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1800 | 
Die »Philomatische Gesellschaft« für naturwissenschaftliche 
Forschungen wird gegründet.
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1800 | 
Am Tag der Beisetzung Karl Friedrich Christian Faschs, des Begründers der 
Singakademie, wird durch diese erstmalig Wolfgang Amadeus Mozarts 
»Requiem« in Berlin zu Gehör gebracht.
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1803 | 
In Berlin wird eine Verfügung veröffentlicht, die für 
Mißbrauch und Ausnutzung der Buchdruckergesellen Geld- bzw. 
Gefängnisstrafen vorsah.
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1805 | 
Karl August Ludwig Quanter, der spätere Schauspieler, wird in Berlin 
geboren.
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1839 | 
Johannes Otzen wird in Siesebye (Schlesien) geboren. Der Baumeister und 
Hochschullehrer lebte und arbeitete ab 1870 in Berlin.
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1849 | 
An der Zehdenicker Straße (Mitte) wird das Vorstädtische Theater mit 
der Komödie »Die Rettichjungen von Lubojatzky« eröffnet.
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1862 | 
Otto von Bismarck wird vom preußischen König zum 
Ministerpräsidenten und Außenminister berufen.
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1866 | 
In Berlin wird der Friedens- und Bündnisvertrag zwischen Preußen und 
Sachsen-Meiningen geschlossen.
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1869 | 
Alfred Flatow wird in Danzig geboren. Der Turner der Berliner Turnerschaft 
gewann bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 die Goldmedaillen Barren 
und Reck in der Mannschaft, die Goldmedaille Barren-Einzel und die 
Silbermedaille Reck-Einzel.
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1874 | 
Das erste stadteigene Krankenhaus, das Städtische allgemeine Krankenhaus 
Friedrichshain, erbaut nach Plänen von Martin Gropius und Heino Schmieden, 
wird eröffnet. Eine zweckgebundene Schenkung des Rentiers Jean J. Fasquel 
hatte das Projekt ermöglicht.
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1874 | 
Im neuerrichteten ersten Städtischen Krankenhaus Friedrichshain werden die 
ersten Patienten aufgenommen.
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1883 | 
Otto Heinrich Warburg wird in Freiburg im Breisgau geboren. Der Physiologe und 
Biochemiker wurde 1931 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für 
Zellphysiologie.
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1885 | 
Im Verein Berliner Künstler wird eine Klette-Ausstellung eröffnet.
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1885 | 
Im Vorgarten des Hospizes in der Friedrichstraße 129 (Mitte) wird der 
Grundstein für eine Büste des Reformators Johannes Calvin gelegt.
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1885 | 
Der neue Universitätsrichter Dr. Paul Daude wird in sein Amt 
eingeführt.
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1887 | 
Franz Anton Dischinger wird in Heidelberg geboren. Der Architekt wurde 
1933 als Professor an die Technische Hochschule zu Berlin berufen. Er war 
mit Walther Bauersfeld maßgebend an der Entwicklung des Schalenbaus zu 
Beginn der zwanziger Jahre beteiligt.
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1901 | 
Das Mitglied des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen 
Gesellschaft, Dr. Georg Lachmann, spricht auf einer Sitzung des Vereins zum 
Thema »Hat das Schießen mit Geschützen Einfluß auf 
Gewitter- und Hagelbildung?«.
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1910 | 
Die »Berliner Burschenschaft Germania« beginnt die Feierlichkeiten des 
»100jährigen Jubiläumstages unserer Universität Berlin« 
mit einem Begrüßungsabend der Gäste »auf ihrer 
Kneipe«.
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1911 | 
Die Stadt Rixdorf (Neukölln) übernimmt nach erfolgter Kündigung 
des Stromlieferungsvertrages mit den Berliner Elektrizitätswerken das 
gesamte Netz ihres Stadtgebietes.
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1919 | 
Eine Volkszählung ergibt, daß der künftige Bezirk Zehlendorf 
32 913 Einwohner hat. Das waren 9 % der Gesamtbevölkerung 
der künftigen Stadtgemeinde Groß-Berlin, deren Bildung am 1. Oktober 
1920 vollzogen wurde.
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1919 | 
Der Vorsitzende der USPD Hugo Haase wird vor dem Berliner Reichstagsgebäude 
angeschossen und schwer verletzt. Der Schütze erklärte seine Tat mit 
politischen Gründen und persönlichen Rachegefühlen.
