Berlin am 2. September
 
1369 Markgraf Otto der Faule befreit die Kaufgelder der Lehngüter der Berliner und Cöllner Bürger von der Entrichtung der Lehnware (Abgabe an den Oberlehnsherrn).
   
1736 Friedrich Wilhelm I. befiehlt, »daß hinführo kein Prediger ohne Sr. Königl. Mayst. allergnädigste Permission (Erlaubnis) aus denen Residentzien verreysen soll«.
1757 Hans Ernst Freiherr von Kottwitz wird auf Gut Tschepplau/Kreis Glogau geboren. Obgleich Familienpapiere dieses Datum aufweisen, gab Kottwitz den 1. September als seinen Geburtstag an. Kottwitz war eine führende Gestalt der Erweckungsbewegung in Berlin.
1764 Georg Ludwig Hartig wird in Gladenbach geboren. Der Forstwissenschaftler wurde 1811 als Oberlandforstmeister nach Berlin berufen. Er erwarb sich Verdienste bei der Durchsetzung bürgerlicher Reformen im Forstwesen.
1827 In acht Sälen der Akademie der Wissenschaften wird die bis zum 15. Oktober andauernde zweite Berliner Gewerbe-Ausstellung eröffnet. Von den 208 Ausstellern stammten 105 aus Berlin. Die erste Berliner Gewerbe- Ausstellung (182 Aussteller) fand 1822 statt.
1836 Julius Friedrich Holtz wird in Prenzlau geboren. Holtz übernahm 1861 die Hofapotheke in Charlottenburg. Im Jahre 1871 verkaufte er diese, um sich an der Schering AG zu beteiligen. 1874 wurde er in den Vorstand der Schering AG berufen.
1840 Der Botaniker Franz Julius Ferdinand Meyen stirbt in Berlin.
1850 In Berlin beginnen erstmals Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung nach dem Dreiklassenwahlrecht, die zu einer konservativen Kommunalvertretung führen. Wahlberechtigt waren Bürger mit wenigstens 300 Talern Jahreseinkommen, 5 % der Einwohner (21 000).
1850 Der nach Plänen von Peter Joseph Lenné gebaute Landwehrkanal wird für den Schiffsverkehr freigegeben. Im Juli 1845 wurde damit begonnen, den Landwehrgraben entlang der Köllnischen Feldmark auszubauen. Anlaß war der zunehmende Schiffsverkehr in Berlin.
1852 Gisbert Kapp wird in Mauer bei Wien geboren. Der Elektrotechniker wirkte u.a. bis 1905 in Berlin als Privatgelehrter.
1852 Die Straße »Hallische Kommunikation« (Kreuzberg) wird in Hellweg umbenannt. Am 24. Oktober 1868 erhielt die Straße den Namen Gitschiner Straße.
1857 Prof. Martin Hinrich Karl Lichtenstein, seit 1810 Dozent an der Berliner Universität, ab 1813 Leiter der Zoologischen Sammlung und ab 1844 Direktor des Zoologischen Gartens, stirbt in der Nacht zum 3. September an Bord eines Schiffes in Höhe von Korsör.
1870 Die Nachricht von der Schlacht bei Sedan, bei der die französischen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg eine vernichtende Niederlage erlitten, trifft in Berlin ein.
1871 Zehlendorfer Kriegsteilnehmer pflanzen nach dem Krieg gegen Frankreich eine Eiche vor dem Kirchhof der Dorfkirche. Die Zehlendorfer nannten sie »Friedenseiche«.
1873 In Pankow wird auf dem Kirchplatz (Ossietzkyplatz) ein Denkmal für die im Deutsch-Französichen Krieg 1870/71 gefallenen Mitbürger eingeweiht. Die Einweihung erfolgte zur Erinnerung an die kriegsentscheidende Schlacht am 2. September 1870 bei Sedan.
1873 In Berlin findet wie im übrigen Deutschen Reich die erste Nationalfeier des Sedantages statt. Am 2. September 1870 hatte die kriegsentscheidende Schlacht bei Sedan im Deutsch-Französischen Krieg stattgefunden.
