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1904 | 
Die Synagoge auf dem Hof des Grundstücks Rykestraße 53, projektiert 
von dem Gemeindebaumeister Johann Hoeniger und errichtet in Backsteinmanier, 
erhält ihre Weihe. Im Vorderhaus befand sich eine jüdische 
Religionsschule.
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1904 | 
Die Synagogengemeinschaft »Adass Jisroel« eröffnet im hinteren 
Teil ihres Grundstücks in der Artilleriestraße (Tucholskystraße 
40, Mitte) eine eigene Synagoge.
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1909 | 
Orville Wright unternimmt mit seinem Doppeldecker über dem Tempelhofer Feld 
einen Flug von 19 Minuten. Gast der Flugvorführung war auch 
Generalstabschef Helmuth von Moltke.
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1914 | 
Der Ingenieur und Leiter der Physikalischen Abteilung der Versuchsanstalt 
für Luftfahrt, G. Fuhrmann, fällt an der Front.
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1915 | 
Auf dem Königsplatz (Tiergarten) wird ein von 72 Bildhauern 
geschaffenes hölzernes Standbild des Generals Paul von Hindenburg in 
Anwesenheit des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg eingeweiht. 
Für die Kriegsopferhilfe wurden Nägel verkauft.
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1918 | 
Professor Emil Lampe, Dozent für Mathematik an der Technischen Hochschule 
in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
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1922 | 
Ernst Hermann von Dryander, letzter kaiserlicher Oberhof- und Domprediger, 
stirbt im 80. Lebensjahr in Berlin.
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1927 | 
Helmut Kratzsch wird in Berlin geboren. Der Ingenieur für Markscheidewesen 
war seit März 1970 Ordinarius für Markscheidewesen und 
Bergschadenkunde und Institutsdirektor an der Technischen Universität 
Berlin.
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1930 | 
Vor dem Schöffengericht Mitte wird wegen Mietwuchers gegen den Besitzer des 
Grundstücks, den Geschäftsführer und den  Verwalter des 
Neubaublocks am Grimmnitzsee (Spandau) verhandelt. Das Gericht sprach die 
Angeklagten frei (minimale Überschreitung).
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1930 | 
In Vorbereitung der Reichstagswahl am 14. September veranstaltet die KPD im 
Sportpalast (Schöneberg) eine Kundgebung. Als Redner traten u.a. Max 
Hölz, Kurt Schmidt und Walter Ulbricht auf.
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1931 | 
Alfred Grotajahn, Arzt und Begründer der modernen Sozialhygiene als 
Wissenschaft, seit 1920 erster deutscher Lehrstuhlinhaber auf diesem 
Fachgebiet an der Charité, stirbt in Berlin.
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1935 | 
Die »Fakultät für allgemeine Technologie« der Technischen 
Hochschule zu Berlin wird in »Wehrtechnische Fakultät« umbenannt. 
Die Umbenennung erfolgte im Zusammenhang mit der Einführung der allgemeinen 
Wehrpflicht.
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1935 | 
Bei einer Verkehrskontrolle unter Berliner Radfahrern ermittelt die 
Schutzpolizei 10 808 Verstöße. Es wurden 
2 356 Strafanzeigen erstattet. 904 Räder wurden 
sichergestellt.
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1935 | 
Hans Robert Gustav von Benda, ehemaliger musikalischer Mitarbeiter des 
Reichssenders Berlin, wird als neuer künstlerischer Leiter in die 
Geschäftsführung des Berliner Philharmonischen Orchesters berufen.
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1940 | 
Das Mühlengrundstück der Stechanschen Mühle in Britz, das 
Mühlenmeister Karl Albert August Stechan im Oktober 
1874 übernommen hatte, geht für 48 000 Reichsmark an 
die Firma Friedrich Hauck & Co. in Tempelhof über.
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1943 | 
Britische Bomber zerstören in der Nacht einen Teil des Zuchthauses 
Plötzensee in Charlottenburg. Vier zum Tode Verurteilte konnten fliehen. 
Daraufhin wurde die Exekution aller inhaftierten Todeskandidaten angeordnet.
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1945 | 
Das Verordnungsblatt der Stadt Berlin Nr. 2 erscheint. In der Folgezeit 
wurde es den Beziehern zugestellt. Die Abgabe von Einzelheften sowie die Aufgabe 
von Bestellungen war nur im Verlag der Magistratsdruckerei möglich.
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1945 | 
Zur Überwachung von Typhus, Paratyphus und Ruhr, die sich in Berlin immer 
mehr ausbreiten, befiehlt die Alliierte Kommandantur strenge Maßnahmen.
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1945 | 
Die Städtische Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), bringt 
als ihre erste Opernaufführung nach dem Kriege Beethovens 
»Fidelio« heraus. Inszeniert wurde die Oper von Michael Bohnen, die 
musikalischer Leitung lag in den Händen von Robert Heger.
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1945 | 
Die Ausführungsbestimmungen zur Verordnung über die Gebäude-
Instandsetzungsabgabe der Stadt Berlin vom 2. Juni 1945 erscheinen. Sie 
konnten beim Verlag der Magistratsdruckerei, Linienstraße 139-140, zum 
Preis von 20 Reichspfennig bezogen werden.
