Berlin am 25. November
 
1334 Markgraf Ludwig der Ältere stiftet zu Ehren der heiligen Jungfrauen Catharina und Margaretha sowie zum Gedächtnis seiner Vorfahren einen Altar in der Marienkirche auf dem Neuen Markt (Mitte).
1381 Der Rat zu Berlin verkauft an Nikolaus Plönitz und Arnold Cossemann gegen Zahlung einer Summe von 18 Schock böhmischer Groschen eine jährliche Leibrente von zwei Schock gleicher Währung.
1395 Die Räte zu Berlin und Cölln geloben Markgraf Wilhelm zu Meißen und Elisabeth, seiner Gemahlin, Gehorsam.
1436 Die Ratsleute zu Berlin und Cölln einigen sich mit dem Propst zu Berlin, Siegfried Sack, hinsichtlich mehrerer strittiger Angelegenheiten.
1523 Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Hochmeister des Deutschen Ordens, fordert den brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. Nestor, seinen Vetter, schriftlich auf, seine Schulden von 25 000 Gulden bis Ostern 1524 abzutragen.
 
1717 König Friedrich Wilhelm I. schenkt das Schloßgut Friedrichsfelde seinem Stiefonkel Albrecht Friedrich Markgraf von Brandenburg-Schwedt, Herrenmeister des Johanniter-Ordens.
1737 In Böhmisch-Rixdorf findet die erste Trauung statt, bei der drei böhmische Paare gemeinschaftlich vermählt werden.
1743 Es ergeht eine »Königl. Cabinets-Ordre, daß hinführo in Berlin die Enrollirte (Angeworbene) derer Regimenter und Officiers-Bediente wenn sie delinquiren (straffällig werden), unter die ordentliche Civil- Jurisdiction stehen sollen«.
1752 Johann Friedrich Reichardt wird in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Reichhardt wurde bekannt als Komponist und langjähriger Kapellmeister am Königlichen Opernhause zu Berlin.
1786 Johann Friedrich Dannenberger wird in Berlin als Sohn eines Groß- Uhrmachers geboren. Der Kattundrucker entwickelte seine Druckerei am Schlesischen Tor nach 1812 zum ersten Großbetrieb des Berliner verarbeitenden Gewerbes.
1806 Kaiser Napoleon I. verläßt um 3.00 Uhr früh die preußische Hauptstadt.
1812 Carl Ernst Friedrich Ferdinand Beyrich, Bruder des Berliner Geologen und Paläontologen Ernst Beyrich, wird in Berlin geboren. Beyrich besaß seit 1838 eine Apotheke in Berlin. Seit 1861 beschäftigte er sich ausschließlich mit der Photographie.
1824 Robert Linderer wird in Erfurt geboren. Der Dichter machte sich als Publizist und Herausgeber der »Neuen Schaubühne« einen Namen.
1826 Am Bau der neuen Berliner Singakademie auf dem Grundstück an der Dorotheenstraße (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Die Einweihung des Saales fand am 8. April 1827 statt.
1829 Jenny Hirsch wird in Zerbst geboren. Sie war Vorkämpferin der Frauenbewegung und Schriftführerin des Berliner Lette-Vereins von seiner Gründung (1866) an bis zum Jahre 1883.
1836 Der »Verein zur christlichen Fürsorge für jüdische Proselyten und nach evangelischer Weisheit forschender Juden« wird gegründet. Der nur in Berlin wirksame Verein bot neubekehrten Juden Hilfe bei Arbeitsbeschaffung, Bildung, Wohnung und Lebensunterhalt.
1842 Das zweite Teilstück der Eisenbahn nach Stettin von Neustadt-Eberswalde nach Angermünde über 25,5 km wird von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Aktiengesellschaft eröffnet.
1844 Per Königlichen Erlaß wird der Stadt die Annahme eines Legats von 9 000 Talern zur Zinsverwendung für Stipendien und Renten aus dem Nachlaß des Oberfinanzrates a. D. Friedrich August Ludolff gestattet.
1855 Der Philologe und Pädagoge Karl Wilhelm Ludwig Heyse stirbt in Berlin. Heyse war von 1819 bis 1827 Erzieher im Hause Mendelssohn Bartholdy. Als Professor an der Berliner Universität widmete er sich besonders der deutschen Grammatik.
1861 In Berlin wird der Mathematische Verein gegründet. Die Mitglieder des Vereins trafen sich wöchentlich am Dienstag abends in einem Lokal in der Friedrichstraße (Mitte).
