1806 |
Kaiser Napoleon I. verläßt um 3.00 Uhr früh die
preußische Hauptstadt.
|
1812 |
Carl Ernst Friedrich Ferdinand Beyrich, Bruder des Berliner Geologen und
Paläontologen Ernst Beyrich, wird in Berlin geboren. Beyrich besaß
seit 1838 eine Apotheke in Berlin. Seit 1861 beschäftigte er sich
ausschließlich mit der Photographie.
|
1824 |
Robert Linderer wird in Erfurt geboren. Der Dichter machte sich als Publizist
und Herausgeber der »Neuen Schaubühne« einen Namen.
|
1826 |
Am Bau der neuen Berliner Singakademie auf dem Grundstück an der
Dorotheenstraße (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Die Einweihung des Saales
fand am 8. April 1827 statt.
|
1829 |
Jenny Hirsch wird in Zerbst geboren. Sie war Vorkämpferin der
Frauenbewegung und Schriftführerin des Berliner Lette-Vereins von seiner
Gründung (1866) an bis zum Jahre 1883.
|
1836 |
Der »Verein zur christlichen Fürsorge für jüdische
Proselyten und nach evangelischer Weisheit forschender Juden« wird
gegründet. Der nur in Berlin wirksame Verein bot neubekehrten Juden Hilfe
bei Arbeitsbeschaffung, Bildung, Wohnung und Lebensunterhalt.
|
1842 |
Das zweite Teilstück der Eisenbahn nach Stettin von Neustadt-Eberswalde
nach Angermünde über 25,5 km wird von der Berlin-Stettiner
Eisenbahn-Aktiengesellschaft eröffnet.
|
1844 |
Per Königlichen Erlaß wird der Stadt die Annahme eines Legats von
9 000 Talern zur Zinsverwendung für Stipendien und Renten aus dem
Nachlaß des Oberfinanzrates a. D. Friedrich August Ludolff gestattet.
|
1855 |
Der Philologe und Pädagoge Karl Wilhelm Ludwig Heyse stirbt in Berlin.
Heyse war von 1819 bis 1827 Erzieher im Hause Mendelssohn Bartholdy.
Als Professor an der Berliner Universität widmete er sich besonders der
deutschen Grammatik.
|
1861 |
In Berlin wird der Mathematische Verein gegründet. Die Mitglieder des
Vereins trafen sich wöchentlich am Dienstag abends in einem Lokal in der
Friedrichstraße (Mitte).
|
1865 |
Der Forschungsreisende und Geograph Johann Heinrich Barth stirbt in Berlin.
|
1867 |
Der Historien- und Porträtmaler Karl Friedrich Sohn stirbt in Köln.
Sohn hatte an der Berliner Akademie studiert und anschließend im Berliner
Atelier von Johann Gottfried Schadow gearbeitet. Sohn schuf viele romantische
Gemälde.
|
1875 |
Karl Fehrmann wird in Potsdam geboren. Der Ingenieur war Mitarbeiter des
Instituts für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der
Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
|
1878 |
Wilhelm Flügel wird in Göttingen geboren. Flügel trat am 1.
Oktober 1904 in den Berliner Schuldienst ein. Er war von 1906 bis
1920 im Vorstand des Berliner Lehrervereins und wirkte in dieser Zeit
über zwölf Jahre als 1. Vorsitzender.
|
1885 |
Der neuernannte Kommandant von Berlin, Generalmajor Derenthall, wird vom Kaiser
empfangen.
|
1886 |
Weil der Reichstag in Berlin in seiner Sitzung nicht beschlußfähig
ist, muß die Präsidentenwahl auf den nächsten Tag verschoben
werden. Es fehlten zwei Abgeordnete an der beschlußfähigen Zahl von
199.
|
1900 |
Der Elektrotechniker Friedrich von Hefner-Alteneck und der Baumechaniker
Heinrich Müller-Breslau werden zu Akademiemitgliedern gewählt.