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1945 | 
In der Brunnenstraße wird der erste vom Magistrat eingerichtete 
Tauschmarkt eröffnet. Es herrschte reger Betrieb.
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1946 | 
Durch Verordnung der Alliierten Kommandanten wird der Name »Stadt 
Berlin« wieder in »Groß-Berlin« geändert.
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1947 | 
Der Parteitag der CDU der Sowjetischen Besatzungszone beginnt im Haus der 
Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Mitte). Er endete am 8. 
September mit der Wahl von Jakob Kaiser zum ersten und von Ernst Lemmer zum 
zweiten Vorsitzenden der Partei.
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1948 | 
Ernst Reuter gibt dem »Vorbereitenden Ausschuß zur Gründung 
einer freien Universität Berlin« bekannt, daß der amerikanische 
Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius D. Clay, einer 
Universitätsgründung wohlwollend gegenüberstehe.
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1949 | 
Der Wahlberliner Hans Stretz schlägt in der Waldbühne (Charlottenburg) 
im Kampf um die deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht der Berufsboxer den 
Dortmunder Rudi Pepper in zwölf Runden nach Punkten.
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1949 | 
In ihrem Imbiss-Stand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße (Charlottenburg) erfand Herta Heuwer(1913-1999) die pikante »Chillup«-Sauce für die inzwischen weltweit bekannte Berliner Currywurst.
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1950 | 
Oberbürgermeister Friedrich Ebert erläßt für Ost-Berlin das 
Verbot der Religionsgemeinschaft »Zeugen Jehovas«, die von 
Innenminister Dr. Karl Steinhoff unter Hinweis auf Artikel 6 der Verfassung 
in der DDR bereits verboten worden war.
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1955 | 
Im Pankower Ortsteil Buch wird die vierte Ostberliner LPG mit dem Namen 
»Frohe Zukunft« gegründet.
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1955 | 
Nach dreijähriger Bauzeit wird die nach den ursprünglichen Plänen 
von Knobelsdorff restaurierte Oper Unter den Linden (Mitte) als »Deutsche 
Staatsoper« mit einer festlichen Aufführung von Richard Wagners 
»Die Meistersinger von Nürnberg« wiedereröffnet.
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1956 | 
Für das kommende Wintersemester wird die Zahl der Studenten der Technischen 
Universität Berlin auf maximal 9 500 begrenzt. Die 
Universität hatte im vorangegangenen Sommersemester mit rund 
9 250 Studenten ihre Kapazitätsgrenze nahezu erreicht.
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1958 | 
Das Abgeordnetenhaus beschließt das »Erste Gesetz zur Aufhebung des 
Besatzungsrechts«. Nach einer entsprechenden Genehmigung der Alliierten 
Kommandantur wurden dadurch 179 ihrer Anordnungen aus den Jahren 
1945 bis 1950 aufgehoben.
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1959 | 
Bundesminister Ernst Lemmer gibt auf einer Sitzung des Präsidiums des 
Bundes der Vertriebenen in Berlin die Stiftung eines Ernst-Reuter- und eines 
Jakob-Kaiser-Preises für die beste Rundfunk- bzw. Fernsehsendung 
gesamtdeutschen Charakters bekannt.
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1967 | 
Im Gaswerk Mariendorf werden zwei thermisch-katalytische Leichtbenzin-
Spaltanlagen in Betrieb genommen. Damit war ein sauberer Betrieb ohne Einsatz 
von Kohle möglich.
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1972 | 
Die Schwimmer Hartmut Flöckner, TSC Berlin, und Lutz Unger, SC Dynamo 
Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die 
Silbermedaille mit der 4x100-m-Lagen-Staffel.
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1972 | 
Die Berliner Radsportler Günther Schumacher, Heinz Richter vom SC Dynamo 
Berlin, Thomas Huschke und Uwe Unterwalder vom TSC Berlin, gewinnen bei den 
Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im 4000-m-
Mannschaftsverfolgungsrennen.
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1972 | 
Die Radsportler Jürgen Geschke, TSC Berlin, und Werner Otto, SC Dynamo 
Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die 
Silbermedaille im Tandem. In dieser Disziplin waren sie 1969 und 
1971 Weltmeister.
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1972 | 
Dietmar Hötger, Judoka des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen 
Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Weltergewicht. 
Hötger war 1973 Vize-Weltmeister, 1972, 1973 Europameister, 1969, 
1975 und 1976 DDR-Meister.
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1973 | 
Der Senat verabschiedet einen Bericht, nach dem die Zahl der Sozialarbeiter in 
West-Berlin bis 1978 von 3 256 Stellen auf 
4 236 Stellen erhöht werden soll. Im Bundesgebiet sollten 
Kräfte angeworben werden, da die Absolventen in Berlin nicht ausreichten.
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1984 | 
Der Senat ernennt auf seiner 26. Sitzung die 41jährige Carola von Braun 
(FDP) zur Frauenbeauftragten. Sie trat am 1. Oktober ihr Amt an und 
übernahm damit die Leitung des Referats Frauenpolitik in der 
Senatsverwaltung für Sozialwesen.