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1921 | 
Das Theater am Kurfürstendamm wird mit der Uraufführung des Lustspiels 
»Ingeborg« von Curt Goetz eröffnet.
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1923 | 
Der neuangelegte Flughafen Tempelhof wird an die Luftverkehrsgesellschaft 
Junkers und die Deutsche Aero Lloyd AG übergeben, die den zivilen 
Flugverkehr nach München und Königsberg aufnehmen.
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1924 | 
Der Magistrat bewilligt 2,5 Millionen Reichsmark zur Verbesserung der 
Straßenbeleuchtung.
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1928 | 
Die Unternehmen AEG, Siemens und Telefunken gründen die Klangfilm AG. Die 
Produktion von Tonfilmen begann 1929.
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1930 | 
Das Großkraftwerk West beginnt seinen Betrieb aufzunehmen. Im April 
1929 wurde mit dem Bau begonnen. Die Bauleitung und technische Beratung 
erfolgte durch die Siemens-Schuckert-Werke. Der Ausbau (224 000 kW 
gleichzeitig nutzbare Leistung) endete im Juli.
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1931 | 
Der Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin wird in den Senat der 
Preußischen Akademie der Künste gewählt.
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1934 | 
Auf dem Gelände des Hamburg-Lehrter Güterbahnhofs (Tiergarten) brennt 
eine Dachpappenfabrik bis auf die Grundmauern nieder. Der Brand war durch 
Überkochen von Steinkohleteer und Pech entstanden.
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1935 | 
Der Polizeipräsident von Berlin Graf von Helldorf teilt mit, daß er 
fünf Berliner Schlächtern »wegen Verstoßes gegen die 
Preisfestsetzungsbestimmungen die Fortführung ihrer Betriebe untersagt und 
die Schließung ihrer Geschäfte angeordnet« hat.
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1935 | 
In der Charlottenstraße 91/92 (Kreuzberg) beginnt der Abriß des 
einstigen Berliner Theaters. Es war beabsichtigt, auf diesem und den 
benachbarten Grundstücken einen Parkplatz anzulegen.
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1935 | 
In den »Berliner Wirtschaftsberichten« teilt das Wirtschaftsamt der 
Stadt mit, daß die Zahl der Arbeitslosen in Berlin auf 
200 000 gesunken sei. Berlin hatte 1933 bei der NS-
Machtübernahme 655 000 Arbeitslose, auf sechs Einwohner kam ein 
Arbeitsloser.
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1935 | 
In der Höheren Graphischen Fachschule beginnen die zweisemestrigen 
kartographischen Abendkurse für im Berufsleben Stehende mit mindestens 
dreijähriger Praxis.
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1936 | 
Der Berliner Geologe Hans Stille feiert seinen 60. Geburtstag.
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1938 | 
Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ersucht die 
Preußische Akademie der Wissenschaften, ihre Satzungen nach den 
nationalsozialistischen Grundanschauungen des staatlichen und geistigen Lebens 
in Deutschland umzugestalten.
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1945 | 
Der Magistrat beschließt die Einrichtung eines Aufnahmeheimes für 
Obdachlose.
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1945 | 
In einem Brief an einen seiner Schüler beklagt der Nervenarzt Karl F. 
Bonhoeffer den Tod zweier Söhne (Dietrich, Theologe, und Klaus, 
Chefsyndikus der Lufthansa) und zweier Schwiegersöhne (von Schleicher und 
von Dohnanyi) im NS-Widerstand.
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1946 | 
In der »Volksbühne des Hebbel-Theaters« in der Kastanienallee 
(Prenzlauer Berg) hat Ibsens »Der Bund der Jugend« in der Regie von 
Franz Reichert und mit Gisela Trowe, Ruth Schilling, O. E. Hasse, Fritz Rasp und 
Max Grothusen in den Hauptrollen Premiere.
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1946 | 
Der Magistrat erläßt eine Anordnung zur hygienischen Überwachung 
der Berliner Wasserwerke und zur Bildung von Schutzzonen um die Brunnenanlagen, 
um die Seuchengefahr zu verringern.
