1802 |
Ernst Wilhelm Hengstenberg wird in Fröndenberg in der Grafschaft Mark
geboren. Der Theologe, theologische Schriftsteller und Dozent hielt von
1825/26 bis 1868/69 Vorlesungen an der Berliner Universität.
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1813 |
Im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) wird die
Siegesnachricht von der Völkerschlacht bei Leipzig verlesen und mit
großem Jubel aufgenommen.
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1819 |
Die Berliner Burschenschaft kommt der drohenden behördlichen Auflösung
zuvor, indem sie sich pro forma selbst auflöst und unter dem Namen
»Conviktorium der Lesegesellschaft Berliner Studenten« neu
gründet.
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1827 |
Durch eine ministerielle Verfügung wird den Zöglingen der
höchsten Stufe der Gärtnerlehranstalt gestattet, bei ihrer Ausbildung
zu »Kandidaten der botanischen und bildenden Gartenkunst« geeignete
Vorlesungen an der Berliner Universität zu besuchen.
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1837 |
Der Karthograph Daniel Gottlob Reymann stirbt in Berlin. Im Krieg
1870/71 waren etwa 5 000 deutsche Offiziere mit Reymannschen
Karten ausgerüstet.
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1840 |
Per Kabinettsschreiben werden 40 000 Taler, welche die russische Zarin
Alexandra (Charlotte) aus dem Nachlaß ihres Vaters, des Königs
Friedrich Wilhelm III., stiftete, zur Gründung der »Friedrich-
Wilhelms-Anstalt für Arbeitsame« bestimmt.
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1860 |
Der Mathematiker Ernst Eduard Kummer schlägt den Mathematiker Leopold
Kronecker für die Aufnahme als ordentliches Mitglied der Berliner Akademie
der Wissenschaften vor.
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1861 |
Felix Ernst Wittkowski wird in der Berliner Niederlagstraße 5 a
(Mitte) geboren. Der als Maximilian Harden bekannt gewordene Schauspieler und
Publizist war der Sohn eines aus Polen eingewanderten jüdischen
Seidenhändlers.
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1862 |
Die »Berliner Burschenschaft Germania« hält ihren zweiten
»Convent« ab.
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1874 |
Der Jurist Carl Gustav Homeyer stirbt in Berlin. Homeyer lehrte von
1822 bis 1872 an der Berliner Universität, wo er 1827 zum
Professor ernannt worden war.
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1879 |
Wilhelmine Bier läßt durch den Prediger Belcke 1 200 Mark
bei der Hauptstiftungskasse einzahlen, die als »Wilhelmine-Biersche
Stiftung« bei der Armendirektion geführt werden und - zinsbar angelegt
- für Konfirmationsgeschenke verwendet werden sollen.
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1882 |
Der Kupferstecher Johann August Eduard Mandel stirbt in Berlin. Mandel war
27jährig (1837) zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt
worden.
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1885 |
Prof. Wilhelm Windisch beginnt seine Tätigkeit am Institut für
Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der Landwirtschaftlichen
Hochschule Berlin. Windisch arbeitete auf dem Gebiet der Brauereiwissenschaft.
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1889 |
Der Theaterverein »Freie Bühne« bringt im Lessing-Theater am
Friedrich-Karl-Ufer (Kapelleufer, Mitte) Gerhart Hauptmanns dramatisches
Erstlingswerk »Vor Sonnenaufgang« zur Uraufführung. Die
Vorstellung endete mit einem Theaterskandal.
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1894 |
Max Reichpietsch wird in Charlottenburg geboren. Der Ungelernte diente auf dem
Linienschiff »Friedrich der Große«. Er beteiligte sich
maßgeblich an der Vorbereitung des Matrosenaufstands in Kiel. Reichpietsch
wurde am 5. September 1917 hingerichtet.
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1900 |
Das Hofmann-Haus in der Sigismundstraße 4 (Tiergarten), Sitz der
Deutschen Chemischen Gesellschaft, wird eingeweiht.
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1908 |
Friedrich Althoff stirbt in Berlin. Althoff war bis
1907 Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium. Althoff
förderte landesweit und ab 1882 vor allem in Berlin die
Wissenschaften. Auf seinen Wunsch wurde er im Botanischen Garten bestattet.
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1910 |
Die »Turn- und Sport-Vereinigung Berliner Burschenschafter« wird
gegründet. Ihr erster Vorsitzender wurde der Sanitätsrat Dr. med. Max
Wulsten, Mitglied der »Berliner Burschenschaft Germania«.
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1912 |
Im Treptower Park findet eine Massenkundgebung gegen den Balkankrieg statt.
250 000 Berliner verlangten in einer Resolution, daß sich die
Regierung aus allen Kriegswirren heraushalten sollte.
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1918 |
Kaiser Wilhelm II. empfängt im Berliner Schloß Bellevue die
neuernannten Staatssekretäre, unter ihnen auch den SPD-Politiker Philipp
Scheidemann.
