1806 |
Kaiser Napoleon I. besichtigt Spandau und ordnet die Instandsetzung der
Festungswerke an.
|
1806 |
Kaiser Napoleon I. zieht von Spandau kommend in das Schloß Charlottenburg
ein, das kurze Zeit vorher von der Königin Luise verlassen worden war.
|
1806 |
Napoleonische Truppen unter dem Kommando von Marschall Davout ziehen durch das
Potsdamer Tor über den Potsdamer Platz. Am folgenden Tag ritt Napoleon I.
durch das Brandenburger Tor in Berlin ein.
|
1811 |
Das Kammergericht in der Lindenstraße eröffnet den
Kriminalprozeß gegen den Mediziner Anton Ludwig Ernst Horn, der durch
Anwendung einer gebräuchlichen rohen Behandlungsmethode eine Geisteskranke
in einem Sack wissentlich erstickt haben soll.
|
1813 |
Der nach der Schlacht bei Leipzig gefangengenommene König Friedrich August
I. von Sachsen trifft als Staatsgefangener Preußens in Berlin ein und wird
im Schloß einquartiert.
|
1824 |
Die literarische »Mittwochsgesellschaft« wird ins Leben gerufen.
|
1835 |
Paul Michelet wird in der Jerusalemer Straße (Mitte) geboren. Michelet war
Unternehmer und Kommunalpolitiker. Anläßlich seines 25jährigen
Jubiläums als Stadtverordneter wurde ihm 1913 das
Ehrenbürgerrecht verliehen.
|
1836 |
Der Notar A. Robert, wohnhaft Jägerstraße 49 (Mitte),
gründet mit sechs Anteilseignern mit einem Gesamtkapital von
700 000 Talern die »Berlin-Potsdamer-Eisenbahngesellschaft«.
Der erste Zug verließ am 29. Oktober 1838 die Station am Potsdamer
Platz.
|
1839 |
Rudolf Ludwig Karl Virchow tritt in die Pépinière ein. Die Ausbildung
an dieser militärärztlichen Akademie war fast kostenlos, weil sie die
ärztliche Versorgung des preußischen Militärs garantierte.
|
1839 |
Otto Braun wird in Kassel geboren. Mit seinem Bruder gründete er
1864 in Berlin einen Betrieb, in welchem dem Wollwaschwasser die Wollfette
mit Äther und Schwefelkohlenstoff entzogen wurden.
|
1844 |
Adolph Bannow wird in Wismar geboren. Bannow war ab 1868 im Laboratorium
von August Wilhelm Hofmann an der Berliner Universität tätig und
arbeitete später in der Chemischen Fabrik C. A. F. Kahlbaum.
|
1848 |
Wilhelm Grabow, Präsident der Preußischen Verfassunggebenden
Versammlung, legt sein Amt nieder.
|
1848 |
Der zweite Kongreß der demokratischen Vereine Deutschlands beginnt in
Berlin und tagt bis 30. Oktober. Etwa 220 Delegierte aus
140 Städten nahmen daran teil.
|
1858 |
Prinz Wilhelm von Preußen übernimmt 61jährig die Regentschaft
für seinen an einer Geisteskrankheit leidenden Buder, Friedrich Wilhelm IV.
Er wurde am 2. Januar 1861 als Wilhelm I. König von Preußen und
am 18. Januar 1871 deutscher Kaiser.
|
1861 |
Die nach Entwürfen von A. Soller in den Formen der oberitalienischen
Renaissance erbaute katholische St.-Michael-Kirche (Michaelkirchplatz, Mitte)
wird eingeweiht.
|
1862 |
Die Mitglieder der »Berliner Burschenschaft Germania« führen
»die schwarze Sammetmütze mit schwarz-rot-goldenem Rande (von unten)
und silberner Einfassung« sowie ein schwarz-rot-goldenes Band mit silberner
Einfassung als Kennzeichen ein.
|
1863 |
Die Berliner Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins treffen sich
erstmals im »Admiralsgarten«, Friedrichstraße 102, dem
späteren Standort des Admiralspalastes.