1873 Die Siegessäule auf dem Königsplatz (Tiergarten) wird am »Sedan- Tag« von Kaiser Wilhelm I. feierlich eingeweiht. Die nach Plänen von Johann Heinrich Strack errichtete Säule erlebte drei Grundsteinlegungen. 1938/39 wurde sie zum Großen Stern versetzt.
1876 Das vom Bildhauer Alexander Calandrelli geschaffene Gefallenenmonument zu Ehren der aus dem V. Distrikt Berlins in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 Gefallenen wird im Friedrichshain aufgestellt. Das Denkmal befindet sich nicht mehr dort.
1876 Auf dem Kirchhof der Französischen Gemeinde zu Berlin in der Liesenstraße (Mitte/Wedding) wird zum Andenken an die in den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 gefallenen Mitglieder der Gemeinde ein Denkmal aus poliertem Granit feierlich enthüllt.
1883 Ein Sedan-Panorama wird auf dem Alexanderplatz eingeweiht.
1883 Das bislang schwerste Eisenbahnunglück im Berliner Raum auf dem Steglitzer Bahnhof fordert 43 Todesopfer.
1885 Auf dem Tempelhofer Feld nimmt Kaiser Wilhelm I. die alljährliche große Herbstparade ab.
1891 Auf der Sitzung des der Fortschrittspartei nahestehenden »Vereins Waldeck« im »Grand-Hotel« spricht Max Schulz über den Entwurf des neuen Trunksuchtgesetzes.
1891 Mit stürmischem Jubel wird der rasche Ausgang des Ringkampfes zwischen Eigenmann und Lomberg im Reichshallen-Theater begrüßt. Lomberg gewann schon nach vier Minuten und 33 Sekunden.
1891 Die Berliner Kriegervereine feiern den Sedantag in Vergnügungslokalen.
1899 An der Münz-/Ecke Kaiser-Wilhelm-Straße (Karl-Liebknecht- Straße, Mitte) wird das »Königs-Café« eröffnet. Das bisherige Restaurant »Der Münzhof« war umgebaut worden. Das Café bot etwa 1 000 Gästen Platz. Besitzer des Cafés war S. Berkowicz.
1909 In einem Schreiben des Geheimen Zivilkabinetts wird Prof. Adolf Harnack aufgefordert, ein Gutachten über die Einrichtung »eines neuen der Wissenschaft gewidmetem Instituts« zu erstellen.
1909 Das Versammlungshaus der Offiziere der Landwehr (Landwehrkasino) in der Jebensstraße am Bahnhof Zoologischer Garten (Charlottenburg) wird eröffnet.
1910 In Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. wird der Schlußstein für das Gebäude des Reichsmilitärgerichts in der Witzlebenstraße 4- 5 (Charlottenburg) gelegt. Das Gebäude wurde gleichzeitig seiner Bestimmung übergeben.
1914 Zur Sedan-Feier werden französische, belgische und russische Kanonen sowie eine russische Fahne, die in den ersten Tagen des Ersten Weltkrieges erobert worden waren, im Triumph durchs Brandenburger Tor zum Schloß (Mitte) gebracht.
1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Boxkämpfe statt. Im Halbschwergewicht besiegte Max Schmeling (Berlin) Robert Larsen (Dänemark) durch Abbruch in der 4. Runde.
1929 Die Omnibuslinie A 23 »Lichterfelde-Ost, Kaiserplatz - Roseneck (Grunewald)« wird mit einer Streckenlänge von 8,0 km in Betrieb genommen.
1930 Vor dem Gewerbeaufsichtsamt Mitte finden Verhandlungen über die von der Berliner Verkehrs AG geplanten Arbeiterentlassungen statt. Die Direktion der BVG forderte vom Oberpräsidenten die Zustimmung zur Kündigung von 1 500 Arbeitern.