|
1907 |
Das von dem russischen Sozialdemokraten O. A. Pjatnizki gemietete, bereits seit
langer Zeit überwachte Literaturlager der Bolschewiki in der
Pankstraße 32 b (Wedding) wird beschlagnahmt.
|
1911 |
Den »Großen Preis des Winter-Velodroms« im Berliner Sportpalast
(Schöneberg) gewinnt John Stol (Niederlande) vor Hoffmann und Schilling.
|
1913 |
Der Bildhauer Ignatius Taschner stirbt. Er schuf die Modelle zu einigen Figuren
am Beckenrand des Märchenbrunnens im Friedrichshain.
|
1918 |
Am Schlesischen, Görlitzer und Stettiner Bahnhof, am Wedding und
Bülowplatz, in der Chaussee-, Linien- und Ackerstraße finden
Friedensdemonstrationen statt.
|
1920 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt auf Vorschlag des Magistrats
die zentrale Verwaltung aller Berliner Sparkassen.
|
1922 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Radrennen statt. Das
Mannschaftsfahren gewannen Hahn/Oskar Tietz (Deutschland) vor Beets/Kolles
(Niederlande) und Carli/Rizetto (Italien).
|
1923 |
Das Abspannwerk Knie (Ernst-Reuter-Platz, Charlottenburg) nimmt den Betrieb auf.
|
1925 |
Der Sportpalast (Schöneberg) wird nach seinem Umbau durch den in Berlin bis
zu seiner Emigration 1933 tätigen freischaffenden Architekten Oskar
Kaufmann als Eispalast mit einem »Festabend des Berliner Schlittschuh-
Clubs« feierlich neueröffnet.
|
1929 |
In der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) wird das
Stück »Affäre Dreyfus« von Hans José Rehfisch in der
Regie von Heinz Dietrich Kenter uraufgeführt. Die
Bühnenbildentwürfe schuf Edward Suhr.
|
1935 |
Der Deutsche Komponistentag 1935 wird in den Räumlichkeiten am Zoo
(Tiergarten) mit Arbeitstagungen, Kundgebungen und Konzerten begangen.
|
1937 |
Max Bodenstein spricht in der Sitzung der Preußischen Akademie der
Wissenschaften zu Berlin über »94 Jahre Photochemie des
Chlorknallgases«.
|
1938 |
Die Berliner Eissportgemeinschaft veranstaltet zur Erinnerung an das erste
»kanadische« Eishockeyspiel in Deutschland, das am 2. Dezember
1908 im Eispalast in der Lutherstraße (Ch'burg) stattfand, eine
Jubiläumsveranstaltung im Sportpalast (Schöneberg).
|
1940 |
Jürgen Oelke wird geboren. Der Ruderer gewann bei den Olympischen Spielen
in Tokio 1964 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann.
|
1940 |
Reinhard Furrer wird in Wörgl (Tirol, Österreich) geboren. Der
Physiker nahm vom 30. Oktober bis 7. November 1985 am Flug der
Weltraumfähre Challenger teil. 1987 bis 1995 war Furrer Professor
für Welraumtechnologie an der Freien Universität Berlin.
|
1945 |
Im Saalbau des Lokals »Prater« in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg)
tagt die Berliner SPD erstmals wieder nach 1933 auf einer Bezirkskonferenz.
Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich gegen den Zusammenschluß der SPD
mit der KPD aus.
|
1946 |
Gemäß einem Befehl der Alliierten Kommandantur sind die
Kraftfahrzeuge der Polizei und der Feuerwehr mit Blaulicht, Martins-Horn und
Glockensignalen auszurüsten.
|
1949 |
Den ersten Sonderstempel, der auf dem Weihnachtsmarkt am Kreuzberg abgeschlagen
wird, erhält ein an Oberbürgermeister Ernst Reuter gerichteter Brief.
|
1951 |
Das Zentralkomitee der SED ruft alle Bürger Deutschlands zu einem
»Nationalen Aufbauprogramm Berlin« auf. Darin wurde u.a. die Planung
der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Fr'hain) als Vorbild für die Architektur
der deutschen Hauptstadt herausgestellt.
