1802 |
Ein Reglement wird erlassen, das die Einrichtung eines »Schutz-Blattern-
Instituts« anordnet. Die Berliner Impfanstalt wurde am 2. Dezember
1802 im Friedrichs-Waisenhaus in der Stralauer Straße (Mitte)
eröffnet.
|
1806 |
Der Gouverneur von Berlin, Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg,
flüchtet nach der Niederlage der preußischen Truppen bei Jena und
Auerstedt aus der Stadt.
|
1811 |
Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte hält seine Antrittsrede als Rektor der
Berliner Universität zum Thema »Über die einzig mögliche
Störung der akademischen Freiheit«. Fichte legte das Rektorenamt
bereits im Frühjahr 1812 nieder.
|
1815 |
Karl Justus Gruner wird von König Friedrich Wilhelm III. das nach damaliger
Auffassung für diplomatische Stellungen unentbehrliche Adelsdiplom
verliehen. Von 1809 bis 1811 war Gruner Polizeipräsident in
Berlin.
|
1834 |
Maximilian Schmidt wird als Sohn eines Schmieds in Berlin geboren. Schmidt
studierte in Stuttgart und Berlin Tierheilkunde und wurde im Februar
1959 Direktor des Zoologischen Gartens Frankfurt am Main.
|
1844 |
Ein Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau der 1809 abgebrannten St.-Petri-
Kirche wird ausgeschrieben. Der erste Preis betrug 500 Taler in Gold.
|
1845 |
Der königlich-preußische Hofkomponist und Ballettdirigent Hermann
Schmidt stirbt in Berlin.
|
1872 |
Das Statistische Amt Berlins wird durch Beschluß der
Stadtverordnetenversammlung als dauernde Einrichtung anerkannt, nachdem es
bereits im Februar 1862 als Provisorium errichtet worden war.
|
1878 |
Der in Berlin zusammengetretene Reichstag stimmt dem Bismarckschen »Gesetz
gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie«
(Sozialistengestz) mit 221 Stimmen zu 149 Gegenstimmen zu.
|
1882 |
Otto Rudolf Salvisberg wird in Köniz bei Bern geboren. Der Architekt kam
1908 nach Berlin und wurde bekannt durch das 1912/13 fertiggestellte
»Lindenhaus« in der Lindenstraße/Ecke Oranienstraße
(Kreuzberg), das erste Sichtbeton-Geschäftshaus.
|
1884 |
Der Komponist Gustav Reichardt stirbt in Berlin.
|
1886 |
Die Sekte der »Heiligen der letzten Tage« hält auf dem mit
Brettern überdeckten Bassin des Kaiser-Wilhelm-Bades eine religiöse
Versammlung ab. Der Prediger Wagner prophezeite, unter Hinweis auf Cholera und
Erdbeben, das bevorstehende »Ende der Welt«.
|
1888 |
Otto Oswald Hermann Hubert Freiherr von Mering wird in Straßburg geboren.
Von Mering war von 1929 bis 1936 Professor an der Handels-Hochschule
Berlin.
|
1890 |
Im Ostend-Theater in der Großen Frankfurter Straße
132 (Frankfurter Allee, Friedrichshain) findet mit Henrik Ibsens Schauspiel
»Die Stützen der Gesellschaft« die Eröffnungsvorstellung des
Vereins »Freie Volksbühne« statt.
|
1895 |
In Castans Panoptikum in der Friedrichstraße (Mitte) tritt die
Schlangenkönigin von Salamo auf.
|
1896 |
In zwei ehemaligen Klassenzimmern der 16. Gemeindeschule (Mohrenstraße 41,
Mitte), in der auch die 1. Städtische Volksbibliothek untergebracht war,
wird die erste öffentliche Lesehalle mit 40 Plätzen
eröffnet.
|
1899 |
Anläßlich der 100-Jahr-Feier der Technischen Hochschule in
Charlottenburg werden die vor dem Hauptgebäude aufgestellten Standbilder
von Werner von Siemens und Alfred Krupp enthüllt.
|
1900 |
In einer Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin teilt Prof.