1930 Im Theater in der Behrenstraße (Mitte) wird die Komödie »Das häßliche Mädchen« mit Lucie Englisch und Ralph Arthur Roberts in den Hauptrollen aufgeführt. Leiter des Stücks war Felix Joachimson.
1930 26 Mitglieder der Sturmabteilung der Nationalsozialisten (SA), die wegen Demolierung der Geschäftsräume ihrer Gauleitung festgenommen worden waren, werden wieder entlassen.
1931 Im Stromversorgungsgebiet Berlins wird der millionste Zähler installiert.
1933 Der katholische Bischof von Berlin, Christian Schreiber, stirbt im Alter von 61 Jahren. Zum Interimsregenten wählte das Domkapitel den bisherigen Generalvikar, Prälat Dr. Steinmann.
1933 Mathilde Hertz, Zoologin und seit 1930 Privatdozentin für Zologie an der Berliner Universität mit dem speziellen Forschungsgebiet »Das optische Feld der Biene«, wird aus rassistischen Gründen die Lehrbefugnis entzogen.
1934 Auf den Bahnhöfen Alexanderplatz und Gesundbrunnen werden die ersten automatischen Rolltreppen Berlins in Betrieb genommen.
1935 Erich Engels' Film »Pygmalion« nach der Komödie von Georg Bernard Shaw hat im Capitol am Zoo (Charlottenburg) Uraufführung. Die Hauptrollen spielten Gustaf Gründgens und Jenny Jugo.
1936 Reichsbahndirektor Heinrich Dorpmüller, Vorsitzender des Olympischen Ausschusses der Deutschen Reichsbahn und verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung des Olympia-Verkehrsprogramms, stirbt im Alter von 63 Jahren.
1939 Der italienische Botschafter in Berlin, Attolico, überbringt Außenminister Joachim von Ribbentrop einen Vermittlungsvorschlag Mussolinis im Polenkrieg.
1939 Der »Berliner Lokalanzeiger« veröffentlicht die neueste Verordnung: »Das Abhören von politischen Nachrichten und Übertragungen ausländischer Sender wird unter Strafe gestellt.
1941 In Berlin leben 54 866 Bürger jüdischer Herkunft.
1945 Bürger von Wannsee fordern, dem Frevel städtischer Berliner Einhalt zu gebieten. Diese brachen die Äste von Holundersträuchern ab, um an die Dolden heranzukommmen, obwohl die Beeren noch unreif waren.
1946 Auf einer Konferenz der Berliner Lehrerschaft im Theater am Schiffbauerdamm informiert Stadtrat Otto Winzer darüber, daß in Berlin etwa 5 000 Lehrer fehlen. 2 474 Lehrer waren im Zuge der Entnazifizierung entlassen bzw. nicht wieder eingestellt worden.
1947 Die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin beauftragt den Verfassungsausschuß mehrheitlich, eine neue Verfassung auszuarbeiten.
1948 Der Ältestenrat beschließt, die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung zu verschieben, da bisher keine Antwort des sowjetischen Stadtkommandanten, Generalmajor Alexander Kotikow, auf das Ersuchen um Genehmigung des Bannmeilenvorschlags vorliegt.
1949 Sybilla Fischer-Baling und Dr. Edith Marga Lindner fliegen als erste von insgesamt sieben Berliner Stipendiatinnen in die USA, um an der Staatsuniversität Ann Arbor im Bundesstaat Michigan ein Jahr lang zu studieren.
1951 Der Tunnel Unter den Linden (Mitte) wird für den Straßenbahnverkehr geschlossen.
1952 Auf der Berliner Pressekonferenz gibt der Leiter der Westberliner Zollverwaltung, Finanzpräsident Dr. Oscar-Victor Hellwig, bekannt, daß es dem Zoll gelungen sei, den größten Westberliner Kaffee- Schmugglerring zu zerschlagen.
1957 Auf einer Trauerkundgebung des Abgeordnetenhauses für den verstorbenen Regierenden Bürgermeister Prof. Dr. Otto Suhr würdigt Willy Brandt dessen Verdienste als Stadtverordnetenvorsteher, Präsident des Abgeordnetenhauses und Regierender Bürgermeister.
