1804 |
Carl August von Struensee, Königlich Geheimer Staats- und Kriegsrat sowie
Vizepräsident beim Generaloberfinanz-Direktorium unter König Friedrich
II. und König Friedrich Wilhelm II., stirbt in Berlin.
|
1804 |
Das Abladen von Schutt und Müll auf der Invalidenstraße vor dem
Oranienburger Tor wird verboten.
|
1806 |
Der Telegraph von K. J. Lange erscheint als erste Zeitung Berlins täglich.
|
1806 |
Nach der Niederlage des preußischen Heeres in der Schlacht bei Jena und
Auerstedt am 14. Oktober 1806 läßt der Gouverneur von Berlin,
Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg, auf Plakaten verkünden,
daß jetzt Ruhe die erste Bürgerpflicht sei.
|
1809 |
Hermann Hendrichs wird in Köln geboren. Der »letzte große
Romantiker der deutschen Bühne« gehörte viele Jahre dem Berliner
Hoftheater an.
|
1812 |
Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide
de Chamisso) wird im 32. Lebensjahr als Student der Medizin an der Berliner
Universität immatrikuliert.
|
1814 |
Eugen Anton Theophil von Podbielski wird in Köpenick geboren. Podbielski
war preußischer General der Kavallerie und Generalinspekteur der
Artillerie.
|
1833 |
In der Auguststraße 50 b sowie in der Wilhelmstraße
90 (Mitte) wird die »Freiwillige Beschäftigungsanstalt«
eröffnet, in der entlassene Strafgefangene unter Aufsicht zur
Resozialisierung beschäftigt wurden.
|
1847 |
Durch eine Kabinettsorder wird das Meteorologische Institut als eine eigene
wissenschaftliche Abteilung des Königlichen Statistischen Büros
begründet.
|
1871 |
Georg Lockemann wird in Mühle Hollenstedt geboren. Der Chemiker hatte
1907 die Leitung der chemischen Abteilung des Robert-Koch-Instituts in
Berlin übernommen. Ab 1921 lehrte er Geschichte der Chemie und
Pharmazie an der Berliner Universität.
|
1874 |
Mühlenmeister Karl Albert August Stechan übernimmt ein
Mühlengrundstück in Britz (Stechansche Mühle) von dem
Mühlenmeister Dörfer für 19 000 Taler.
|
1882 |
Das erste Konzert des neugegründeten Philharmonischen Orchesters unter der
Leitung von Ludwig von Brenner findet im großen Saal der ehemaligen
Rollschuhbahn, Bernburger Straße (Kreuzberg), statt.
|
1887 |
Der Physiker Gustav Robert Kirchhoff, Entdecker der Kirchhoffschen
Strahlungsgesetze und Begründer der »Berliner Schule« der Physik,
stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-
Matthäus-Gemeinde, Großgörschenstraße (Schöneberg).
|
1893 |
Mit einem königlichen Erlaß wird der Stadtgemeinde die Annahme von
5 000 Mark zu wohltätigen Zwecken aus dem Nachlaß des
Maklers Heinrich Fridberg als »Heinrich-Fridberg-Stiftung« gestattet.
|
1894 |
Die Generalversammlung der Gesellschaft Urania faßt gegen die Mehrheit des
Aufsichtsrates einen Beschluß zur Auftragsvergabe eines geeigneten
Projektes zum Hausbau. Das neue Gebäude der Urania sollte in der
Taubenstraße (Mitte) errichtet werden.
|
1899 |
Die Firma Robert Stock, Telegraphenapparate, in der Zeughofstraße
6/7 (Kreuzberg), wird in die »Deutsche Telegraphenwerke R. Stock u.