Ferdinand Kurlbaum die Resultate der von ihm in Gemeinschaft mit Heinrich Rubens
für sehr große Wellenlängen ausgeführten Energiemessungen
mit.
|
1900 |
Max Planck trägt der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin seine
neu entdeckte Strahlungsformel vor.
|
1905 |
In Berlin wird die monatliche Stromzählerablesung eingeführt.
Gleichzeitig begann der Austausch der Aron-Pendelzähler gegen neue
Wattstundenzähler.
|
1905 |
Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Deutschen Theaters in der
Schumannstraße und eröffnet das Theater mit Kleists Stück
»Das Käthchen von Heilbronn«.
|
1917 |
Die 4. Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft tagt im Hotel
»Kaiserhof« (Mitte). Präsident Adolf von Harnack hielt einen
Vortrag zum Thema »Die Institute und Unternehmungen der Kaiser-Wilhelm-
Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften«.
|
1919 |
Der Verband Deutscher Faustkämpfer wird in Berlin gegründet.
|
1921 |
Einwohner von Buchholz verlangen von der Stadt Berlin Schadenersatz, weil durch
das Rieselfeld der Grundwasserspiegel gestiegen ist. Danach wurde der
Rieselbetrieb Buchholz eingestellt und ein Anschluß an das Radialsystem XI
geschaffen.
|
1922 |
Der Magistrat beschließt die Gründung der Berliner Stadtgüter
GmbH. Die Gesellschaft wurde am 5. April 1923 handelsgerichtlich
eingetragen.
|
1923 |
Am Berliner Schiller-Theater hat Henrik Ibsens Stück »Der
Volksfeind« mit Eugen Klöpfer in der Hauptrolle Premiere.
|
1923 |
Im Tauentzienpalast wird der Film »Seine Frau, die Unbekannte«
uraufgeführt. Willy Fritsch spielte darin seine erste Hauptrolle.
|
1924 |
Im Berliner Sportpalast geht ein Schachspiel mit lebenden Figuren zwischen
Weltmeister Dr. Emanuel Lasker und Großmeister Akiba Rubinstein über
die Bühne. Herolde bewegten die kostümierten Figuren, ein Orchester
umrahmte das Spiel, das remis endete.
|
1925 |
Die Straßenbahnlinie 92 »Treptow, Graetzstraße (Karl-
Kunger-Straße)/Ecke Bouchéstraße - Grunewald, Roseneck«
wird mit einer Streckenlänge von 14,1 km in Betrieb genommen.
|
1929 |
Im Gesellschaftshaus Berlin-Moabit wird der erste Reichskongreß
werktätiger Frauen eröffnet. Daran nahmen 408 Delegierte teil.
306 von ihnen waren Industriearbeiterinnen.
|
1930 |
Bei der Reichsbahn finden am 19. und 20. Oktober in Berlin Beamtenratswahlen
statt. Der Gewerkschaftsbund Deutscher Reichsbahnbeamter und Anwärter
erhielt 92 401 Stimmen. Es folgte die Gewerkschaft Deutscher
Eisenbahner mit 61 499 Stimmen.
|
1934 |
Im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) hat Karl Hartls Ufa-Film »So endete
eine Liebe« Uraufführung. Die Hauptrollen in dem Streifen um die junge
Erzherzogin Maria Louise von Österreich verkörperten Paula Wessely,
Willi Forst und Gustaf Gründgens.
|
1934 |
Die zweite Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) wird nach
Berlin-Dahlem einberufen. Die 143 Synodalen behandelten den Entwurf
für die »Botschaft der Bekenntnissynode«.
|
1935 |
Das Berliner Polizeipräsidium widerruft teilweise seine Ankündigung
über das Anbringen von gelben Kreuzen an verkehrswidrig geführten
Fahrzeugen. Dies werde »nur in schwersten Fällen« geschehen.
