark je Pfund betragen.
1935 Angesichts der bevorstehenden Kartoffelernte warnt der Berliner Polizeipräsident Wolf Graf von Helldorf vor dem Betreten fremder Felder und Grundstücke. Auch das Nachlesen fremder Äcker war verboten.
1935 Die Berliner Post beginnt mit der automatischen Vermittlung der Zeitansage im Telefonnetz. Die Anlage arbeitete nicht mit einer Walze, sondern mit einem Tonfilmverfahren. Die Einrichtung war von der Siemens & Halske AG hergestellt worden.
1936 In Berlin beginnt der XI. Internationale Autorenkongreß.
1937 Der italienische Ministerpräsident Benito Mussolini wird bei seinem Besuch in Berlin mit Massenkundgebungen und Aufmärschen empfangen. Die Paraden und Empfänge erstreckten sich über mehrere Tage.
1939 Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) unter Leitung des Chefs der Sicherheitspolizei Reinhard Heydrich wird gegründet. Die Zentrale des RSHA befand sich in der Prinz-Albrecht-Straße 8 (ab 10. Mai 1951 Niederkirchnerstraße, Kreuzberg).
1940 In Berlin wird der Dreimächtepakt zwischen dem Deutschen Reich, Italien und Japan unterzeichnet.
1945 Die Alliierte Kommandantur bestätigt Dr. Kanger als Vorsitzenden des Kammergerichts für eine Frist von drei Monaten. Dr. Löwenthal und Dr. Wegin wurden für die gleiche Frist zu Vizepräsidenten ernannt.
1945 In den Berliner Haushaltsgeschäften kann man Schaumlöffel kaufen, deren durchlöcherte Kellen aus den Sieben von Gasmasken gearbeitet sind.
1945 Die Alliierte Kommandantur nimmt einen Plan zur Reorganisation der Staatsanwaltschaft sowie zur Gründung einer Berliner Juristengesellschaft an.
1945 Von der Alliierten Kommandantur wird die Schaffung einer Preisüberwachungsstelle beim Magistrat sowie ein Befehl gegen den Mißbrauch von Preiserhöhungen bestätigt.
1945 Die Alliierte Kommandantur befiehlt dem Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner, Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensmittelversorgungssystems zu ergreifen.
1945 Das Österreichische Repatriierungskomitee in Deutschland (Sitz in Zehlendorf) führt österreichische Staatsbürger in ihre Heimat zurück. Ein erster Transport mit 700 Personen wurde an einem der Vortage bereits verabschiedet.
1945 Unter Vorsitz des britischen Kommandanten, Generalmajor Erik P. Nares, findet die 12. Sitzung der Alliierten Kommandantur der Stadt Berlin statt. Die Beschlüsse wurden im Kommuniqué Nr. 12 zusammengefaßt.
1945 Die Alliierte Kommandantur beschließt, die Lebensmittelration für Kinder von neun bis 17 Jahren auf 1 550 Kalorien täglich anzuheben. Im französischen Sektor erhielten die Schulkinder die zusätzliche Ration in Form eines Frühstücks in der Schule.
1945 Die Berliner Zeitungen veröffentlichen die Proklamation des Alliierten Kontrollrats an das deutsche Volk, welche die Alliierten Vertreter in Ergänzung der Erklärung zur Niederlage Deutschlands (unterzeichnet am 5. Juli in Berlin) abgaben.
1945 Auf Ersuchen des Magistrats wird von der Alliierten Kommandantur die Erhebung der Steuer auf alle Lokale, die alkoholische (geistige) Getränke ausschenken, bestätigt.
1945 Mit amerikanischer Lizenz erscheint in Berlin die erste Ausgabe der Zeitung »Der Tagesspiegel«.
1945 Die Alliierte Kommandantur befiehlt dem »Bürgermeister«, unverzüglich einen Plan für das »Einsammeln und Aufbewahren von 300 000 Tonnen Holz« auszuarbeiten. Der Hausbedarf der Berliner Zivilbevölkerung im bevorstehenden Winter sollte gedeckt werden.
1945 Die Alliierte Kommandantur befiehlt, den Mannschaftsbestand der Berliner Feuerwehr auf maximal 1 000 Mann zu erhöhen. Ehemalige Feuerwehrmänner sollten bevorzugt eingestellt werden.
1945 Die Amerikanische Militärregierung gibt bekannt, daß der stv. Bürgermeister von Zehlendorf, Dr. Heinrich Erdmann, und der Unterbürgermeister E. Kirchner aus ihren Ämtern entlassen wurden, weil sie sich gegen eine Anordnung der Amerikaner geäußert hatten.
1945 Nach Plänen der Reichsbahn soll der Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) als erster Fernbahnhof wieder hergerichtet und vor allem die Eingangshalle zum Askanischen Platz wieder geöffnet werden. Der Potsdamer Bahnhof sollte hingegen nicht wieder aufgebaut werden.