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1921 |
Oberbürgermeister Gustav Böß wird Vorsitzender der
Preisprüfstelle für Berlin. Sie sollte der Ermittlung von angemessenen
Preisen und deren Überwachung dienen.
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1923 |
In Berlin beginnt die viertägige Hauptversammlung der Deutschen
Gesellschaft für Metallkunde.
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1924 |
Der auf fünf Stelzen stehende Uhrturm auf dem Potsdamer Platz, unter dessen
Gußeisendach die Ampelfarben Rot, Weiß und Grün in waagerechter
Anordnung aufleuchten, wird um 22.00 Uhr in Betrieb gesetzt. Die
Verkehrsampel kostete 10 000 Mark.
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1927 |
Der Chemiker Otto Hahn hält in der Preußischen Akademie der
Wissenschaften einen Vortrag über »Das Protactinium als radioaktives
und als chemisches Element«.
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1929 |
Im Berliner Sportpalast führt die NSDAP, Gau Groß-Berlin, eine
Kundgebung »gegen die Young Sklaverei« durch. Der geplante große
Aufmarsch der Berliner SA war verboten worden, deshalb sollte die Veranstaltung
im Sportpalast die Massen mobilisieren.
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1933 |
Im Pfarrhaus von Martin Niemöller in Dahlem, Cecilienstraße
(Pacelliallee 61), findet die erste gemeinsame Sitzung der Vertrauensleute aus
der gesamten Evangelischen Kirche statt. Die Veranstaltung wurde von
37 Teilnehmern aus 18 Landesgemeinden besucht.
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1933 |
In Pankow, Wollankstraße 126, wird ein Muster-Luftschutzkeller
»festlich« eingeweiht.
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1934 |
In den Messehallen am Kaiserdamm (Charlottenburg) wird die Internationale
Hundeausstellung eröffnet. Zu den 1 500 deutschen Hunden kamen
rund 500 Hunde aus anderen europäischen Ländern hinzu. Jeder
3 000. Besucher erhielt einen Junghund zum Geschenk.
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1934 |
Rennfahrer Hans Stuck stellt auf der Avus mit seinem Auto-Union-Rennwagen
fünf neue Weltrekorde jeweils mit stehendem Start auf: über einen
Kilometer, über eine englische Meile, über 50 Kilometer,
über 50 englischen Meilen und über 100 Kilometer.
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1935 |
In Berlin findet erstmals ein »Tag des Tieres« statt. Bekannte
Tierfreunde wie Henny Porten und Erich Fortner sprachen über den
Tierschutz. Vereine hatten jahrzehntelang nach einem solchen Tag gerufen.
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1935 |
In der Hasenheide (Neukölln) verteidigt der Leiter der Reichfachschaft des
deutschen Zeitungs-Einzelhandels, Walter Steinhäuser, die Verordnung,
wonach die Berliner Zeitungshändler keine ausländischen und
jüdischen Zeitungen vertreiben dürfen.
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1935 |
Gegen 20.00 Uhr ist für einige Sekunden über Berlin eine
grünblaue Feuerkugel zu sehen. Sie kam aus dem Sternbild des Adlers und
verlosch im Großen Wagen. Astronomen vermuteten ein
Weltraumtrümmerstück, das in Erdnähe verglühte.
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1936 |
Die Reichsbahn eröffnet mit der Einführung des Winterfahrplans die
neue Schlafwagenroute Berlin - Düsseldorf - Köln. Die Fahrzeit betrug
elf Stunden.
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1942 |
Auf Anordnung der Gestapo müssen sich die jüdischen Mitarbeiter des
Jüdischen Krankenhauses melden. 91 von ihnen sollten deportiert
werden, darunter der Direktor Julius Schönfeld. Er ging daraufhin in den
Freitod.
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1942 |
Die Gestapo bestimmt Dr. Walter Lustig zum neuen Ärztlichen Direktor des
Jüdischen Krankenhauses. Zum direkten Vorgesetzten des Krankenhauses wurde
in der Abteilung IV B des Reichssicherheitshauptamtes Fritz Wöhrn ernannt.
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1944 |
Die Sozialdemokraten Julius Leber und Adolph Reichwein, die u.a. mit dem
»Kreisauer Kreis« zusammengearbeitet hatten, werden vom
Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Reichwein wurde noch am selben Tag in
Plötzensee hingerichtet, Leber am 5. Januar 1945.
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1946 |
Bei den ersten Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg
(die letzten Kommunalwahlen hatten am 12. März 1933 stattgefunden)
geht die SPD mit 48,7 Prozent der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor.
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1946 |
Zusammen mit der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung stimmen die Berliner der
von der Alliierten Kommandantur genehmigten Vorläufigen Verfassung für
Groß-Berlin zu, die damit in Kraft tritt.