1865 Der Forschungsreisende und Geograph Johann Heinrich Barth stirbt in Berlin.
1867 Der Historien- und Porträtmaler Karl Friedrich Sohn stirbt in Köln. Sohn hatte an der Berliner Akademie studiert und anschließend im Berliner Atelier von Johann Gottfried Schadow gearbeitet. Sohn schuf viele romantische Gemälde.
1875 Karl Fehrmann wird in Potsdam geboren. Der Ingenieur war Mitarbeiter des Instituts für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
1878 Wilhelm Flügel wird in Göttingen geboren. Flügel trat am 1. Oktober 1904 in den Berliner Schuldienst ein. Er war von 1906 bis 1920 im Vorstand des Berliner Lehrervereins und wirkte in dieser Zeit über zwölf Jahre als 1. Vorsitzender.
1885 Der neuernannte Kommandant von Berlin, Generalmajor Derenthall, wird vom Kaiser empfangen.
1886 Weil der Reichstag in Berlin in seiner Sitzung nicht beschlußfähig ist, muß die Präsidentenwahl auf den nächsten Tag verschoben werden. Es fehlten zwei Abgeordnete an der beschlußfähigen Zahl von 199.
1900 Der Elektrotechniker Friedrich von Hefner-Alteneck und der Baumechaniker Heinrich Müller-Breslau werden zu Akademiemitgliedern gewählt.
1907 Das von dem russischen Sozialdemokraten O. A. Pjatnizki gemietete, bereits seit langer Zeit überwachte Literaturlager der Bolschewiki in der Pankstraße 32 b (Wedding) wird beschlagnahmt.
1911 Den »Großen Preis des Winter-Velodroms« im Berliner Sportpalast (Schöneberg) gewinnt John Stol (Niederlande) vor Hoffmann und Schilling.
1913 Der Bildhauer Ignatius Taschner stirbt. Er schuf die Modelle zu einigen Figuren am Beckenrand des Märchenbrunnens im Friedrichshain.
1918 Am Schlesischen, Görlitzer und Stettiner Bahnhof, am Wedding und Bülowplatz, in der Chaussee-, Linien- und Ackerstraße finden Friedensdemonstrationen statt.
1920 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt auf Vorschlag des Magistrats die zentrale Verwaltung aller Berliner Sparkassen.
1922 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Radrennen statt. Das Mannschaftsfahren gewannen Hahn/Oskar Tietz (Deutschland) vor Beets/Kolles (Niederlande) und Carli/Rizetto (Italien).
1923 Das Abspannwerk Knie (Ernst-Reuter-Platz, Charlottenburg) nimmt den Betrieb auf.
1925 Der Sportpalast (Schöneberg) wird nach seinem Umbau durch den in Berlin bis zu seiner Emigration 1933 tätigen freischaffenden Architekten Oskar Kaufmann als Eispalast mit einem »Festabend des Berliner Schlittschuh- Clubs« feierlich neueröffnet.
1929 In der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) wird das Stück »Affäre Dreyfus« von Hans José Rehfisch in der Regie von Heinz Dietrich Kenter uraufgeführt. Die Bühnenbildentwürfe schuf Edward Suhr.
1935 Der Deutsche Komponistentag 1935 wird in den Räumlichkeiten am Zoo (Tiergarten) mit Arbeitstagungen, Kundgebungen und Konzerten begangen.
1937 Max Bodenstein spricht in der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin über »94 Jahre Photochemie des Chlorknallgases«.
1938 Die Berliner Eissportgemeinschaft veranstaltet zur Erinnerung an das erste »kanadische« Eishockeyspiel in Deutschland, das am 2. Dezember 1908 im Eispalast in der Lutherstraße (Ch'burg) stattfand, eine Jubiläumsveranstaltung im Sportpalast (Schöneberg).
1940 Jürgen Oelke wird geboren. Der Ruderer gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann.
1940 Reinhard Furrer wird in Wörgl (Tirol, Österreich) geboren. Der Physiker nahm vom 30. Oktober bis 7. November 1985 am Flug der Weltraumfähre Challenger teil. 1987 bis 1995 war Furrer Professor für Welraumtechnologie an der Freien Universität Berlin.
1945 Im Saalbau des Lokals »Prater« in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) tagt die Berliner SPD erstmals wieder nach 1933 auf einer Bezirkskonferenz. Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich gegen den Zusammenschluß der SPD mit der KPD aus.