|
1866 |
E. H. William Wauer wird in Oberwiesenthal (Erzgebirge) geboren. Wauer war
Bildhauer, Maler, Graphiker, Dichter und Regisseur. Er wurde 1906 von Max
Reinhardt an das »Deutsche Theater« berufen. 1911 inszenierte er
die ersten Bassermann-Filme.
|
1868 |
Der Arzt Wilhelm Griesinger stirbt in Berlin. Griesinger war vom März
1865 an als Direktor der Poliklinik und »dirigirender Arzt« an
den Charité-Abteilungen für Gemüts- und Nervenkrankheiten in
Berlin tätig.
|
1869 |
König Wilhelm I. genehmigt den Antrag zur Erweiterung des Geländes des
Zoologische Gartens zu Berlin. Der Garten wurde erstmals vergrößert.
Ihm wurde eine Tiergartenfläche von 9 589,57 mư am Landwehrkanal
bis zum Reitweg zugewiesen.
|
1869 |
Für die Siegessäule erfolgt eine zweite Grundsteinlegung.
|
1875 |
Das Berliner Denkmal für Heinrich Friedrich Karl Freiherr von und zum Stein
wird im Beisein des Kronprinzen Friedrich Wilhelm auf dem Dönhoffplatz
(Mitte) enthüllt. Es wurde später Unter den Linden aufgestellt.
|
1877 |
Zwischen dem General-Postamt in der Leipziger Straße und dem
Haupttelegrafenamt in der Französischen Straße (Mitte) wird mit zwei
Bell-Telefonen das erste Telefongespräch in Berlin geführt.
|
1885 |
Anläßlich des »Siebenten deutschen Schriftstellertages«
findet in den Räumen der Philharmonie ein Festessen statt.
|
1885 |
Der neue Polizeipräsident von Berlin, Bernhard Ludwig Eduard Freiherr von
Richthofen, bisheriger Landrat des Kreises Stolp (Pommern), wird in sein Amt
eingeführt.
|
1886 |
Die erste der vier Sandsteinfiguren, die um die Schloßkapelle aufgestellt
werden sollen, wird nach dem Schloßhof transportiert.
|
1889 |
In Berlin konstituiert sich unter dem Namen »Freie photographische
Vereinigung« ein Verein von Liebhabern der Photographie. Erster
Vorsitzender war Prof. Gustav Fritsch.
|
1893 |
Der Ingenieur und Lehrer Franz Grashof, Mitbegründer des Vereins Deutscher
Ingenieure (VDI), von 1854 bis 1863 Professor für Mathematik und
Mechanik am Berliner Gewerbeinstitut, stirbt in Karlsruhe.
|
1896 |
Die »Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik GmbH«, die erstmalig in
Deutschland Linotype-Maschinen herstellte, wird von Carl Mühleisen
gegründet.
|
1900 |
Das Denkmal Kurfürst Joachim Friedrichs mit den Darstellungen von Graf
Hieronymus von Schlick und Johann von Löben, geschaffen von Norbert
Pfretzschner, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
|
1901 |
Für das neue Gebäude des 1866 in Berlin gegründeten
»Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit
des weiblichen Geschlechts« (Lette-Verein) am Viktoria-Luise-Platz
6 (Schöneberg) wird der Grundstein gelegt.
|
1910 |
Eine »Polizeiverordnung über Herstellung und Betrieb von
Grundstücksentwässerungen und Verhütung der Verunreinigung der
Reinwasserleitung« wird für Berlin erlassen.
|
1912 |
Die neue Universitäts-Zahnklinik in der Invalidenstraße 87-
89 (Mitte) wird eröffnet.
|
1912 |
Das Deutsche Entomologische Museum (Insektenkunde) wird in Berlin eröffnet.
Später wurde in dem Gebäude in der Dahlemer Ehrenbergstraße 26-
28 (Zehlendorf) das Institut für Biochemie und Molekularbiologie der
Freien Universität Berlin untergebracht.
|
1913 |
Die tollkühnen Sturzflüge des französischen Fliegers Pegou locken
riesige Menschenmengen nach Johannisthal.
|
1914 |
Joachim Pirsch wird geboren. Der Ruderer des Berliner RV Allemannia gewann bei
den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Doppelzweier.