1945 Im Bericht über eine Pressekonferenz kündigt der Leiter des Siemens- Reparaturwerks die schrittweise Inbetriebnahme von 50 000 Telephonanschlüssen an. Vor dem Krieg gab es in Berlin 380 000 Anschlüsse. 50 % wurden zerstört. 5 000 waren derzeit geschaltet.
1945 Die Alliierte Kommandantur bestätigt den Befehl, wonach es verboten ist, Läden, Restaurants und Vergnügungsstätten wiederherzustellen, damit alles vorhandene Baumaterial für Krankenhäuser, Schulen, Wohnhäuser u.a. wichtige Einrichtungen bereit steht.
1945 Das »Chinese Liaison Office« (Sitz: Kurfürstendamm 218, Charlottenburg) gibt bekannt, daß sich alle Chinesen in Berlin melden können, die sich für eine Repatriierung interessieren. Leiter des Büros war Dr. Jui-Jen Yü.
1945 Nach einer Zeitungsmitteilung sollen deutsche Flüchtlinge, die zur Zeit im Britischen Sektor von Berlin in Lagern untergebracht sind, in die Britische Zone Deutschlands transportiert werden, wenn sie beweisen, früher dort ansässig gewesen zu sein.
1945 Auf Anordnung der Alliierten Kommandantur sind die bisher ausgegebenen weißen Kraftfahrzeugzulassungen in russischer Sprache mit GF-Kennzeichen durch Zulassungen in russischer, englischer, französischer und deutscher Sprache zu ersetzen.
1945 Die Alliierte Kommandantur beschließt, 900 Tonnen Brennstoff für die Stadt im Monat Oktober 1945 vorzusehen.
1945 Die Alliierte Kommandantur billigt eine Reorganisation der Gerichte der Stadt Berlin. Statt der bestehenden 20 Amtsgerichte wurden 14 eingerichtet; das bestehende Staatsgericht wurde durch zwei Gerichte, Landgericht und Kammergericht, ersetzt.
1945 Die Alliierte Kommandantur beschließt, daß »alle wirklichen Opfer der Naziverfolgung« bei Lebensmittelkarten um eine Gruppe höher eingestuft werden, als sie ihnen nach ihrer Arbeit zusteht.
1946 William Shakespeares Komödie »Viel Lärm um nichts« hat Premiere im Theater am Schiffbauerdamm (Mitte). Regie führte Fritz Wisten, in den Hauptrollen spielten Alfred Balthoff, Ursula Meißner und Viktor Staal.
1947 Der Physiker und Meteorologe Johannes Schubert, Professor an der Forstakademie in Eberswalde von 1886 bis zu seinem Tod und Mitglied des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft ab 1892, stirbt in Eberswalde.
1948 Das amerikanische Weißbuch »Die Berliner Krise. Ein Bericht über die Moskauer Verhandlungen 1948« wird veröffentlicht.
1949 In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), beginnt das Corps de ballet des Pariser Théƒtre des Champs Elysées sein zweites Gastspiel in West-Berlin nach dem Krieg mit Werken von Piotr Iljitsch Tschaikowsky und Jean Cocteau.
1949 Im Prälat Schöneberg hält der »Bund der Berliner e.V.« seine erste Hauptversammlung ab. Der bisherige Vorstand mit Dr. Rudolf Mitze als Vorsitzenden wurde wiedergewählt.
1956 Auf der XI. Tagung der Ostberliner Volksvertretung wird der bisherige Vorsitzende des Rates des Stadtbezirks Mitte, Wilhelm Thiele (SED), zum ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt.
1958 Am Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg) erfolgt die Grundsteinlegung für das 22geschossige »Haus der Elektrizität«.
1959 Das neue Jüdische Gemeindehaus in der Fasanenstraße (Charlottenburg) wird feierlich eingeweiht. Es enthielt neben einem Betsaal und Konferenzräumen auch eine Volkshochschule, eine Religionsschule und die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde.
1967 Im Olympiastadion (Charlottenburg) gewinnt die Bundesrepublik ein Fußball- Länderspiel gegen Frankreich mit 5:1 Toren.
1968 Der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz und Bundeswirtschaftsminister Prof. Karl Schiller eröffnen in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) die 18. Deutsche Industrieausstellung, verbunden mit der 6. Importmesse »Partner des Fortschritts«.
1974 Der Neubau des Französischen Gymnasiums in der Derfflingerstraße 7- 8 (Tiergarten) wird feierlich eröffnet. Einer der Festredner war der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz, der auch an der Grundsteinlegung 1971 und am Richtfest 1972 teilgenommen hatte.
1979 Die neue stomatologische Poliklinik »Walter Krämer« in der Lichtenberger Balatonstraße wird der Öffentlichkeit übergeben.