1946 Gemäß einem Befehl der Alliierten Kommandantur sind die Kraftfahrzeuge der Polizei und der Feuerwehr mit Blaulicht, Martins-Horn und Glockensignalen auszurüsten.
1949 Den ersten Sonderstempel, der auf dem Weihnachtsmarkt am Kreuzberg abgeschlagen wird, erhält ein an Oberbürgermeister Ernst Reuter gerichteter Brief.
1951 Das Zentralkomitee der SED ruft alle Bürger Deutschlands zu einem »Nationalen Aufbauprogramm Berlin« auf. Darin wurde u.a. die Planung der Stalinallee (Karl-Marx-Allee, Fr'hain) als Vorbild für die Architektur der deutschen Hauptstadt herausgestellt.
1954 Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Gesetz über die Akademie der Künste«, deren Aufgabe darin besteht, die Kunst auf allen Gebieten zu fördern und vor der Öffentlichkeit zu vertreten sowie den Staat in wichtigen Kunstfragen zu beraten.
1955 Der Magistrat erläßt Richtlinien für die Bildung und Tätigkeit der Wohnungskommissionen, die die Abteilungen Wohnungswesen der Räte der Stadtbezirke bei der Erfüllung ihrer staatlichen Aufgaben unterstützen sollen.
1960 Der Präsident der Akademie der Künste, Prof. Otto Nagel, eröffnet in Ost-Berlin gemeinsam mit dem Leiter des Amsterdamer Stedelijk-Museums, Willem Sandberg, eine Ausstellung mit Werken des niederländischen Malers George Hendrik Breitner.
1962 Der Biochemiker Adolf Friedrich Johann Butenandt, Präsident der Max-Planck- Gesellschaft, wird zum Ordensträger des Ordens »Pour le mérite für Wissenschaft und Künste« gewählt.
1962 Die Gedenkfeier zur Stiftung des Ordens »Pour le mérite für Wissenschaft und Künste« findet in der Kongreßhalle im Tiergarten statt. Unter den Anwesenden waren 17 von 27 Ordensträgern, darunter der Chemiker Otto Hahn und die Physikerin Lise Meitner.
1963 Im Rahmen der Trauerkundgebung für den ermordeten US-Präsidenten wird der Rudolph-Wilde-Platz (Schöneberg) in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt.
1965 Der westliche Teil des Planufers im Bezirk Kreuzberg wird in Carl-Herz-Ufer umbenannt.
1965 Senatsrat Horst Korber und der Staatssekretär im DDR- Außenministerium, Michael Kohl, unterzeichnen ein bis zum 31. März 1966 geltendes Protokoll über die Ausgabe von Passierscheinen an Westberliner zum Besuch ihrer Verwandten im Ostteil der Stadt.
1965 Das Plenum der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin bestätigt die neue Ordnung über die Verleihung der Helmholtz-Medaille, die an Persönlichkeiten bzw. Arbeitsgemeinschaften aus allen Ländern für wissenschaftliche Leistungen vergeben wurde.
1966 Fritz Jäger, von 1911 bis 1928 Mitarbeiter in der kolonialen Abteilung des Geographischen Instituts der Berliner Universität, stirbt in Zürich.
1970 Am Alexanderplatz in Berlin-Mitte wird das »Centrum-Warenhaus«, das größte Kaufhaus der DDR, eröffnet.
1970 Der scheidende französische Stadtkommandant, Divisionsgeneral Bertrand Huchet de Quénetain, verabschiedet sich im Rathaus Schöneberg. Sein Nachfolger war Divisionsgeneral Maurice Routier.
1972 Der Architekt Prof. Hans Bernhard Scharoun, Ehrenpräsident der Akademie der Künste, Architekt der Philharmonie und Ehrenbürger der Stadt, stirbt im Alter von 79 Jahren in Berlin. Scharoun wurde auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
1976 Der Philologe Prof. Eberhard Lämmert, der im Juni des Jahres zum Präsidenten der Freien Universität Berlin (FU) gewählt worden war, übernimmt die Leitung der FU von seinem Vorgänger Rolf Kreibich.
1985 Konrad Naumann wird von seiner Funktion als 1. Sekretär der SED- Bezirksleitung Berlin (Ost-Berlin) entbunden. Sein Nachfolger wurde Günter Schabowski.