In dieser Bootsklasse war Pirsch 1937 Europameister, 1936 und
1937 Deutscher Meister.
|
1914 |
Die Neuköllner Hafenbahn (später Industriebahn Neukölln) nimmt
auf einer Länge von 12 km den Betrieb mit Staatsbahn-Lokomotiven auf.
|
1926 |
Thomas Mann spricht in der Akademie der Künste anläßlich der
Gründung der Sektion für Dichtkunst.
|
1929 |
Der Dichter Arno Holz stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem
Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 und
Heerstraße (Charlottenburg).
|
1929 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird vom Deutschen Volksbund
»Wahrheit und Recht« um 20.00 Uhr ein »Massen-Vortrags-
Abend« durchgeführt. Eingeladen waren »Mitglieder aller Parteien,
Klassen und Stände«.
|
1930 |
In Kliems Festsälen findet eine Solidaritätsveranstaltung zugunsten
der streikenden Berliner Metallarbeiter statt, auf der u.a. der Schauspieler und
Sänger Ernst Busch, der Dichter Erich Weinert und der Komponist Hanns
Eisler auftreten.
|
1935 |
Die Borsig Maschinenbau-AG in Tegel hat die beiden weltgrößten
Hochdruck-Kompressoren fertiggestellt. Die 18 Meter hohen Aggregate waren
für eine japanische Ammoniak-Synthese-Anlage vorgesehen.
|
1936 |
Das Reichssicherheitshauptamt ordnet an, daß bei Einweisungen in ein
Konzentrationslager stets als Zeitangabe »bis auf weiteres« anzugeben
ist, »um eine weitergehende abschreckende Wirkung zu erzielen«.
|
1945 |
Die »Aktion Storch« beginnt. Bei dieser Aktion verschickte die
britische Militärregierung unterernährte Berliner Kinder in
ländliche Gebiete ihrer Besatzungszone.
|
1946 |
Anläßlich des 75jährigen Jubiläums der Schering AG findet
in den beiden großen Sälen der »Neuen Welt« in der
Hasenheide (Neukölln) ein Betriebsfest mit Festansprachen und kulturellen
Darbietungen statt.
|
1948 |
Im »Großen Hörsaal« der Technischen Universität findet
eine Versammlung zur Frage »Wann wird die Freie Universität
eröffnet?« statt. Prof. Edwin Redslob kündigte den
Vorlesungsbeginn zum 8. November an.
|
1953 |
In der Müllerstraße (Wedding) beginnen die Rammarbeiten für eine
Verlängerung der U-Bahn-Linie C in Richtung Tegel. Die Strecke endete
bislang an der Station Seestraße.
|
1955 |
Beim Bau der neuen Zahn- und Kieferklinik der Freien Universität Berlin
wird Richtfest gefeiert. Der Neubau kostete 4,8 Millionen Mark.
|
1955 |
Der Bezirk Wedding erhält von Innensenator Joachim Lipschitz sein Wappen.
Es zeigte einen nach rechts oben gerichteten goldenen, geflügelten Pfeil
mit schwarzem Rand in rotem Schild und wurde von Mauerzinnen mit einem Berliner
Wappenschild geziert.
|
1957 |
In beiden Teilen Berlins finden Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag von Heinrich
Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein statt. Der Jurist, 1780 im
preußischen Dienst und 1804 Minister, leitete wesentliche Reformen
des preußischen Staates ein.
|
1958 |
Der Rock-'n'-Roll-Musiker Bill Haley gibt ein Konzert im Sportpalast (Potsdamer
Straße, Schöneberg). Es kam zu Ausschreitungen, die 17 Verletzte
und Sachschaden in Höhe von 30 000 Mark forderten.
|
1966 |
In der Kongreßhalle (Tiergarten) beginnt der einwöchige
»Weltkongreß der Evangelisten«. Prominenter Teilnehmer war der
äthiopische Kaiser Haile Selassie.
|
1968 |
Manfred Wolke, Boxer des ASK Vorwärts Berlin, gewinnt bei den Olympischen
Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die Goldmedaille im Weltergewicht.