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1947 |
Das ehemalige Zeughaus Unter den Linden (Mitte) wird als Museum für
deutsche Malerei und Plastik eröffnet. Es wurde geleitet von Geheimrat
Prof. Dr. Ludwig Justi.
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1948 |
Der in Israel lebende Schriftsteller Arnold Zweig wird im Klubhaus des
Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in der
Jägerstraße (Mitte) offiziell empfangen. Zweig war einer Einladung
des Kulturbundes nach Berlin gefolgt.
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1951 |
Die »Berliner Stimme« erscheint zum erstenmal als Wochenzeitung der
SPD. Ihr verantwortlicher Redakteur war Kurt Mattick.
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1960 |
An der Freien Universität Berlin wird das Abendstudium (Berliner
Abenduniversität«) eingestellt, da die Anzahl der Bewerber für
diese Studienform auf 36 gesunken war.
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1964 |
Der Berliner Turner Peter Weber gewinnt bei den Olympischen Spielen in Tokio
1964 die Bronzemedaille im Mehrkampf mit der Mannschaft .
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1966 |
Anläßlich des 250. Todestages von Gottfried Wilhelm Leibniz
veranstaltet die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin eine
wissenschaftliche Konferenz. Leibniz war Präsident der
1700 gegründeten Societät der Wissenschaften in Berlin auf
Lebenszeit.
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1968 |
Bodo Tümmler, Leichtathlet des SC Charlottenburg Berlin, gewinnt bei den
Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die Bronzemedaille über
1 500 m. Tümmler war über 1 500 m Europameister
1969, Deutscher Meister 1965 bis 1969.
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1971 |
Der CDU-Politiker Dr. Ferdinand Friedensburg, der langjährige Vorsitzende
der Berliner SPD Franz Neumann und der Mitbegründer der FDP Dr. Hans Reif
werden in West-Berlin zu Ehrenbürgern ernannt.
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1976 |
Das 75jährige Bestehen des Instituts für Wasser-, Boden- und
Lufthygiene in Berlin-Dahlem wird feierlich begangen.
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1982 |
Alvaro Cunhal, Generalsekretär der Portugiesischen Kommunistischen Partei,
trifft zu einem offiziellen Besuch in Ost-Berlin ein.
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1985 |
Die Festwoche anläßlich des 175jährigen Bestehens der Humboldt-
Universität und des 275. Gründungsjubiläums der Charité
beginnt.
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1994 |
Das 6. Gymnasium am Römerweg 30-32 (Karlshorst, Lichtenberg)
erhält den Namen »Hans-und-Hilde-Coppi-Oberschule«. Die
Namensgebung, die an die Widerstandsgruppe »Rote Kapelle« erinnert,
sollte ein Zeichen gegen Gewalt in der Gesellschaft setzen.
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1996 |
Am Wochenende erhält die S-Bahn zwischen Lehrter Stadtbahnhof (Tiergarten)
und Hauptbahnhof (Ostbahnhof, Friedrichshain) ihr saniertes Gleisbett
zurück. Während der Bauarbeiten wurden für den S-Bahn-Verkehr die
Fernbahngleise benutzt.
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1996 |
Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) ehrt mit einer Feierstunde
die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John anläßlich ihres
15jährigen Amtsjubiläums.
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1996 |
Eine 32jährige Frau aus Bogotá wird auf dem Flugplatz Tegel wegen
Drogenschmuggels festgenommen. Sie hatte über 100 mit Kokain
gefüllte Kondome mit einem Gesamtgewicht von rund einem Kilogramm
geschluckt. und war über Rom nach Berlin eingereist.
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1996 |
Eine Zugabfertigerin der U-Bahn verhindert am Bahnhof
Kurfürstenstraße (Tiergarten) den Selbstmord eines 35jährigen
Mannes aus Mitte.
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1997 |
Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding teilt mit, daß die Zahl der
Passagiere im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,8 % auf
1,127 Millionen stieg. Schönefeld mußte mit
179 000 Reisenden ein Minus von 7,9 % verbuchen.
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1997 |
Der Dirigent des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin, Vladimir Ashkenazy, wird
im Roten Rathaus (Mitte) mit dem Landesverdienstorden geehrt.
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1998 |
In Berlin beginnt erstmals ein gemeinsames Programm des Türkischen Bundes
in Berlin-Brandenburg und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Es gab
Einblicke in das jüdische Leben in der Türkei, in Deutschland und in
das türkische Leben in Deutschland.
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1998 |
Das Bezirksamt Kreuzberg stimmt der Ansiedlung der Berlinischen Galerie in
Gewölben der früheren Schultheiss-Brauerei an der
Methfesselstraße in einer »Paketlösung« zu.
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1999 |
Der Gebäudekomplex der nordischen Botschaften am Klingelhöfer-Dreieck
(Tiergarten) wird durch die dienstälteste Regentin Nordeuropas,
Königin Margarethe II., in Anwesenheit der Königspaare aus Schweden
und Norwegen und zweier Staatspräsidenten eröffnet.
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