Co., GmbH« umgewandelt.
|
1900 |
Bernhard Heinrich von Bülow (ab 1905 Fürst von Bülow) wird
zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten berufen. Seine
Familie besaß ein Stadtpalais in der Luisenstraße (Mitte), von
1946 bis 1992 Haus des Künstlerclubs »Die Möwe«.
|
1913 |
Das Marineluftschiff L2-LZ18 verunglückt durch eine Explosion bei der
Abnahme-Fahrt über dem Flugfeld Johannisthal. Das Unglück forderte
25 Menschenleben (es wurde auch von 42 Todesopfern berichtet).
|
1916 |
Friedrich Schoenfelder wird geboren. Der Berliner Schauspieler feierte
herausragende Bühnenerfolge u.a. im Theater des Westens, in der
Komödie und im Theater am Kurfürstendamm.
|
1919 |
In der Sitzung der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der
Naturwissenschaften und Medizin« spricht der Chemiker Prof. Georg Lockemann
den Nachruf auf den Chemiker Prof. Emil Fischer, der am 15. Juli
1919 gestorben war.
|
1922 |
Die Redaktionsmitglieder der kommunistischen Tageszeitung »Die Rote
Fahne« werden unter dem Verdacht verhaftet, zu den Anstiftern der Unruhen
vom 15. Oktober vor dem Berliner Zirkus Busch gehört zu haben.
|
1922 |
Mit dem Preußischen Gewerbe- und Handelslehrer-Diensteinkommensgesetz wird
in Berlin für die bisherigen »Fortbildungsschulen« die
Bezeichnung »Berufsschulen« eingeführt.
|
1923 |
Die Straßenbahnlinie 75 »Spandau, Hakenfelde - Kupfergraben
(Mitte)« wird mit einer Streckenkänge von 20,5 km eröffnet.
|
1924 |
Die Schriftstellerin Clara Sudermann stirbt in Berlin.
|
1926 |
In Loschwitz bei Dresden stirbt Prof. Otto Heubner. Der gebürtige Sachse
war langjähriger Direktor der Kinderklinik der Charité, für die
er einen Institutsneubau durchsetzte. Bekannt wurde er durch seine Forschungen
zur Diphtherie und Säuglingsfürsorge.
|
1933 |
Nach einer Verfügung der Reichsbahndirektion Berlin erhalten
Kleingärtner das ganze Jahr über Fahrpreisermäßigungen bei
der S-Bahn.
|
1933 |
Auf einer Massenkundgebung im Berliner Sportpalast (Potsdamer Straße,
Schöneberg) verkündet Reichsjugendführer Baldur von Schirach die
Eingliederung der nationalsozialistischen Jugendbetriebszellen in die
Hitlerjugend.
|
1935 |
In der Neustädtischen Kirchstraße (Mitte) wird das neugestaltete
»Haus des deutschen Handwerks« eingeweiht.
|
1935 |
Reichskanzler Adolf Hitler ernennt auf Vorschlag von Propagandaminister Dr.
Joseph Goebbels den Berliner Graphiker Hans Schweitzer zum
»Reichsbeauftragten für künstlerische Formgebung«. Er
arbeitete mit der Reichskammer der bildenden Künste zusammen.
|
1936 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) spielen in einem Eishockey-
Freundschaftsspiel die Zehlendorfer Wespen gegen den BFC Preußen 3:2.
|
1936 |
Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph
Goebbels, eröffnet in Berlin die »Woche des Buches«.
|
1944 |
Der Geophysiker Adolf Friedrich Karl Schmidt, Mitglied des Berliner Zweigvereins
der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft ab 1903 und Leiter des
Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums Potsdam, stirbt in Gotha.
|
1945 |
Ein Denkmal für die Gefallenen einer sowjetischen Panzerarmee wird an der
Potsdamer Chaussee (Zehlendorf) enthüllt.
|
1948 |
Über Friedenau, Wilmersdorf und Tempelhof werden von amerikanischen
Luftbrückenflugzeugen für Westberliner Kinder 100 Fabeltiere aus
Gummi, sogenannte Shmoos, abgeworfen. Sie wurden vom CARE-Büro gegen zehn
Pfund Schmalz umgetauscht.
|
1950 |
Im Schloßpark-Theater, Schloßstraße (Steglitz), hat das Drama
»Der Sturm« von William Shakespeare in der Inszenierung von Lothar
Müthel mit Käthe Braun, Mathias Wieman, Hanna Rucker, Sebastian
Fischer und Paul Wagner in den Hauptrollen Premiere.