|
1968 |
Roswitha Krause, Schwimmerin des TSC Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen
in Mexiko-Stadt 1968 die Silbermedaille über 4 x 100 m
Freistil.
|
1984 |
Der Goethe-Preis wird in Ost-Berlin an die Schriftsteller Gerhardt Holtz-Baumert
und Karl Mundstock, an den Bildhauer Heinrich Drake, den Maler Harry
Lüttger, die Schauspielerin Hanna Donner-Hellmann und an den Komponisten
Joachim Werzlau vergeben.
|
1984 |
Im Schloßpark-Theater an der Schloßstraße (Steglitz) wird die
Komödie von Hans Magnus Enzensberger »Der Menschenfreund« in der
Regie von Hans Zischler uraufgeführt.
|
1984 |
Anläßlich der Veranstaltung »75 Jahre Ingenieurausbildung
im Beuth-Bereich der Technischen Fachhochschule Berlin« hält Hans
Joachim Wefeld im Beuth-Saal der Technischen Fachhochschule einen Vortrag
über das Lebenswerk von Christian Peter Wilhem Beuth.
|
1989 |
In Ost-Berlin kommt es zu einem ersten Treffen zwischen Bürgerrechtsgruppen
und Regierungsvertretern.
|
1990 |
Das Abgeordnetenhaus billigt den Landeshaushalt für 1991. Es war der letzte
Etat, der gesondert für West-Berlin aufgestellt wurde.
|
1992 |
Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) stellt ein Parkraumbewirtschaftungskonzept
für das östliche und das westliche Stadtzentrum vor.
|
1994 |
In der Kuppel des Deutschen Domes am Gendarmenmarkt (Mitte) bricht ein Feuer
aus. Der Feuerwehr gelang es, den Schaden in Grenzen zu halten. Dennoch fiel ein
Großteil des rekonstruierten Daches dem Brand zum Opfer.
|
1996 |
Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) werden die letzten fünf von
sieben Außenkäfigen am Alfred-Brehm-Haus für Jaguare, Pumas,
Tiger, Panther und Leoparden eingeweiht.
|
1996 |
Mit einer Mahnwache macht »amnesty international« auf die Opfer
staatlicher Willkür in der Türkei aufmerksam. An der
Gedächtniskirche wurden 50 Paar Schuhe aufgestellt, die an Menschen
erinnern sollten, die mit staatlicher Billigung »verschwanden«.
|
1996 |
Auf der Baustelle der Daimler-Benz-Tochter Debis-Immobilienmanagement
(Tiergarten) am Potsdamer Platz wird Richtfest für die ersten beiden
Gebäude gefeiert. Neben 2 000 geladenen Gästen kamen
über 20 000 Berliner und Touristen zum Tag der offenen Tür.
|
1997 |
In der Wilmersdorfer Auenkirchengemeinde beginnt eine Festwoche zum
100jährigen Bestehen des Gotteshauses. Bis zum 2. November fanden Konzerte,
Gottesdienste sowie Vorträge zu Heimatkunde, Zeitgeschichte und aktuellen
kirchlichen Problemen statt.
|
1998 |
Im U-Bahnhof Kottbusser Tor (Kreuzberg) befreit die Polizei nach sechs Stunden
einen dreijährigen Jungen aus den Händen eines Geiselnehmers. Ein
algerischer Geiselnehmer wollte mit der Aktion ein Flugticket nach Algerien
erpressen.
|
1998 |
Im Museum Berlin-Karlshorst wird eine Ausstellung mit Fotos des russischen
Frontkorrespondenten Timofej Melnik eröffnet. Sie zeigte Bilder aus dem
zerstörten Berlin, die Melnik ohne Siegesgefühle nach seiner Ankunft
im Frühjahr 1945 gemacht hatte.
|
1999 |
Der Senat beschließt, die Mauerreste in der Niederkirchnerstraße
(Mitte) in Stand zu setzen. Es war vorgesehen, die 165 Mauersegmente
langfristig in die Außenausstellung des Dokumentationszentrums Topographie
des Terrors einzubeziehen.
|