1960 Hans Grodotzki, Leichtathlet des ASK Vorwärts Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Silbermedaille über 5 000 m.
1960 Ursula Küper, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Bronzemedaille über 4 x 100 m Lagen.
1961 Erstmalig wird für die Abfertigung auf U-Bahnhöfen eine Fernsehanlage in Betrieb genommen (Bahnhof Kurfürstendamm).
1961 Nach sechsjähriger Bauzeit wird die neue U-Bahn-Linie Leopoldplatz - Spichernstraße mit den Bahnhöfen Amrumer Straße, Putlitzstraße (Westhafen), Birkenstraße, Turmstraße, Hansaplatz, Zoologischer Garten und Kurfürstendamm dem Verkehr übergeben.
1962 Die Westberliner BVG verzeichnet einen neuen Beförderungsrekord im diesjährigen Sonntagsverkehr. Insgesamt benutzten 1,56 Millionen Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel.
1962 Zum 15. Polizeifest im Olympiastadion (Charlottenburg) kommen hunderttausend Zuschauer.
1963 Das größte Schuhhaus Ost-Berlins wird in der Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz (Mitte) eröffnet.
1967 Im Haus der Ostdeutschen Heimat (ab 1974 »Deutschlandhaus«) in der Stresemannstraße (Kreuzberg) wird die Ausstellung »Heilige Hedwig, Mittlerin zwischen den Völkern« eröffnet, die bis zum 19. September andauerte.
1972 Harold Dimke, Manfred Schmorde, Manfred Schneider, Hartmut Schreiber und Dietmar Schwarz, Ruderer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im DDR-Achter.
1972 Joachim Böhmer und Hans-Ulrich Schmied, Ruderer des SC Berlin-Grünau, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Doppelzweier.
1972 Reinhard Gust, Rolf Jobst, Eckhard Martens und Dietrich Zander, Ruderer des SC Dynamo Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann.
1972 Marina Janicke, Wasserspringerin des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille im Turmspringen.
1972 Die Ruderer Wolfgang Gunkel und Klaus-Dieter Neubert, SC Berlin-Grünau, sowie Jörg Lucke, TSC Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaille im Zweier mit Steuermann.
1973 Die Frau des Bundespräsidenten, Hilda Heinemann, unternimmt mit ihren beiden Enkeln eine fast fünfstündige Stadtrundfahrt durch Ost-Berlin.
1977 Die BVG (West) nimmt den ersten U-Bahn-Zug mit Drehstromantrieb (2578/2579) für den Personenverkehr in Betrieb.
1978 Heinrich Schallbroch, der von 1953 bis 1965 den Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an der Technischen Universität Berlin leitete, stirbt in München.
1983 Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz erhält vom Berliner Verleger Axel Springer eine wertvolle Dokumentensammlung zur Geschichte des Bankhauses Mendelssohn.
1984 Am 3. Berliner Friedenslauf beteiligen sich im Ostberliner Stadtteil über 35 000 Läuferinnen und Läufer.
1986 In Berlin beginnt die 49. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft zum Thema »Structure and Dynamics of Solid/Electrolyte Interfaces«.
1991 Vor dem Berliner Landgericht beginnt der erste Mauerschützenprozeß gegen vier ehemalige DDR-Grenzsoldaten, die beschuldigt wurden, im Februar 1989 den Flüchtling Chris Gueffroy erschossen zu haben.
1992 Im Alten Museum am Lustgarten wird die Ausstellung »Wikinger, Waräger, Normannen - Die Skandinavier und Europa 800 bis 1200« eröffnet. Bis zum 15. November besuchten 200 000 Interessenten die Schau mit über 2 700 Ausstellungsstücken aus 89 Museen.
1993 Das Abgeordnetenhaus stimmt nach monatelangem Tauziehen dem Staatsvertrag über die Vereinigung beider Akademien der Künste zur Akademie der Künste Berlin-Brandenburg in der Trägerschaft der Länder Berlin und Brandenburg zu.