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1990 | 
Bürgerrechtler besetzen die frühere Zentrale des Ministeriums für 
Staatssicherheit in Lichtenberg. Im Einigungsvertrag sollte der Verbleib der 
Stasi-Akten auf dem Gebiet der DDR festgelegt und personenbezoge Daten an die 
Betroffenen herausgegeben werden.
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1990 | 
Der italienische Dirigent Claudio Abbado unterzeichnet seinen Vertrag als 
künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters und 
Nachfolger Herbert von Karajans für zunächst sieben Jahre.
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1991 | 
Der Generalsekretär des P.E.N.-Zentrums Bundesrepublik Deutschland, Hanns 
Werner Schwarze, langjähriger Moderator der deutschlandpolitischen Fernseh-
Sendereihen »drüben« und »Kennzeichen D«, stirbt im 
Alter von 67 Jahren in Berlin.
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1995 | 
Papst Johannes Paul II. schenkt der evangelischen Berliner Domgemeinde ein 
wertvolles Mosaikbildnis des heiligen Petrus.
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1995 | 
Am Abend geht zwei Wochen früher als geplant die seit dem 3. Juli sanierte 
S-Bahn-Strecke Adlershof - Schönefeld wieder in Betrieb.
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1996 | 
Bei Arbeiten an einem Heizkessel werden auf dem Gelände der Stadtreinigung 
(Freiheit, Spandau) zwei Schweißer schwer verletzt. Ein Gabelstapler hatte 
den schweren Behälter umgerissen und die beiden Arbeiter unter ihm 
begraben.
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1996 | 
Die Landesentwicklungsgesellschaft Brandenburg teilt mit, daß das westlich 
von Berlin gelegene Olympische Dorf von 1936 in Döberitz in den 
nächsten zehn Jahren mit 1,5 Milliarden Mark in eine Wohnstadt im 
Grünen verwandelt werden soll.
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1997 | 
Das Landgericht Tiergarten verurteilt den 36jährigen Ulrich L., der bei der 
diesjährigen »Revolutionären 1.-Mai-Demo« u.a. 
»Deutschland verrecke« gerufen hat, wegen »Verunglimpfung des 
Staates« zu neun Monaten Gefängnis bei vier Jahren Bewährung.
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1997 | 
Bei einer Polizeirazzia auf der Baustelle des künftigen Stadtteilzentrums 
in Hellersdorf werden über 70 Schwarzarbeiter festgenommen. Sie 
verfügten weder über Aufenthalts- noch Arbeitsgenehmigungen. 
14 Betroffene sollten abgeschoben werden.
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1998 | 
Im Kulturforum am Matthäikirchplatz (Tiergarten) wird eine bis zum 29. 
November 1998 dauernde Ausstellung über Fontane und die bildende Kunst 
eröffnet.
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1998 | 
Auf dem Platz am Anhalter Bahnhof gastiert bis zum 27. September Deutschlands 
berühmteste Puppenbühne, die Augsburger Puppenkiste. Zwölf 
Tieflader transportierten die Teile nach Berlin. 50 Helfer errichteten das 
210 t schwere und 1 000 mý große Theater.
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1998 | 
Die 4. Berliner Seniorenmesse »Aktiv im Alter« wird statt am 
Alexanderplatz mit erweiterter Ausstellungsfläche auf dem Messegelände 
am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Über 120 Aussteller gaben 
Anregungen für ein erfülltes Leben jenseits der Fünfzig.
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1998 | 
Mit einer Kunstausstellung im Universitätsklinikum Benjamin Franklin, einer 
Deutsch-Polnischen Woche und Veranstaltungen freier Kulturträger warten die 
Steglitzer Kulturtage, die zum Auftakt zwei Konzerte bringen, bis zum 19. 
September auf.
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1998 | 
Im Cinemaxx Colosseum wird mit Texten und Musiken von Erich Kästner, 
Bertolt Brecht, Kurt Weill und Dada Beda die »Kunstmeile« in der 
Schönhauser Allee eröffnet. Bis zum 4. Oktober wurden über 
250 Arbeiten von 82 Künstlern ausgestellt.
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1998 | 
40 Künstler stellen im Berliner Kronprinzenpalais (Mitte) Arbeiten zum 
Thema »Die Macht des Alters« aus. Träger der Ausstellung waren 
das Deutsche Historische Museum, die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. 
Bonn und das Kunstmuseum Bonn.
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1999 | 
Im Saalbau an der Karl-Marx-Straße (Neukölln) feiert der Gropiuschor 
mit einem Galakonzert sein 25. Jubiläum.
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1999 | 
In drei Berliner Museen (Hamburger Bahnhof, Altes Museum, Neue Nationalgalerie) 
beginnt die Ausstellung »Das XX.Jahrhundert - Ein Jahrhundert Kunst in 
Deutschland«. Sie knüpfte an die Jahrhundertausstellung von 
1906 auf der Museumsinsel an.
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