|
1935 |
In Berlin beginnt ein einwöchiges »Fest der deutschen Trauben und des
deutschen Weines«. 250 000 Liter Wein aus der Pfalz, von der
Mosel und aus anderen Winzerregionen wurden nach Berlin gebracht.
|
1935 |
Die Stadt Berlin vergibt an gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften in
Zehlendorf, Neukölln und Mitte kostenlos Bauland, um den Eigenheim- und
Wohnungsbau anzukurbeln. Nach Tilgung aller Belastungen sollte das Land an die
Stadt zurückgehen.
|
1942 |
Das jüdische Waisenhaus »Baruch Auerbach« wird geschlossen. Eine
Gruppe von Kindern wurde in die Kinderabteilung des Jüdischen Krankenhauses
verlegt.
|
1944 |
Der Volkssturm wird gebildet. Unter Berufung auf den Landsturm von
1813 sollte er im örtlichen Bereich die Truppen der
Antihitlerkoalition aufhalten.
|
1947 |
Ludwig Voggenreiter wird Deutscher Straßenmeister der Radprofis. Zweiter
wurde der Münchner Singer und Dritter - und damit Berliner Meister - der
Lokalmatador Otto Ziege.
|
1947 |
Die Arbeitsgemeinschaft der jüdischen Gemeinden in Deutschland
eröffnet in Berlin eine viertägige interzonale Tagung (Teilnehmer aus
den vier Besatzungszonen).
|
1948 |
Der Vorsitzende des FDGB in der Sowjetischen Besatzungszone, Hans Jendretzky,
wird vom Landesvorstand der Berliner SED zu seinem Vorsitzenden gewählt. Zu
seinen Stellvertretern wurden Adolf Deter und Ernst Hoffmann gewählt.
|
1951 |
Eine Delegation der Einwohner von Steinstücken wird beim Senat vorstellig,
um das weitere Verbleiben ihres Gebietes unter Westberliner Verwaltung zu
erreichen.
|
1952 |
In der Technischen Universität beginnt der zweitägige 3.
Bundesparteitag der Christlich-Demokratischen Union unter dem Motto »Friede
und Freiheit für ganz Deutschland«. Der Vorsitzende der Berliner CDU,
Dr. Robert Tillmanns, begrüßte die 310 Delegierten.
|
1954 |
In Ost-Berlin konstituiert sich ein Beirat für die Errichtung eines
Tierparks in Friedrichsfelde (Lichtenberg). Er wählte den Direktor des
Leipziger Zoologischen Gartens, Prof. Max Schneider, zum Ehrenpräsidenten.
|
1955 |
Erstmalig tritt der Deutsche Bundestag zu einer Plenarsitzung in West-Berlin
zusammen.
|
1956 |
Das aus Spenden von 130 Städten errichtete Ernst-Reuter-Haus in der
Straße des 17. Juni 110-114 (Charlottenburg) wird als Sitz der
Zweigstelle Berlin des Deutschen Städtetages eröffnet.
|
1957 |
Das Abgeordnetenhaus wählt Kurt Landsberg (SPD) zu seinem Präsidenten.
Er wurde Nachfolger von Willy Brandt, der am 3. Oktober zum Regierenden
Bürgermeister gewählt worden war.
|
1957 |
Die Deutschlandhalle und der Terrassengarten (Sommergarten) auf dem
Ausstellungsgelände am Funkturm (Charlottenburg) werden nach Beseitigung
der Kriegsschäden neu eröffnet. In der Deutschlandhalle fand eine
große Sportschau statt.
|
1960 |
Die von Kurt Pomplun erweiterte Schöneberger Heimatschau im Rathaus am
Rudolph-Wilde-Platz (John-F.-Kennedy-Platz) wird eröffnet. In der Vorhalle
des Ausstellungssaals wurde eine 1925 von Harald Isenstein geschaffene
Büste Albert Einsteins aufgestellt.