1981 Mit einem Marsch vom Fehrbelliner Platz zum Dennewitzplatz protestieren rund 20 000 Demonstranten gegen die Räumung besetzter Häuser am 22. September durch den Senat. Sie forderten den Rücktritt von Innensenator Heinrich Lummer.
1983 Der Senat beschließt auf seiner 105. Sitzung, gemeinsam mit der Schering AG ein Institut für Zellbiologie zu gründen. Das Institut sollte Grundlagenforschung betreiben und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft fördern.
1984 Im Palais am Funkturm (Charlottenburg) beginnt der dreitägige Deutsche Sportärztekongreß unter Leitung des Direktors des Instituts für Leistungsmedizin, Prof. Harald Mellerowicz, mit rund 500 Teilnehmern aus 14 Ländern.
1991 Der Landesausschuß der Berliner CDU will die Zahl der Berliner Stadtbezirke verringern. Dem Vorschlag des Koalitionspartners SPD, diese Verkleinerung schon zur Bezirks-Wahl im Frühjahr 1992 umzusetzen, wurde eine Absage erteilt.
1996 Der Stadtbezirk Kreuzberg begeht den 75. Jahrestag seiner Namensgebung. Der Bezirk war 1920 aus Teilen der Friedrichstadt, der Luisenstadt und der Tempelhofer Vorstadt gebildet worden und hieß vor dem 27. September 1921 Hallesches Tor.
1996 Der Bundesrat beschließt, zeitgleich mit dem Bundestag seinen Sitz in Berlin zu nehmen.
1996 In der Sonnenallee 13 wird eine Gedenktafel enthüllt, die an das Ehepaar Heller erinnert. Der Frauenarzt Benno Heller und seine Frau Irmgard leisteten Widerstand gegen die Nazis, indem sie jüdische Mitbürger versteckt hielten. Beide kamen 1945 um.
1996 Die Staatsanwaltschaft durchsucht zwei Berliner Arztpraxen wegen des Verdachts betrügerischer Abrechnungen. Die Kassenärztliche Vereinigung ging davon aus, daß bei 5 bis 10 % der 6 000 niedergelassenen Ärzte die Honorarforderungen »inplausibel« waren.
1997 Berliner Wassersportler und ihre Familien treffen sich zum Saisonabschluß traditionell vor der Sacrower Heilandskirche zum 16. ökumenischen Sportschiffer-Gottesdienst.
1997 Berlins Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) warnt in einem Interview mit dem »Tagesspiegel« vor dem in Berlin geplanten Scientology- Kongreß. Er erklärte, daß die Organisation Berlin als »Resonanzboden für eine Kampagne gegen Deutschland« nutzen wolle.
1998 Berlins Ausländerbeauftragte Barbara John reist nach Bosnien-Herzegowina, um Verhandlungen über die Rückkehr von Bürgerkriegsflüchtlingen zu führen. Falls die lokale Verwaltung die Rückkehr zuläßt, wollte Berlin die Flüchtlinge finanziell unterstützen.
1998 Mit dem Winterfahrplan geht die neuerbaute Hochgeschwindigkeits-ICE-Trasse nach Hannover in Betrieb. Die Fahrzeit verkürzte sich um etwa eine Stunde. Außerdem bot die Bahn nun auch nach Basel Fahrten zum Preis von 49 Mark - 69 Mark ohne Bahn-Card - an.
1998 Bei den Bundestagswahlen erhält nach dem vorläufigen Endergebnis in Berlin die SPD 37,8 % der Stimmen, die CDU 23,7 %, die PDS 13,5 %, Bündnis 90/Die Grünen 11,3 % und die FDP 4,9 %. Auffällig waren die Verluste der CDU in den westlichen Bezirken.
1998 Die BVG nimmt die erste Expreßbuslinie im Osten Berlins in Betrieb. Die Bus-Linie X 69, die die Linie 269 ersetzte, verkehrte alle 20 Minuten zwischen Köthener Straße in Marzahn-West und dem Müggelschlößchenweg in Köpenick.
1999 In Henningsdorf stirbt der Komponist Wolfgang Lesser, bekannt durch seine Vokal- und Kammermusiken. Seit 1961 wirkte Lesser als freischaffender Komponist. Von 1985-1989 war er Präsident des DDR-Verbandes Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler.
1999 In Berlin wird die mehrtägige Tagung der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR), die unter dem Motto »Luft- und Raumfahrt vor dem neuen Jahrtausend« stand, eröffnet.
2000 Der Titel der Lokalzeitung »Hallo Berlin, Wochenblatt« ändert sich in »Berliner Wochenblatt« in allen Berliner Bezirken mit Ausnahme in Spandau, wo der Traditionstitel »Spandauer Volksblatt« erhalten bleibt.

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