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1947 | 
Die US-amerikanische Militärregierung untersagt dem Kulturbund zur 
demokratischen Erneuerung Deutschlands für den Amerikanischen Sektor jede 
Tätigkeit, da er nach ihrer Auffassung für Propagandazwecke der SED 
genutzt wird.
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1947 | 
Der Magistrat genehmigt die Kanzleiordnung für die Verwaltung von 
Groß-Berlin.
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1947 | 
Als erster Wirtschaftsverband Berlins wird im Britischen Sektor der Verband des 
Berliner Textil-Großhandels wieder zugelassen.
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1948 | 
Die im Studentenhaus im Britischen Sektor in Abwesenheit der SED-Fraktion 
tagenden Fraktionen von SPD, CDU und LDP beschließen, die Funktionen von 
Stadtverordneten der SED als Vorsitzende von Ausschüssen auf deren 
Stellvertreter zu übertragen.
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1949 | 
An der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin wird ein 
erziehungswissenschaftliches Institut eröffnet.
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1949 | 
In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), wird 
mit enthusiastischem Beifall das Faust-Ballett »Abraxas« von Werner 
Egk unter Leitung des Komponisten erstaufgeführt.
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1950 | 
Der Bahnhof Blankenfelde an der Dresdener Bahn wird eröffnet.
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1951 | 
Die Alliierte Kommandantur teilt mit, daß das Westberliner 
Abgeordnetenhaus Bundesgesetze nicht nur einzeln, sondern unter bestimmten 
Bedingungen auch komplex als »Mantelgesetze« übernehmen und 
entsprechende Ausführungsbestimmungen erlassen darf.
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1953 | 
Auf dem Bahnhof Zoo trifft der erste Transport von 116 nach West-Berlin 
entlassenen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion (Spätheimkehrer) ein.
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1954 | 
Das modernste Ziegelwerk Berlins mit einer Jahreskapazität von 
50 Millionen Ziegelsteinen wird in Siemensstadt eingeweiht.
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1956 | 
Die Schauspielerin Lucie Höflich (Helene Lucie von Holwede) stirbt in 
Berlin. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Dahlem, 
Königin-Luise-Straße 57 (Zehlendorf).
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1958 | 
Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt überreicht dem Leiter des 
Max-Planck-Instituts für Zellphysiologie, Nobelpreisträger Prof. Otto 
Heinrich Warburg, anläßlich seines 75. Geburtstages im Namen des 
Senats die Ernst-Reuter-Medaille.
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1963 | 
In West-Berlin beginnt eine großangelegte Tauben-Dezimierungsaktion. Der 
Bestand von etwa 80 000 verwilderten Tauben wurde mittels des 
Blausäurepräparats Cyanid stark herabgesetzt.
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1963 | 
Senat und Abgeordnetetenhaus verleihen Prof. Dr. Otto Heinrich Warburg, Direktor 
des Max-Planck-Instituts für Zellphysiologie und Nobelpreisträger 
für Medizin, zum 80. Geburtstag die Würde eines Ehrenbürgers.
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1964 | 
Der neue französische Stadtkommandant, General François Binoche, 
stattet dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt im Schöneberger 
Rathaus seinen Antrittsbesuch ab.
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1968 | 
Die Galeristin Eva Poll eröffnet ihre ersten eigenen Ausstellungsräume 
in der Charlottenburger Niebuhrstraße mit Arbeiten des Berliner Malers 
Peter Sorge.
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1969 | 
Der Zeitungswissenschaftler Prof. Emil Dovifat, der von 1928 bis 
1947 das Institut für Zeitungswissenschaft in Berlin leitete, stirbt 
im Alter von 78 Jahren in West-Berlin. Dovifat war von 1948 bis 
1961 Professor an der Freien Universität.
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1970 | 
Die fünftägige 25. Jahrestagung des Internationalen Verbandes von 
Direktoren zoologischer Gärten wird in Ost-Berlin eröffnet. Daran 
nahmen Zooexperten aus 22 Ländern teil. Die Tagung war Fragen des 
Naturschutzes zur Erhaltung der Tierwelt gewidmet.
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1974 | 
Das 1949 in Aspen, Colorado (USA), gegründete Aspen Institut for Human 
Studies eröffnet auf der Halbinsel Schwanenwerder (Wilmersdorf) eine 
Außenstelle. Es veranstaltete u.a. Seminare über das wirtschaftliche 
und kulturelle Leben Berlins.