|
1961 |
Auf ihrer zweitägigen 19. Tagung beschließt die Ostberliner
Stadtverordnetenversammlung einen Plan zum Aufbau des Stadtzentrums.
|
1963 |
Jugendsenator Kurt Neubauer setzt auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes in
der Kochstraße 22/23 (Kreuzberg) eine Leuchtschriftanlage in Betrieb,
die über die Sektorengrenze hinweg Nachrichten nach Ost-Berlin ausstrahlt.
|
1964 |
Der Berliner Pferdesportler Gerhard Schulz gewinnt bei den Olympischen Spielen
in Tokio 1964 die Bronzemedaille im Military mit der Mannschaft.
|
1968 |
Die Berliner Ruderer Rüdiger Henning, Egbert Hirschfelder und Jörg
Siebert gewinnen bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die
Goldmedaille im deutschen Achter.
|
1968 |
Heinz-Jürgen Bothe und Jörg Lucke, Ruderer des TSC Berlin, erringen
bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt 1968 die Goldmedaille im Zweier
ohne Steuermann.
|
1970 |
Der Mediziner Johann Heinrich Schultz, der das autogene Training als
Behandlungsmethode in die Medizin einführte, stirbt in Berlin.
|
1985 |
Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird die 8. Berliner
Modelleisenbahnausstellung eröffnet.
|
1985 |
Die Berliner Straße in Hohenschönhausen wird anläßlich des
60. Geburtstages des Künstlers in »Konrad-Wolf-Straße«
umbenannt.
|
1995 |
Jürgen Wohlrabe stirbt 59jährig in Berlin. Wohlrabe kam 1963 als
Bezirksverordneter von Charlottenburg in die Berliner Politik. Ab 1967 war
er im Abgeordnetenhaus und Bundestagsabgeordneter, von 1989 bis
1991 Präsident des Abgeordnetenhauses.
|
1996 |
Im Grips-Theater (Tiergarten) wird das Jugendstück »Das Herz eines
Boxers« uraufgeführt. Regisseur Thomas Ahrens inszenierte das
Stück, das aktuelle Generationsprobleme behandelte.
|
1996 |
Die Wasserballer der Wasserfreunde Spandau 04 gewinnen zum Auftakt der
Bundesligasaison ihr Heimspiel gegen Hellas Hildesheim 18:6 (4:0, 3:2, 6:1,
5:3).
|
1996 |
TuS Lichterfelde, bislang in der Spitze der 2. Basketball-Bundesliga etabliert,
muß im Heimspiel gegen BC Johanneum Hamburg die zweite Saisonniederlage
(70:78) einstecken.
|
1997 |
Drei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren bedrohen in Tempelhof
einen 13jährigen Jungen mit einem Messer, um ihn zur Herausgabe seiner
Jacke zu bewegen. Als er sich weigerte, stach ihm die 14jährige in den
Oberschenkel. Danach flüchteten die drei.
|
1998 |
Am Marlene-Dietrich-Platz (Tiergarten) nahe dem Potsdamer Platz eröffnet
das Fünf-Sterne-Hotel Grand Hyatt. Unter Generalmanager Michael Kiel waren
185 ausgelernte Gastronomie-Kräfte angestellt.
|
1998 |
Die Gewerkschaft der Polizei beziffert die Einnahmeverluste seit 1995 in
Berlin durch Nichtahnden von Geschwindigkeitsüberschreitungen nach
Radarmessungen mit mehr als 43,6 Millionen Mark. Als Hauptgrund wurde die
»mittelalterliche Ausstattung« genannt.
|
1999 |
Die Berliner Forschungsanlage BESSY I (Lentzeallee 100, Wilmersdorf) feiert ihr
20jähriges Bestehen. Die Bilanz für Bessy I wies
150 Forschergruppen, 800 Diplom- oder Doktorarbeiten, mehr als
20 Habilitationen aus.
|