1996 Prinz Charles, britischer Thronfolger, hält sich zu einem privaten Besuch in Berlin und Brandenburg auf. Prinz Charles informierte sich u.a. im Schloß Glienicke (Zehlendorf) über die Arbeit der diesjährigen Sommer-Schule seines Architekturinstituts.
1996 Die Nördlinger Straße in Schöneberg wird nach 56 Jahren wieder in Salomon-Haberland-Straße umbenannt. Schöneberg ehrte damit einen der Väter des Bayerischen Viertels, der u.a. das Verlagshaus Ullstein und die Kaufhäuser von Wertheim und Hertie baute.
1996 Der 86 m hohe Schornstein der ehemaligen Schultheiss-Brauerei an der Richard-Sorge-Straße/Ecke Landsberger Allee (Friedrichshain) wird mit 10 kg Sprengstoff gesprengt.
1996 Im Haus der Wissenschaft und Kultur der Russischen Föderation (Mitte) wird eine kulturhistorische Ausstellung mit Bibeln aus drei Jahrtausenden eröffnet. Sie zeigte Handschriften, Übersetzungen und Tontafeln bis hin zu »Computer-Ausgaben«.
1996 Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der vom Landesrechnungshof belasteten Berliner Olympia GmbH beschließen, deren Auflösung weiter zu verschieben. Berlins Olympia-Bewerbung für das Jahr 2000 war bereits vor drei Jahren gescheitert.
1997 Die Pyramidenstadt der Schloß-Palast GbR auf dem Schloßplatz (Mitte) muß überschuldet schließen. Auch das »größte Gästebuch der Welt« wurde geschlossen. Die ehemaligen Betreiber schickten aus der Schweiz den Mitarbeitern per Fax die Kündigungen.
1997 Der Berliner Senat beschließt nach wochenlangen Koalitionskonflikten den Entwurf des Landeshaushalts 1998. Danach sollten die Gesamtausgaben um 700 Millionen Mark auf 45,017 Milliarden Mark sinken.
1997 In der »Frankfurter Allgemeinen« sagt Gerhardt Stadelmaier den »Tod eines Ensembles«, der Berliner Schaubühne, voraus. »'Dantons Tod' gestrichen, Proben abgebrochen, Schauspieler geflohen, Ensemble aufgegeben: Die Berliner Schaubühne ist aufgebraucht.
1997 Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilt mit, daß in Berlin 38 Grabstätten namhafter Persönlichkeiten als Ehrengrabstätten anerkannt wurden. Darunter befanden sich die von Bertolt Brecht, Helene Weigel, Heiner Müller, Isang Yun und Rudolf Mosse.
1998 Das Sony-Center am Potsdamer Platz feiert Richtfest. 1 000 geladene Gäste, der Architekt des Sony-Centers, Helmut Jahn, der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, der Geschäftsführer der Sony Berlin GmbH, Edgar van Ommen, nahmen teil.
1998 Die Berlinische Galerie im Kunstforum der Grundkreditbank zeigt in der Gastausstellung »Lichtseiten« 160 fotografische Arbeiten. Die gesamte fotografische Sammlung der Galerie logierte im Notdepot der Kreuzberger Schultheiß-Brauerei.
1999 Nach vierjähriger Bauzeit wird der Bahnhof Friedrichstraße offiziell feierlich wiedereröffnet. Ca. 50 Läden, Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe boten ihren Service an. Die Kosten für die Restaurierung und Modernisierung betrugen 220 Millionen Mark.
1999 Das Kino »Sojus« am Helene-Weigel-Platz (Marzahn), das Ende Juli von der Ufa geschlossen worden war, wird als erstes Berliner »One-Dollar- Kino« wieder geöffnet.
2000 Kids feiern das Fest der Fledermäuse in der Spandauer Zitadelle. Rund 10 000 dieser Flugakrobaten hatten sich die Dachritzen der Zitadelle als Winterbehausung auserkoren. Deutschlandweit gab es 21 Fledermausarten, davon waren 16 in Berlin registriert.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de