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1975 | 
Der Regisseur und Intendant der Komischen Oper in der Behrenstraße 
(Mitte), Walter Felsenstein, stirbt in Berlin.
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1982 | 
Anläßlich des 100. Geburtstages des Physikers Hans Geiger 
veranstalten die Physikalische Bundesanstalt, das Hahn-Meitner-Institut und die 
Technische Universität Berlin ein Festkolloquium in Berlin.
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1989 | 
Der Italiener Claudio Abbado, Musikdirektor der Wiener Staatsoper und 
Hauptdirigent der Wiener Philharmoniker, wird von den Berliner Philharmonikern 
zu ihrem Chefdirigenten gewählt.
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1989 | 
Starke Sicherheitskräfte gehen nach einer Andacht für Frieden und 
Gewaltlosigkeit in der Gethsemanekirche (Prenzlauer Berg) mit Schlagstöcken 
gegen ca. 2 000 Demonstranten vor. Es gab zahlreiche Festnahmen.
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1992 | 
Der langjährige SPD-Vorsitzende, Regierende Bürgermeister und 
Bundeskanzler, der Berliner Ehrenbürger Willy Brandt, stirbt in Unkel am 
Rhein. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf, 
Potsdamer Chaussee 75.
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1993 | 
Der Flughafen Tempelhof begeht sein 70jähriges Bestehen. Er ist der 
älteste, noch in Betrieb befindliche Flughafen der Welt.
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1994 | 
Das Haus Hohenzollern und der europäische Hochadel nehmen mit einer 
Trauerfeier im Berliner Dom (Mitte) Abschied von Prinz Louis Ferdinand von 
Preußen, der am 25. September 86jährig in Bremen verstorben war. Er 
war der letzte Enkel Kaiser Wilhelms II.
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1996 | 
Das Landesarbeitsamt teilt mit, daß es in Berlin 
23 100 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr gibt. Ende September 
waren 235 800 Berliner ohne Beschäftigung. Im Arbeitsamtsbezirk 
Berlin-Brandenburg waren es 412 700, 40 000 mehr als vor einem 
Jahr.
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1996 | 
Das besetzte Haus an der Kinzigstraße 9 (Friedrichhshain) wird 
geräumt. Die Friedrichshainer Bauaufsicht hatte die Polizei um Amtshilfe 
gebeten. Die Räumung verlief ohne Störungen.
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1996 | 
In Charlottenburg prallt kurz nach 14.00 Uhr ein Regionalzug aus 
Neustrelitz an einer Baustelle gegen den Ausleger eines Baggers. Dabei wurden 
elf Menschen verletzt. Ursache war vermutlich ein übersehenes Warnsignal.
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1997 | 
Am 5. Todestag des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin und 
Bundeskanzlers Willy Brandt findet an seiner letzten Ruhestätte auf dem 
Zehlendorfer Waldfriedhof eine Gedenkstunde statt. Im Willy-Brandt-Haus in 
Kreuzberg gab es eine Ausstellung.
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1997 | 
Auf dem Schüßlerplatz in der Köpenicker Altstadt wird 
Köpenicks erster Brandenburg-Markt eröffnet. Zu kaufen gab es vor 
allem Produkte einheimischer Hersteller aus dem Brandenburgischen.
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1998 | 
In der Berliner Philharmonie wird die Gründung der ersten Berliner Waldorf-
Schule vor 70 Jahren gefeiert. Inzwischen gab es zehn derartige Schulen mit 
über 2 000 Schülern.
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1998 | 
Im Verwaltungsgericht beginnt die Verhandlung um eine Klage von Bernd Wolff 
gegen den Berliner Senat wegen Überschreitung der Lärm- und Abgaswerte 
in der Schildhornstraße (Steglitz). Insgesamt stritten 20 Berliner 
vor Gericht um verkehrsberuhigte Zonen.
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1998 | 
Die Senatsverwaltung für berufliche Bildung teilt mit, daß Ende 
September noch rund 1 900 Berliner Jugendliche keinen Ausbildungsplatz 
hatten. Das war ein Drittel weniger als im Vorjahr.
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1999 | 
Berlins älteste städtische Klinik, das Krankenhaus im Friedrichshain, 
feiert den 125. Jahrestag seiner Eröffnung.
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