|
1951 |
Der Schriftsteller Bernhard Kellermann, Verfasser einer Reihe bedeutender Romane
und zahlreicher Reisebücher, stirbt in Werder/Havel. Er erhielt
1949 den Titel eines Professors der Humboldt-Universität zu Berlin.
|
1951 |
Die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin wird mit einem
Festakt im Haus der Deutschen Staatsoper am Bahnhof Friedrichstraße
(Metropol-Theater, Mitte) gegründet.
|
1953 |
Für den Wiederaufbau der Siedlung »Am Lindenhof«
(Schöneberg) wird der Grundstein gelegt. Sie war von 1918 bis
1921 nach Plänen des damaligen Stadtbaurats Martin Wagner an der
Arnulfstraße angelegt und im Krieg zerstört worden.
|
1959 |
Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Staatlichen
Ingenieurschule Beuth Berlin werden die Schulräume für eine
Besichtigung geöffnet.
|
1960 |
Auf dem Ausstellungsgelände am Funkturm (Charlottenburg) wird die
viertägige 66. Deutsche Seifen-Messe von Bürgermeister Franz Amrehn
eröffnet.
|
1960 |
Das neu eingerichtete »Air Route Traffic Control Centre« wird der
Presse von der amerikanischen Flughafenleitung in Tempelhof vorgestellt. Damit
konnte der gesamte Flugverkehr in den Berliner Luftkorridoren mittels Radar und
Sprechfunk überwacht werden.
|
1962 |
In Ost-Berlin wird die Chopin-Gesellschaft der DDR gegründet.
Volkskammerpräsident Johannes Dieckmann (LDPD) wurde Ehrenpräsident.
|
1963 |
Die beiden sowjetischen Kosmonauten Valentina Tereschkowa und Juri Gagarin
treffen zu einem Besuch in Ost-Berlin ein.
|
1968 |
Abends um 18.37 Uhr zieht ein Mini-Tornado durch die Podbielskiallee in
Dahlem und hinterläßt einen Streifen entlaubter Bäume.
|
1968 |
Christoph Höhne, Leichtathlet des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den
Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt die Goldmedaille über 50 km Gehen.
|
1972 |
Der Schriftsteller und Komponist Günter Neumann, der nach dem Zweiten
Weltkrieg vor allem durch die politisch-satirische RIAS-Sendereihe
»Günter Neumann und seine Insulaner« populär wurde, stirbt
59jährig in München.
|
1979 |
Der Um- bzw. Ausbau des ehemaligen Wasserturms auf dem Steglitzer Fichtenberg zu
einem Dienstgebäude (Wetterturm) des Instituts für Meteorologie der
Freien Universität Berlin beginnt.
|
1981 |
Berlin erlebt den ersten Frost des Herbstes. An der Station Tegeler Fließ
wurde eine Tiefsttemperatur von -2,0°C gemessen.
|
1983 |
Die erste Einschaltung des Wetterradargerätes der Freien Universität
Berlin vom Wetterturm auf dem Steglitzer Fichtenberg aus liefert ein
einwandfreies Bild.
|
1985 |
Der Bauunternehmer Dietrich Garski wird wegen Untreue und Kreditbetrug zu einer
Freiheitsstrafe von drei Jahren und elf Monaten verurteilt. Der Zusammenbruch
seines Unternehmens war 1981 eine Hauptursache des Sturzes des
sozialliberalen Senats Stobbe.
|
1987 |
Nach Abschluß des Rockkonzerts in der Zionskirche (Mitte) dringen Ost- und
Westberliner Skinheds, die sich regelmäßig in der Kneipe
»Sputnik« trafen, in das Gotteshaus ein. Die etwa 30 Randalierer
mißhandelten Besucher des Konzerts.
|
1992 |
In einem Staatsakt im Reichstagsgebäude nehmen Berliner und
Trauergäste aus aller Welt Abschied von dem am 8. Oktober in Unkel bei Bonn
im Alter von 78 Jahren verstorbenen Ehrenbürger der Stadt und
langjährigen Regierenden Bürgermeister Willy Brandt.