|
1954 |
Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Gesetz über die Akademie der
Künste«, deren Aufgabe darin besteht, die Kunst auf allen Gebieten zu
fördern und vor der Öffentlichkeit zu vertreten sowie den Staat in
wichtigen Kunstfragen zu beraten.
|
1955 |
Der Magistrat erläßt Richtlinien für die Bildung und
Tätigkeit der Wohnungskommissionen, die die Abteilungen Wohnungswesen der
Räte der Stadtbezirke bei der Erfüllung ihrer staatlichen Aufgaben
unterstützen sollen.
|
1960 |
Der Präsident der Akademie der Künste, Prof. Otto Nagel, eröffnet
in Ost-Berlin gemeinsam mit dem Leiter des Amsterdamer Stedelijk-Museums, Willem
Sandberg, eine Ausstellung mit Werken des niederländischen Malers George
Hendrik Breitner.
|
1962 |
Der Biochemiker Adolf Friedrich Johann Butenandt, Präsident der Max-Planck-
Gesellschaft, wird zum Ordensträger des Ordens »Pour le mérite
für Wissenschaft und Künste« gewählt.
|
1962 |
Die Gedenkfeier zur Stiftung des Ordens »Pour le mérite für
Wissenschaft und Künste« findet in der Kongreßhalle im
Tiergarten statt. Unter den Anwesenden waren 17 von
27 Ordensträgern, darunter der Chemiker Otto Hahn und die Physikerin
Lise Meitner.
|
1963 |
Im Rahmen der Trauerkundgebung für den ermordeten US-Präsidenten wird
der Rudolph-Wilde-Platz (Schöneberg) in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt.
|
1965 |
Der westliche Teil des Planufers im Bezirk Kreuzberg wird in Carl-Herz-Ufer
umbenannt.
|
1965 |
Senatsrat Horst Korber und der Staatssekretär im DDR-
Außenministerium, Michael Kohl, unterzeichnen ein bis zum 31. März
1966 geltendes Protokoll über die Ausgabe von Passierscheinen an
Westberliner zum Besuch ihrer Verwandten im Ostteil der Stadt.
|
1965 |
Das Plenum der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin bestätigt
die neue Ordnung über die Verleihung der Helmholtz-Medaille, die an
Persönlichkeiten bzw. Arbeitsgemeinschaften aus allen Ländern für
wissenschaftliche Leistungen vergeben wurde.
|
1966 |
Fritz Jäger, von 1911 bis 1928 Mitarbeiter in der kolonialen
Abteilung des Geographischen Instituts der Berliner Universität, stirbt in
Zürich.
|
1970 |
Am Alexanderplatz in Berlin-Mitte wird das »Centrum-Warenhaus«, das
größte Kaufhaus der DDR, eröffnet.
|
1970 |
Der scheidende französische Stadtkommandant, Divisionsgeneral Bertrand
Huchet de Quénetain, verabschiedet sich im Rathaus Schöneberg. Sein
Nachfolger war Divisionsgeneral Maurice Routier.
|
1972 |
Der Architekt Prof. Hans Bernhard Scharoun, Ehrenpräsident der Akademie der
Künste, Architekt der Philharmonie und Ehrenbürger der Stadt, stirbt
im Alter von 79 Jahren in Berlin. Scharoun wurde auf dem Landeseigenen
Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
|
1976 |
Der Philologe Prof. Eberhard Lämmert, der im Juni des Jahres zum
Präsidenten der Freien Universität Berlin (FU) gewählt worden
war, übernimmt die Leitung der FU von seinem Vorgänger Rolf Kreibich.
|
1985 |
Konrad Naumann wird von seiner Funktion als 1. Sekretär der SED-
Bezirksleitung Berlin (Ost-Berlin) entbunden. Sein Nachfolger wurde Günter
Schabowski.
|
1985 |
Der Berliner Bauunternehmer Heinz Roloff wird zum neuen Präsidenten des
Fußballvereins Hertha BSC gewählt.