1985 Der Berliner Bauunternehmer Heinz Roloff wird zum neuen Präsidenten des Fußballvereins Hertha BSC gewählt.
1986 Das neue Werk der Nixdorf Computer AG, Paderborn, auf dem Gelände der ehemaligen AEG-Motorenfabrik in Wedding wird von Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet.
1986 Das Produktionstechnische Zentrum am Spreebogen in Charlottenburg wird durch den Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker, feierlich eröffnet.
1995 Vertreter von Bürgerinitiativen demonstrieren mit einem Autokorso für die Schließung der innerstädtischen Flughäfen in Berlin.
1995 Der Schauspieler Erich Schellow stirbt im Alter von 80 Jahren in Berlin. Er war einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters und spielte jahrzehntelang an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins.
1995 Die Ausstellung chinesischer Gegenwartskunst wird in der Dahlemer Ruine der Künste eröffnet. Nach dreijähriger Arbeit hatte Prof. Wolf Kahlen die vom Krieg beschädigte Villa 1985 als »privaten Ort für materielle und immaterielle Künste« erworben.
1996 Berlins Polizeipräsident Hagen Saberschinsky teilt im Senats- Innenausschuß mit, daß im Jahre 1996 bis September schon 135 Drogentote zu beklagen sind. 1995 waren es im gleichen Zeitraum »nur« 93.
1996 Der Kulturausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses tagt in der Staatsbibliothek (Haus 1) Unter den Linden. Der Ausschuß wandte sich gegen die Absicht des Bundesrechnungshofes, die beiden Teile im Haus 2 an der Potsdamer Straße zusammenzuführen.
1996 Die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - eröffnet in der Eingangshalle in ihrem Haus 2 an der Potsdamer Straße (Tiergarten) die Wanderausstellung »Deutsch-russische Begegnungen im Zeitalter der Aufklärung«.
1996 Im Rathaus Kreuzberg wird eine Fotoausstellung von Irmela Schramm mit dem Titel »Haß vernichtet« eröffnet. Die Künstlerin fotografierte und beseitigte anschließend jahrelang rechtsextremistische Schmierereien. Ihre Sammlung umfaßte mehrere tausend Fotos.
1997 Das Berliner Landgericht stellt auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen den letzten DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz wegen Wahlfälschung ein. Auch das Verfahren gegen Günter Schabowski wurde eingestellt.
1997 In einem Bus der BVG in der Karl-Marx-Allee (Friedrichshain) greift ein 26jähriger Rechtsextremist aus Hellersdorf zwei peruanische Fahrgäste grundlos an. Fahrgäste hatten über den Fahrer die Polizei alarmiert, die den Täter festnahmen.
1998 Die Randstad Organisation für Zeit-Arbeit GmbH eröffnet in Hohenschönhausen ihre erste Niederlassung im Berliner Osten. Damit war das Unternehmen mit fünf Büros in der Hauptstadt vertreten.
1998 Die Bundesregierung tritt erstmals zu einer Kabinettssitzung in Berlin zusammen. Im ehemaligen Staatsratsgebäude am Schloßplatz (Mitte) wurde unter Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Programm für arbeitslose Jugendliche beschlossen.
1999 Das Traditionshaus Fassbender & Rausch eröffnet am Gendarmenmarkt (Mohrenstraße 20/Charlottenstraße 60, Mitte) das größte »Schokoladenhaus« Deutschlands. Über 500 verschiedene Schokoladenprodukte wurden auf 500 Quadratmetern angeboten.
1999 In der »Galerie Forum am Amalienpark« (Pankow) eröffnet der Schriftsteller Günter Grass die Ausstellung »Mein Jahrhundert« mit Aquarellen und Grafikarbeiten. Anschließend las Grass in der Alten Pfarrkirche in Pankow aus seinem Buch »Mein Jahrhundert«.
2000 Die Polizei beendet im Bezirk Mitte vorzeitig den Aufmarsch von 1 400 Rechtsextremisten bei einer NPD-Kundgebung. Eine Straßenschlacht in der Grunerstraße nahe dem Alexanderplatz mit den Gegendemonstranten wurde dadurch verhindert.
2000 Vor dem Roten Rathaus (Mitte) findet eine Kundgebung gegen den an diesem Tage geplanten NPD-Aufmarsch statt. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse forderte die ca. 3 000 Berliner zu mehr Zivilcourage gegenüber Rechtsextremisten auf.

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