|
1994 |
Die Bauarbeiten an der Stadtbahntrasse treten in ein entscheidendes Stadium. Die
S-Bahn wurde umgeleitet und befuhr bis zum 26. August 1996 zwischen Lehrter
Stadtbahnhof (Tiergarten) und Hauptbahnhof (Ostbahnhof, Friedrichshain) die
Fernbahngleise.
|
1995 |
Die Berliner Polizei und Justiz beginnen damit, Vietnamesen, die als
Gastarbeiter in die DDR gekommen waren, in ihr Heimatland
zurückzuführen. Bis zum Jahre 2000 sollten mehr als
40 000 Vietnamesen Deutschland verlassen haben.
|
1996 |
Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD) erklärt auf eine
Große Anfrage von CDU und SPD im Abgeordnetenhaus, daß in Berlin
jährlich rund 1 000 Fälle sexuellen Mißbrauchs von
Kindern festgestellt wurden.
|
1996 |
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, teilt bei
einem Begegnungsabend mit, daß das Kommissariat der katholischen
Bischöfe, die Verbindungsstelle zu den politischen Institutionen, von Bonn
nach Berlin umziehen wird.
|
1996 |
Eine Bürgerinitiative mit ihrem Sprecher Peter Jörgens überreicht
Innensenator Jörg Schönbohm mehr als 12 000 Unterschriften
für den Erhalt der Polizeireiterstaffel. Die Auflösung der Staffel mit
65 Pferden wurde im Rahmen der Spardiskussion erwogen.
|
1996 |
Die Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) ist stadteinwärts zwischen
Eberswalder Straße und Metzer Straße wieder zweispurig befahrbar.
Unter der Straße waren alle Leitungen erneuert worden.
|
1996 |
Der Schriftsteller Günter Kunert wird Hans-Sahl-Preisträger 1996. Den
Preis, der vom Autorenkreis der Bundesrepublik jährlich vergeben wird und
mit 20 000 Mark dotiert ist, erhielt Kunert im Berliner Palais am
Festungsgraben (Mitte) für sein Gesamtwerk.
|
1996 |
Die »Berliner Zeitung« berichtet über eine Initiative der BVG
für einen flüssigeren Straßenbahnverkehr. Berlins
Straßenbahnen haben zu viele Ampeln zu passieren, die zu oft auf Rot
stehen, und zählen damit zu den langsamsten in Deutschland.
|
1996 |
Die Arminius-Markthalle (Tiergarten) ist wieder geöffnet und erstrahlt nach
neunmonatiger Sanierung in neuem Glanz. Sie war vor 105 Jahren eingeweiht
worden.
|
1996 |
Die »Berliner Zeitung« berichtet über die Situation in den
Schulen des Bezirks Kreuzberg. 72 % der Schüler waren Ausländer,
in der Mehrzahl Türken. An der Kurt-Held-Schule sprachen fast nur die
Lehrer Deutsch.
|
1997 |
Junge Landschaftsarchitekten werden für die »Gestaltung des Freiraums
Kulturforum« mit dem Peter-Joseph-Lenné-Preis ausgezeichnet. Der Preis
ging an den Studenten Matthias Funk (Hannover) sowie an Martina Zurmühle
und Martin Andre Meier (Schweiz).
|
1998 |
Auf dem Messegelände am Funkturm wird die »aaa'98 Hauptstadt-
Autoshow« eröffnet. 250 Aussteller, davon 39 aus
19 ausländischen Staaten, zeigten neue Produkte und Entwicklungen rund
um das Auto.
|
1998 |
Das Kulturamt Tiergarten veranstaltet vier Tage der »offenen
Ateliers«. 40 Moabiter Maler, Fotografen, Bildhauer und andere
Künstler gewährten Einblicke in ihre Arbeitsstätten. Es gab
Tourenpläne und kostenlose Führungen.
|
1999 |
Im Filmpark Babelsberg findet aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums
des Sandmanns (Figur des Kinderfernsehens) eine Party statt. Über
6 000 Besucher feierten mit einer Riesentorte, einem Feuerwerk und
einer Geburtstagsshow in der Open-Air-Arena »Vulkan«.
|