|
1986 |
Das neue Werk der Nixdorf Computer AG, Paderborn, auf dem Gelände der
ehemaligen AEG-Motorenfabrik in Wedding wird von Bundeskanzler Helmut Kohl
eröffnet.
|
1986 |
Das Produktionstechnische Zentrum am Spreebogen in Charlottenburg wird durch den
Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker, feierlich eröffnet.
|
1995 |
Vertreter von Bürgerinitiativen demonstrieren mit einem Autokorso für
die Schließung der innerstädtischen Flughäfen in Berlin.
|
1995 |
Der Schauspieler Erich Schellow stirbt im Alter von 80 Jahren in Berlin. Er
war einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters
und spielte jahrzehntelang an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins.
|
1995 |
Die Ausstellung chinesischer Gegenwartskunst wird in der Dahlemer Ruine der
Künste eröffnet. Nach dreijähriger Arbeit hatte Prof. Wolf Kahlen
die vom Krieg beschädigte Villa 1985 als »privaten Ort für
materielle und immaterielle Künste« erworben.
|
1996 |
Berlins Polizeipräsident Hagen Saberschinsky teilt im Senats-
Innenausschuß mit, daß im Jahre 1996 bis September schon
135 Drogentote zu beklagen sind. 1995 waren es im gleichen Zeitraum
»nur« 93.
|
1996 |
Der Kulturausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses tagt in der
Staatsbibliothek (Haus 1) Unter den Linden. Der Ausschuß wandte sich gegen
die Absicht des Bundesrechnungshofes, die beiden Teile im Haus 2 an der
Potsdamer Straße zusammenzuführen.
|
1996 |
Die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - eröffnet
in der Eingangshalle in ihrem Haus 2 an der Potsdamer Straße
(Tiergarten) die Wanderausstellung »Deutsch-russische Begegnungen im
Zeitalter der Aufklärung«.
|
1996 |
Im Rathaus Kreuzberg wird eine Fotoausstellung von Irmela Schramm mit dem Titel
»Haß vernichtet« eröffnet. Die Künstlerin
fotografierte und beseitigte anschließend jahrelang rechtsextremistische
Schmierereien. Ihre Sammlung umfaßte mehrere tausend Fotos.
|
1997 |
Das Berliner Landgericht stellt auf Antrag der Staatsanwaltschaft das
Ermittlungsverfahren gegen den letzten DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz
wegen Wahlfälschung ein. Auch das Verfahren gegen Günter Schabowski
wurde eingestellt.
|
1997 |
In einem Bus der BVG in der Karl-Marx-Allee (Friedrichshain) greift ein
26jähriger Rechtsextremist aus Hellersdorf zwei peruanische Fahrgäste
grundlos an. Fahrgäste hatten über den Fahrer die Polizei alarmiert,
die den Täter festnahmen.
|
1998 |
Die Randstad Organisation für Zeit-Arbeit GmbH eröffnet in
Hohenschönhausen ihre erste Niederlassung im Berliner Osten. Damit war das
Unternehmen mit fünf Büros in der Hauptstadt vertreten.
|
1998 |
Die Bundesregierung tritt erstmals zu einer Kabinettssitzung in Berlin zusammen.
Im ehemaligen Staatsratsgebäude am Schloßplatz (Mitte) wurde unter
Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Programm für
arbeitslose Jugendliche beschlossen.
|
1999 |
Das Traditionshaus Fassbender & Rausch eröffnet am Gendarmenmarkt
(Mohrenstraße 20/Charlottenstraße 60, Mitte) das größte
»Schokoladenhaus« Deutschlands. Über 500 verschiedene
Schokoladenprodukte wurden auf 500 Quadratmetern angeboten.
|
1999 |
In der »Galerie Forum am Amalienpark« (Pankow) eröffnet der
Schriftsteller Günter Grass die Ausstellung »Mein Jahrhundert«
mit Aquarellen und Grafikarbeiten. Anschließend las Grass in der Alten
Pfarrkirche in Pankow aus seinem Buch »Mein Jahrhundert«.
|